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BaerbelM Gast
| Thema: Auto fahren mit Demenz Mo 07 Jun 2010, 11:17 © BaerbelM | |
| Guten Morgen, bei meinem Vater(70 Jahre) wurde vor 2 Monaten vom Neurologen eine Demenz vom Typ Alzheimer festgestellt. Davor gab es den Verdacht auf Parkinson. Das schlimmste ist, das er 2-3 mal in der Woche selbst Auto fährt und meine Mutter sich mit ins Auto setzt. Meine Mutter hat keinen Führerschein. Ich selbst erlebe meinen Vater bei Besuchen teilweise orientiert, die nächste Sekunde desorientiert. Es gab auch schon Tage, da hat er mich, seine Tochter(49 Jahre) nicht erkannt. Es gab schon unzählige Gespräche mit meiner Mutter und mit meinem Vater, wegen dem Auto. Ich weiß mir keinen Rat mehr, ich will nicht das er noch jemanden in den Tod fährt. Wer hat Erfahrung damit. Gruß Bärbel |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Mo 07 Jun 2010, 12:57 © sylvia | |
| Liebe Bärbel, keine einfache Situation. Habt ihr schon mal mit dem Arzt darüber geredet? Er wird ja wohl den Schein nicht freiwillig abgeben!. LG Sylvia
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Mo 07 Jun 2010, 13:24 © Admin | |
| Liebe Bärbel Das Thema Autofahren bleiben zu lassen, ist oft ein schwieriges Thema. Da es leider unweigerlich um eine Einschränkung der Selbständigkeit geht. Ausweisenzug reicht meistens kaum. Erst recht nicht, da dies schnell immer wieder vergessen gehen könnte. Manchmal reicht es den Autoschlüssel weg zu nehmen, oder einen defekt am Auto zu verursachen (z.B. Verteilerkappe entfernen), leider hilft dies aber auch nur "manchmal". Es ist zum Teil erstaunlich auf was für Ideen Betroffene trotzdem kommen können um für eine Reparatur zu sorgen. Not macht erfinderisch, manchmal auch bei Demenz. In kleineren Orten könnte man vielleicht jede Werkstatt informieren, das sie in so einem Fall z.B sagen sollen dass, das besagte Auto nicht mehr zu reparieren sei. Wenn der Betroffene nichts von Autos versteht und kaum mal selbst in den Motorraum rein schaut, könnte man auch einen Zettel rein legen der die Sachlage für den Servicemann erklärt, falls einer gerufen wird. Wenn dies alles nicht funktioniert, dann bleibt leider nur noch die Möglichkeit das Auto weg zu nehmen - auf die eine oder andere Art. Vielleicht darf man es ja für längere Zeit "ausleihen"........ Ich wünsche dir und deiner Mutter viel Kraft im Umsetzen des nicht mehr Autofahrens. Auch wenn es schwer ist, so muss man sich doch immer vor Augen halten, das man sich im Falle eines Umfalles schwere Vorwürfe machen würde und dies wesentlich schlimmer wäre. Nochmals liebe Willkommensgrüsse Ursula
Liebe Grüsse
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| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Mo 07 Jun 2010, 13:29 © Biggi | |
| Liebe Bärbel, ich las, dass du dich inzwischen angemeldet hast. Herzlich Willkommen bei uns. Ich hoffe, du wirst dich hier genauso wohl fühlen wie wir. Deine Sorge kann ich nachvollziehen. Gar nicht auszudenken, wenn ihm oder Fremden was passieren würde. Warscheinlich wird er ihn wohl freiwillig nicht abgeben wollen, was aus seiner Sicht verständlich ist. Das wäre dann für ihn wieder ein neuer Abschnitt, etwas aufgeben zu müssen. Doch ich denke auch, wenn er schon desorientiert ist, ist es zu gefährlich. Wenn ihr schon Gespräche darüber hattet, wie hat er sich denn dazu geäussert? Und was meint deine Mutter als Beifahrerin, wie sicher er sich noch verhält? Weiss er selber, dass er an Demenz erkrankt ist? LG Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Do 10 Jun 2010, 10:36 © jellyamber | |
| Liebe Bärbel, das wichtigste ist eigentlich, dass DU dir erstmal klar wirst darüber, wie gefährdend dein Vater für andere Menschen ist. Klingt schlimm, ist aber so. Da darf es keine falsche Scham oder Rückhaltung mehr geben. Je klarer die Situation für dich ist, um so einfach wirst du es ihm vermitteln können. Er muss sofort den Führerschein abgeben und die Tipps mit Auto lahmlegen sind prima. Trotzdem wirst du dich auf viele Diskussionen einstellen müssen. Ich habe am Beginn den Schlüssel versteckt, dann habe ich und sein Arzt (Autoritäten helfen da super!) ihm gesagt, dass die Medikamente, die er nimmt, Bedienung von Maschinen, also eben Autos ausschließt, dann habe ich ihm immer aus der Zeitung vorgelesen, wenn wieder ein 70 oder 80 jähriger mit seinem Auto einen Unfall verursacht hat (fiese moralische Tour, ich weiß, aber fast täglich steht das in der Zeitung), dann habe ich mit seiner Ärztin ein Gespräch vorbereitet, wo sie ihm das Abgeben des Führerscheins mehr als nahelegt, also quasi medizinisch verordnet, dann haben wir, also mein Vater, meine Mutter und ich gemeinsam beschlossen, dass das so ist und dann haben wir als es soweit war eine große Party mit Rotwein und Käse gefeiert, wie damals, als er den Führerschein bekommen hat und sind am nächsten Morgen gemeinsam auf's Amt (ich hätte das auch für meine Eltern alleine erledigen können, so war es aber ein gemeinsames Ritual, dass ein bisserl noch im Hirn hängen geblieben ist). Danach haben meine Eltern von der Stadt ein Gratulationsschreiben bekommen, wie klug sie doch sind und haben ein Buch geschenkt bekommen, ok, das Buch war voll langweilig... aber jede Belohnung zählt! Fakt ist: meinem Vater ist das überhaupt nicht leicht gefallen, er trauert immer noch um seine Unabhängigkeit, sein Auto, aber irgendwo hat er ein Einsehen - wenn auch manchmal nur zeitweise Und jetzt brumme ich mit seinem Auto - yippieh - durch die Gegend und wir machen gemeinsam Ausflüge und er achtet ganz besonders auf den Verkehr ("Papaaaa, nimm endlich den Kopf aus dem Fenster, ich sehe nix!" und gibt mir weiterhin Ratschläge, wie ich fahren soll. Manno - also das hört wohl nie auf! Toi, toi, toi bei diesem nächsten Schritt in eurem Leben |
| | | BaerbelM61 Neu im Forum
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| Thema: Herzlichen Dank Fr 11 Jun 2010, 10:22 © BaerbelM61 | |
| Ich freue mich über eure Antworten und die guten Tipps, danke. Zur Zeit bin ich mit meiner Mutter dabei, ein Arztgespräch vorzubereiten.Denn was der Arzt sagt hat große Kraft bei meinem Vater. Das Auto hat er sich zum 65 Geburtstag, zum Ruhestand für 50 Jahre Arbeit, neu gekauft. Also das erste Auto was ganz neu war, kein Jahrewagen wie sonst. Das macht die ganze Sache sehr kompliziert. Die Zeitungsausschnitte habe ich ihm auch schon vorgelegt, er war immer sehr betroffen. Aber er fuhr 3 tage später doch wieder Auto. Ich habe für mich beschlossen,wenn das Arztgespräch nicht bei ihm ankommt, dann nehme ich die Autoschlüssel mit. Wenn die beiden dann Termine haben, fahren wir (die Familie) die beiden mit diesem Auto dorthin. Drückt mir mal die Daumen.Das Artzgespräch findet heute um 13.00Uhr statt. Liebe Grüße an Euch, Bärbel. |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Fr 11 Jun 2010, 10:40 © sylvia | |
| Liebe Bärbel, nettes Foto mit Deinem Wauzi. Ich drück gern die Daumen immer positiv denken. Alles Gute. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Fr 11 Jun 2010, 12:31 © jellyamber | |
| Liebe Bärbel, ich drücke dir auch ganz feste die Daumen, dass es klappt! Viele Grüße Jelly |
| | | Biggi Moderator
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| | | | hape Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Fr 11 Jun 2010, 16:29 © hape | |
| Hallo Bärbel, das ist recht schwierig mit dem Auto. Stell die vor bei einem Unfall kommt dein Vater oder ander zu Schaden. Man darf sich gar nicht ausdenken was man sich da für Vorwürfe machen kann. Also wenn er den Schlüssel nicht herausgeben will, würde ich am Auto einfach ein paar Sicherungen oder die Zündkerzen rausnehmen. Man weis dann nicht wie er reagiert, aber vorsorglich könnte man im Autohaus bescheid geben, dass man die Reperatur herauszögert, in der Hoffnung er gewöhnt sich daran, nicht mehr Auto zu fahren. Liebe Grüße Hans |
| | | Gine Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Mi 23 Feb 2011, 11:14 © Gine | |
| Hallo,
ich hole dieses Thema mal wieder nach oben, da es zur Zeit ein echtes Problem ist, meine Eltern mal wieder vom Fahren abzuhalten. Egal ob der Arzt mit ihm Gespräche führt, wir Kinder oder auch die Nachbarn, seine Antwort lautet immer:" Ich fahre seit über 40 Jahren unfallfrei Auto, jeder Trinker oder Kiffer fährt Auto und ich soll mein Auto wegen einer Tablette und einem Pflaster stehen lassen" ! Er wird richtig aggressiv, böse und zum Schluss weint er sehr oft und sagt zu mir: Ich kann es wirklich noch, warum darf ich nicht fahren, blos mal um die Ecke oder Mama zum Arzt fahren. Ich weis mir wirklich keinen Rat mehr. Auto in die Werkstatt bringen kann ich vergessen, Schlüssel gibt er nicht her und meine Bitte einfach einen Test zu machen bei einer Fahrschule lehnt er ab. Egal was ich mache, er will fahren. Auch nach meiner Erklärung, dass er sich und auch andere in Gefahr bringt findet er völlig überdreht. Heute sitze ich hier im Büro und habe so das Gefühl das mein Dad wieder Auto fährt. Sie erzählen es mir nicht, aber beim Besuch sehe ich immer ob das Auto anders eingeparkt ist. Oh man was soll ich blos machen. LG Gine |
| | | Biggi Moderator
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| | | | Gine Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Mi 23 Feb 2011, 13:21 © Gine | |
| Liebe Biggi,
nein wir haben wirklich alle Varianten durch. Meine Tochter hat sich das Auto geborgt, meine Nichte und meine Schwestern. Immer unter dem Vorwand, dass unsere Autos in der Werkstatt stehen oder meine Tochter nicht zum Studium kommt usw. Es ist das Wichtigste auf der Welt für meinen Vater. Sogar mit dem neuen Sprit, den es bald gibt, habe ich versucht zu erklären, dass wir alle neue Autos brauchen, weil es das Benzin für sein altes Auto nicht mehr gibt. Totale Lüge, aber ich bin so ratlos und weis echt nicht mehr was ich machen soll. Er spuhlt sich richtig auf. Jeder darf mit seinem Auto fahren nur er nicht. Er ist in dieser Hinsicht so fit, dass glaubst du kaum. Jetzt soll ich seine Papiere mitnehmen, damit er bei seiner Autowerkstatt erfragen kann, ob das neue Benzin für sein Auto geht. Echt der Oberhammer. Er liest das alles in der Zeitung. Erst heute hat er mir wieder erklärt, dass er sich von uns keinen Bären aufbinden lässt. Auch das Internet hat nicht immer Recht und ich solle nicht immer alles Glauben. Er hat immer wieder so lichte Momente und ich bin die Blöde. Trotzdem werde ich im Hintergrund alle Untersuchugen in die Wege leiten. Mir bleibt ja nichts anderes übrig. LG Gine |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Mi 23 Feb 2011, 16:41 © Marie | |
| Hallo Gine, wirklich eine sehr schwierige Situation. Kannst Du Dich nicht hinter die Werkstatt stecken, damit die ihm die "passende" Antwort geben? Mehr fällt mir dazu leider auch nicht ein, außer ein wichtiges Teilchen auszubauen, damit gar nichts mehr geht. Wenn bei Werkstatt-Tests selbst die Profis eigens eingebaute Fehler nicht finden, sollte es Deinem Vater vielleicht auch schwer fallen festzustellen, warum sein Auto nicht mehr fährt. Damit wäre erst mal wieder Zeit gewonnen. Ich weiß zwar nicht ob das möglich ist aber wenn Du eine Vollmacht und Dein Vater die entsprechende Diagnose hat, könnte er vielleicht von offizieller (sprich Verkehrspolizei) Seite kurzfristig zu einem Test eingeladen werden - andernfalls Führerscheinentzug angedroht. Wenn Du verzweifelt genug - was Du ja nun wirklich bist - einem Mitarbeiter der Verkehrspolizei die Situation schilderst, kann Dir vielleicht von dort geholfen werden. In Ausnahmefällen geht es vielleicht mal nicht nach dem Motto, daß ja bisher noch nichts passiert ist. Rechnen muß man damit allerdings. Ich drücke die Daumen, daß Du es schnell schaffst. Grüße von Marie Grüße von Marie |
| | | Gine Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Mi 23 Feb 2011, 17:01 © Gine | |
| Hallo Marie,
nein mit der Werkstatt telefoniert mein Vater selbst. Sollte der Fehler dort nicht gefunden werden findet er eine andere Werkstatt. Glaube mir, mein Vater merkt es und macht mir die Hölle heiß. Habe heute mal ein wenig im Netz nachgeschaut. Dort steht das viele demente Menschen nach der Diagnose noch ca. 3 Jahre Auto fahren. Sogar in Studien wurde bei gleichalten Menschen die nicht an Demenz erkrankt sind, nicht mehr oder weniger Unfälle festgestellt. Die Fahrtauglichkeit nimmt ab, dass steht ausser Frage, aber wielange man noch Auto fahren kann, entscheidet man bei Demenzerkrankten im jedem Fall anders. Viele Menschen fahren weiter in ihrer gewohnten Umgebung Auto. Es nervt mich wirklich, aber ich muss heute Abend mal mit meinem Vater reden, ob er eventuell für einen Fahrtest bereit ist. Hoffe er explodiert nicht gleich. Hoffnungen werde ich ihm nicht machen, aber ich werde versuchen für ihn ein Fenster offen stehen zu lassen. LG Gine |
| | | diana44 Ist hier Zuhause
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| Thema: Auto fahren mit Demenz Mi 23 Feb 2011, 22:58 © diana44 | |
| Hallo Gine Wir hatten auch den Stress, das mein Vater sich nicht dazu bewegen ließ nicht mehr mit dem Wagen zu fahren, wir haben an seine Vernunft appeliert, ihm Horrorzenarien von unschuldigen Opfern einer solchen Unvernunft klar zu machen versucht, gebittet und gebettelt, ihn angeschrien wenn mal wieder voll Stress wegen dem Thema war, nichts hat ihn zum Umdenken bewegt.Mein Sohn war zu der Zeit noch klein, ist er immer noch jetzt neun Jahre alt, aber da eben noch kleiner, dann habe ich zu drastischen Mitteln gegriffen, ich habe meinem Vater verboten das Kind im Auto mit zu nehmen,meine Eltern haben den kleinen am Wochenende immer mitgenommen wenn sie einkaufen fuhren und das hat Papa immer viel Freude gemacht.Das Drama um meine Ansage kannste dir vielleicht vorstellen, aber ich hatte das gesagt und wollte das auch durchziehen.Dann habe ich meine Mutter so lange bearbeitet bis auch sie sagte das sie nicht mehr mit meinem Vater ins Auto steigen wolle, weil die war eh immer schweißgebadet wenn die mit ihm 10 km zum Arzt fahren musste weil er das einfach nicht mehr sicher geregelt bekam.Gott sei Dank hat sich das dann irgendwann erledigt, es gab keinen Grund mehr für ihn irgendwo hin zu fahren, weil alleine hatte er keine Lust.Dann war alles nur noch halb so wild ich hab ihm dann ausgerechnet was ihn der Wagen kostet, wenn der nur auf dem Hof rumsteht, das hat ihn dann überzeugt das Auto zu verkaufen.Vielleicht würde es deinen Vater ja auch zum Umdenken bewegen wenn ihr alle sagt das ihr euch nicht mehr mit ihm in den Wagen setzt, inclusive deiner Mutter,das wird sicher kein Spaziergang aber ist vielleicht eine kleine Chance ihn zur Vernunft zu bringen.Ich wünsch dir viel Glück das du das Problem doch noch in den Griff bekommst. |
| | | Kämpfer Neu im Forum
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| Thema: Ich antworte als Demenzkranker und Autonarr Di 08 März 2011, 19:10 © Kämpfer | |
| Hallo, Eure Panik und Ängste kann ich sehr gut verstehen. Ich selber habe seit fast 4 Jahren Morbus Pick. Habe immer tolle Autos gefahren. Auch bei Demenz können Betroffene ihnen bekannte Strecken noch gut absolvieren. Bei mir ist es so, daß ich gern noch Auto fahre, wenn nicht allzuviel Verkehr ist (also: Großstadt käme für mich nicht mehr in Frage). Wohne aber ländlich und das ist von Vorteil. Geht mit Euren betroffenen Angehörigen bitte nicht gleich auf Konfrontation. Sprecht das Thema aber auf jeden Fall an und kehrt Eure Bedenken ins Positive um: heisst: Demenzkranker Vater und Mutter sollen zu einer Fahrt in Eurem Beisein aufgefordert werden, die an ein ihr bekanntes und oft angefahrenes Ziel führt. Dann macht Euch ein Bild davon. Von Strecken, die über längere Zeit über die Autobahn führen oder an unbekannte Ziele - da heisst es dann wirklich: Stopp! Denn dies trau ich mich selbst aufgrund der demenzbedingten Ausfälle nicht mehr zu. Auch sollten diese Fahrten nicht länger als eine halbe Stunde brauchen und dann nach Erholungspause/Ablenkung durch andere sachte Reize maximal wieder eine halbe Stunde zurück. Das schreib ich deswegen, weil bei mir bei bestem Willen nach spätestens 45 Minuten alles vorbei ist und mein Gehirn einfach abschaltet. So ist mit derzeit 30 Minuten noch eine Sicherheitsreserve zeitlich drin. Demenz, egal welcher Variante, ist eine totale Scheiße. Punkt. Das Wort erlaub ich mir jetzt mal. Und verständlich ist, daß die Angehörigen eínen riesen Schrecken bekommen und dem Demenz-Kranken ab Diagnose kaum etwas zutrauen. Aber genau dies ist total falsch. Ein Demenzkranker spürt indirekt sein Manko, möchte aber noch möglichst seine verbliebenen Fähigkeiten nutzen. Äußert ein Mitbetroffener von mir solche Wünsche, versucht ihn bitte im positiven Sinne mit einer entsprechenden Aufgabe (nicht zu einfach!!!) herauszufordern. Sodele, bin jetzt mal wieder am Ende meiner eigenen Kräfte. Werde einfach mal hie und da bei Themen, die mich auch berühren, so lange ich es einigermaßen hinkriege als ehemaliger Boß in der Bankwirtschaft, meinen Senf loslassen. Euer Kämpfer |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Di 08 März 2011, 20:23 © Admin | |
| Lieber Kämpfer Hab lieben Dank für alles was du uns von dir wissen lässt. Wie ich schon mal geschrieben habe, ist deine Sicht, als direkt Betroffener, von unschätzbarem Wert für alle uns Angehörigen. Du tust damit nicht nur dir, sondern auch vielen anderen Betroffenen einen grossen Dienst. Ich kann dir dafür nur aus ganzem Herzen meine Dankbarkeit aussprechen und hoffe das wir hier noch viel von dir lesen dürfen. Liebe dankbare Grüsse, das du uns so an deinem Leben teilnehmen lässt Ursula
Liebe Grüsse
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| | | Susel Wohnt hier fast immer
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz So 20 März 2011, 07:24 © Susel | |
| Die Sache mit dem Autofahren war bei meinem Vater auch ein sehr schwieriges Thema.Ich hatte ständig Angst,dass er einen Unfall baut. Ich hatte in gewisser Weise Glück,denn die Polizei fand meinen Vater auf,wie er verwirrt auf dem Parkplatz umherlief und sein Auto suchte.Die Polizisten halfen ihm beim Suchen.Als er dann versuchte,mit dem Wohnungsschlüssel das Auto zu öffnen und er die Autopapiere nicht fand,haben sie ihn nach Hause gefahren.Von da an,habe ich die Autoschlüssel behalten.Die Polizisten waren sehr nett und haben uns geraten,die Betreuung für meinen Vater beim Gericht zu beantragen. Meinem Vater habe ich dann gesagt,dass die Polizei ihm verboten habe,weiter Auto zu fahren.Ich weiß gar nicht,wie ich es sonst hätte unterbinden können.Das Auto war sein ein und alles. Aber der Trick mit dem defekten Auto klingt schlüssig. |
| | | PetraG Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz So 20 März 2011, 19:26 © PetraG | |
| Ich denke es kommt da auch sehr stark auf den Grad an , wie weit die Krankheit fortgeschritten ist. Vater gab seinen Führerschien erst ab als er einen Menschen anfuhr , Gottseidank passierte nicht viel . Meine Beule im Auto verdankte ich auch einem an Demenzerkrankten Menschen welcher trotz das der Führerschein seit einem Jahr weg war , noch fuhr. Er kam mir in der Garage auf der Gegenseite entgegen und drängt mich gegen eine Wand , danach gab er Gas und verdrückte sich. Seine Frau tat mir damals unwahrscheinlich leid. Ich denke ab einem gewissen Fortschritt können sie es nicht mehr alleine abschätzen und dann sollten andere handeln.
herzliche Grüsse Petra |
| | | Morgaine Neu im Forum
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Di 15 Nov 2011, 15:36 © Morgaine | |
| Hallo, vor einigen Wochen hatte mein Vater einen Schlaganfall, der das Sprachzentrum getroffen hat, ausserdem ist er dement, streckenweise auch orientierungslos . Es lebt jetzt eine 24 h Betreuerin im Hause, da auch meine Mutter dement ist, und Pflegestufe 1 hat. Nun ist da noch das Problem mit dem Auto. Wir hatten insgesamt 4 Autoschlüssel gefunden, und dachten er würde wie versprochen vernünftig sein und kein Auto mehr fahren. Aber kaum hatten wir ihm den Rücken gekehrt zauberte er ein 5. Schlüsselbund herbei und fuhr zur Bank. Und Einkaufen. Inzwischen ist er auch schon irgendwo gegen gefahren, kann aber nicht so genau beschreiben wogegen. Ich werde als Betreuerin wohl vom Gericht eingesetzt, jedenfalls befürwortet der Amtzsarzt das, warte darauf, damit ich vor allem die Konten sperren kann. Alle beschriebenen Tricks hier im Thread , die praktikabel sind , haben wir ausprobiert, aber er will das Auto nicht abgeben. Es lahm legen nutzt nix, er würde einfach jemanden kommen lassen. Meine Frage nun: kann ich als Betreuer haftbar gemacht werden, wenn er Schaden verursacht? Wie weit bin ich für ihn verantwortlich oder nicht? Liebe Grüße Morgaine |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Auto fahren mit Demenz Di 15 Nov 2011, 17:11 © sylvia | |
| Morgaine, da solltest Du einen Rechtsanwalt fragen. Haftung und Versicherungsleistungen bei Schäden und Unfällen / Aufsichtspflicht
| | HaftungDemenzkranke und ihre nahestehenden Familienangehörigen sollten haftpflichtversichert sein. Der Versicherung muss eine Demenzerkrankung gemeldet werden, wenn sie bekannt ist bzw. wenn die Diagnose gestellt und den Angehörigen mitgeteilt wurde. Die Krankheit stellt eine sogenannte "Gefahrenerhöhung" dar, die nach den Vertragsregelungen meist gemeldet werden muss. Andernfalls ist der Versicherungsschutz in Gefahr. Die Versicherung darf den Vertrag zu den bisherigen Konditionen erst kündigen, wenn sie die erste Schadensregulierung nach Bekanntgabe der Gefahrenerhöhung durchgeführt hat. Auch Bewohner in Pflegeeinrichtungen sollten haftpflichtversichert sein, da außerhalb der Einrichtung und teilweise auch in der Einrichtung die private Haftpflichtversicherung weiterhin zuständig ist. In einem Schadensfall kann die Privathaftpflichtversicherung Schadensersatzansprüche des Geschädigten abwehren, wenn sie mangelnde Einsicht des Kranken in sein Verhalten (Unzurechnungsfähigkeit) nachweisen kann. In diesem Fall kann der Geschädigte leer ausgehen, wenn die Versicherung sich nicht kulant zeigt oder einen möglichen Rechtsstreit mit dem Geschädigten vermeiden will. Eine Ausnahme hierzu gibt es bei der sogenannten "Billigkeitshaftung" (BGB § 829): Wenn jemand durch einen Schaden hart getroffen wird und es dem Schadensverursacher aufgrund seiner Vermögenssituation leicht möglich ist, Schadenersatz zu leisten, kann er, obwohl er schuldunfähig ist, zu Schadenersatzleistungen verpflichtet werden. Gerichtsurteile sind bisher bei Schäden, die von Demenzkranken verursacht wurden, kaum bekannt. Autofahren sollte bei einer Hirnleistungserkrankung unterlassen werden. Im ungünstigsten Fall kann der Kranke bei einer Schadensverursachung trotz der bestehenden Kfz-Haftpflichtversicherung zur finanziellen Mitverantwortung gezogen werden. Grundsätzlich können auch der Ehepartner des Kranken oder der "Haushaltsvorstand" in der Familie unter gewissen Umständen zur Mithaftung herangezogen werden. Wenn der Kranke durch sein Verhalten Dritte verletzt und diese Gefahr für den Ehepartner oder "Haushaltsvorstand" voraussehbar war und er Schritte zur Vermeidung der Gefahr hätten unternehmen können, kann er haftbar gemacht werden. Es geht dabei um den Grundsatz, dass ein Ehepartner oder Haushaltsvorstand aufgrund seiner Stellung in der Familie verhindern muss, dass ein Mitglied seines Hausstandes einen Dritten verletzt. Daher sollten nahe Angehörige unbedingt ebenfalls haftpflichtversichert sein, um diesbezüglich einen Versicherungsschutz zu haben. Übrigens ist auch der behandelnde Arzt trotz seiner Schweigepflicht dazu verpflichtet bei Kenntnis eines klar fremd- oder auch selbstgefährdenden Verhaltens des Demenzkranken und fehlender Einsichtsfähigkeit (z.B. bei fortgesetztem Autofahren) notfalls die Polizei darüber zu informieren. Eine Unfallversicherung kann Leistungen verweigern, wenn der Unfall in Zusammenhang mit einer Demenzerkrankung zu sehen ist. Das heißt, wäre der Unfall nicht passiert, wenn der Versicherte nicht demenzkrank gewesen wäre, muss sie keine Leistung erbringen. AufsichtspflichtEine Aufsichtspflicht besteht auch bei sehr verwirrten Menschen solange keine gesetzliche Betreuung eingerichtet ist weder für Angehörige, noch sind Fachkräfte, die Kranke betreuen, im umfassenden Sinn aufsichtsverpflichtet. Fachkräfte müssen allerdings ihren "beruflichen" Pflichten bei der Pflege und Betreuung ihrem Ausbildungsstand entsprechend nachkommen. Sie sind z.B. auch angehalten, aufgrund ihrer Fachkenntnisse eine gesetzliche Betreuung für Personen anzuregen, die offensichtlich an Hirnleistungsstörungen leiden. Ein Angehöriger kann nur in seiner Funktion als "Haushaltsvorstand" oder als Ehepartner, der mit dem Kranken zusammen lebt, unter gewissen Umständen (siehe vorhergehender Abschnitt) zur Mithaftung herangezogen werden. Haftung und Aufsicht, wenn eine gesetzliche Betreuung bestehtIst eine gesetzliche Betreuung eingerichtet, so kann der gesetzliche Betreuer im Rahmen der ihm übertragenen Aufgaben und Entscheidungen (Aufgabenkreise) haftbar gemacht werden. Ehrenamtlich tätige gesetzliche Betreuer sind in Baden-Württemberg automatisch im Rahmen ihrer Aufgaben haftpflichtversichert. Ansonsten sind sie es, wenn sie Mitglied in einem Betreuungsverein sind. Bei fahrlässigen Handlungen besteht dann ein Versicherungsschutz. Eine fahrlässige Handlung ist beispielsweise gegeben, wenn eine Antragsfrist für Leistungen zugunsten des Betreuten versehentlich versäumt wurde und dem gesetzlichen Betreuer der Aufgabenkreis "Vermögensverwaltung" übertragen worden war. Ein gesetzlicher Betreuer hat in der Regel ebenfalls keine Aufsichtspflicht für den Betreuten. Die Aufgabe einer gesetzlichen Betreuung besteht in der rechtlichen Vertretung und Sorge für den Betreuten, aber nicht in der ständigen Kontrolle seines Verhaltens und der Abwendung möglicher Gefahren oder Schadensverursachungen, die nicht vorhersehbar sind. Aufsichtspflicht und Haftung von Fachkräften und in PflegeeinrichtungenPflegeeinrichtungen schließen grundsätzlich Haftpflichtversicherungen für Schäden ab, die von Bewohnern in der Einrichtung verursacht werden. Eine zusätzliche Privathaftpflichtversicherung macht dann nur Sinn, wenn es auch außerhalb der Einrichtung zu einer Schadensverursachung kommen könnte. Fachkräfte, egal ob im Pflegeheim oder in der häuslichen Versorgung, können bei fahrlässigen Handlungen im Rahmen ihres beruflichen Auftrags haftbar gemacht werden. Eine Pflegefachkraft, die einen schwerverwirrten Menschen im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit im Winter zu einem Spaziergang alleine nach draußen schickt, könnte haftbar gemacht werden, da sie aufgrund ihrer Kenntnisse die entstehende Gefahr erkennen muss. Andererseits kann weder das Pflegeheim noch ein Mitarbeiter haftbar gemacht werden, wenn eine verwirrte Person unbemerkt das Pflegeheim verlässt und unvorhersehbar sich selbst oder andere gefährdet.
Von Fachkräften wird eine gewissenhafte und fachkundige Ausführung ihrer beruflichen Tätigkeit erwartet. Sie sind weiterhin verpflichtet,
- ungeachtet ihrer Qualifikation Aufgaben abzulehnen, durch die sie sich
überfordert fühlen,
- bei unzureichenden Arbeitsbedingungen eine schriftliche Überlastungsanzeige
an ihren Vorgesetzten zu richten und
- vom Arbeitgeber angeordnete Maßnahmen fachlich zu prüfen.
Alles Gute. LG Sylvia
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