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 Hospitalismus

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Jürgen
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BeitragThema: Hospitalismus
Hospitalismus EmptyFr 17 Sep 2010, 16:09    © Jürgen
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Psychischer Hospitalismus

Diese Form wurde zuerst an Heimkindern entdeckt und beschrieben. Es
handelt sich um psychische Störungen aufgrund mangelnder individueller
Zuwendung. Heute beobachtet man ähnliche Symptome des Deprivations-
syndroms (lat. deprivare : berauben) an chronisch Kranken und Bewohnern
von Langzeit-Pflegeeinrichtungen. Ursachen sind auch hier Zuwendungs-
mangel, Anpassung an die Umgebung durch ,,Vergessen" der eigenen Be-
dürfnisse und fehlende Möglichkeiten der individuellen Mitgestaltung des
Lebensbereiches durch,,totale Versorgung".

,,Man weiß, daß unter total reizarmen Bedingungen Menschen auf diese
Reizlosigkeit dadurch reagieren, daß sie anfangen, etwas mit sich selbst zu
machen (das kann Gesang, Gelalle, Onanieren, Angst, Schreien, Sichknei-
fen u. ä. sein)" (Dörner u. Plog 1980).

An alten Menschen beobachtete Hospitalisierungserscheinungen sind :

- Passivität: Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt, fehlende Bereitschaft,
bei der Körperpflege mitzuhelfen oder sich an einer Aktivität zu beteili-
gen.
- Apathie : Auffallende Teilnahmslosigkeit, Ansprechbarkeit und Reaktio-
nen sind herabgesetzt.
- Vernachlässigung des Äußeren: Die Körperpflege wird nicht oder nur
unregelmäßig durchgeführt, die Kleidung ist unwichtig, oft zieht man sich
nicht richtig an, auch beim Essen läßt man sich gehen.
- Depressionen: Der Kranke fühlt sich niedergeschlagen, mutlos, hoff-
nungslos, er wacht früh auf, ohne wieder einzuschlafen. Gleichzeitig klagt
er über körperliche Beschwerden, ohne daß sich objektiv etwas feststellen
läßt.
- Feindseligkeit, Reizbarkeit sind oft Ausdruck von Neid und Eifersucht,
ebenso wie
- Einnässen und Einkoten, ohne daß organische Gründe für eine Inkonti-
nenz vorliegen.
- Verweigerung der Nahrungsaufnahme ist meist verbunden mit der Äuße-
rung: ,,Es hat ja doch alles keinen Sinn mehr." Die Folge ist starke
Abmagerung (Kachexie) und Austrocknung (Exsikkose).






Um das Herz und den Verstand eines Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt.
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Biggi
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BeitragThema: Re: Hospitalismus
Hospitalismus EmptyFr 17 Sep 2010, 16:40    © Biggi
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Lieber Jürgen,
danke für den interessanten Beitrag. rose

Warum packst du ihn nicht in das neue Lexikon? Fände ich schöner, dann findet man ihn sofort wieder. nickend

LG Biggi






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BeitragThema: Re: Hospitalismus
Hospitalismus EmptyFr 17 Sep 2010, 16:44    © Jürgen
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Stimmt hast recht.






Um das Herz und den Verstand eines Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt.
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Marie
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BeitragThema: Re: Hospitalismus
Hospitalismus EmptyFr 17 Sep 2010, 20:41    © Marie
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Danke Jürgen, wieder ein Steinchen für meine Meinungsbildung zum Heimaufenthalt - so früh wie möglich oder lieber so spät wie nötig.

Grüße von Marie
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BeitragThema: Re: Hospitalismus
Hospitalismus EmptyFr 17 Sep 2010, 22:57    © Knutschelch
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Hallo Jürgen,

danke der Beitrag ist sehr informativ, im Lexikon wirklich gut aufgehoben!

Bewusst war mir, dass Kontakt, Berührung und Gespräche ganz wichtig sind -habe mir aber niemals über das wenn nicht Gedanken gemacht!

Vielen Dank

Kathrin






Mit lieben Gruß Kathrin

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BeitragThema: Re: Hospitalismus
Hospitalismus EmptySa 18 Sep 2010, 07:48    © Admin
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Danke dir lieber Jürgen Hospitalismus 728442

Könntest du deinen Text noch ins Lexikon setzen? Wäre am einfachsten. Um ihn dort auch ohne unsere Komentare zu haben.

Liebe Grüsse und Hospitalismus 972907
Ursula






Liebe Grüsse
Hospitalismus Ursula 

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BeitragThema: Re: Hospitalismus
Hospitalismus EmptySa 18 Sep 2010, 15:15    © Jürgen
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Na klar liebe Ursula

LG Jürgen






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