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BeitragThema: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:01    © Admin
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Von: Lupus´71 Gesendet: 27.10.2006 21:14

so ihr lieben,

erstmal herzlich willkommen an alle neuen mitglieder - hab da wohl einiges verpasst

bei mir ist es so weit - entweder ein ausgewachsener burn out oder ne heftige depression.

angekündigt hat sich der zustand ja schon seit längerem - immer schön ignorieren und glauben, dass es schon von allein wieder wird

die ersten anzeichen waren vor ungefähr einem monat zu spüren - ich färbte mir die haare schwarz - alarmstufe rot.

seit ca. einer woche fange ich bei jeder kleinigkeit an zu heulen, denke nur noch negativ, bin lustlos, gleichgültig und könnt ständig schlafen.

ich bin so verspannt, dass es weh tut. kurz - mir geht´s echt besch....

das "schöne" - meine ärztin (und auch mulle´s) ist für drei wochen im urlaub - die glückliche...

was aber wirklich positiv zu betrachten ist, ich suche mir endlich einen mobilen pflegedienst, der mir zumindest einen freien tag in der woche schenkt.

nun bin ich am überlegen, ob ich mir prof. hilfe für meinen seelenzustand hole. ist es wirklich nötig oder geht´s vielleicht doch vorbei???

was meint ihr?

oh, mir fällt da grad doch noch was positives ein: ich bin seit 39 tagen "nichtmehrraucher" *g*

seid lieb gegrüßt

eure kareen
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:02    © Admin
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Von: LillNalle2 Gesendet: 27.10.2006 23:00

Liebe Kareen

Als erstes möchte ich dir ganz herzlich gratulieren für`s Nichtrauchen. Als zweites bin ich froh, das du wenigstens vorübergehend für einen mobilen Pflegedienst schauen wirst. "Vorübergehend" sage ich extra dafür, weil ich glaube das jetzt auch für dich die Zeit reif ist für eine dauernde andere Lösung zu schauen - sprich Pflegeheim. Wenn ich dich so lese, glaube ich das dein Zustand schon eine weile auf alarmstufe Rot steht. Es ist also höchste Zeit liebe Kareen. Ich habe damals bei uns eigentlich schon zu lange gewartet und war wirklich kurz vor einem totalen zusammenbruch. Bitte lass es nicht so weit kommen, das du nicht mal mehr die Kraft aufbringen kannst diese wichtige Entscheidung zu treffen, es hilft wirklich niemandem wenn du am Ende bist.

All diese burn out Symptome sind auch mir persönlich leider mehr als bekannt liebe Kareen.......Ob du für dich nun professionelle Hilfe brauchst oder nicht, kann ich nicht beurteilen, da ich selber aus verschiedenen Gründen darauf verzichtet habe. Aber eins weiss ich mit sicherheit, es braucht sehr, sehr viel Zeit um dieses zu überwinden, wenn überhaupt. Vorallem braucht es auch für dich viel, viel Ruhe um überhaupt erst wieder mal zu dir selber zu finden - wenn es dann für dich wieder mal möglich wird.
Obwohl in der zwischenzeit Erik nun schon seit 1 1/2 Jahren im Heim ist, merke ich immer noch das meine Belastbarkeitsgrenze wesentlich tiefer liegt als früher. Auch wenn sich mein Burnout in der Zwischenzeit etwas verbessert hat, so kann ich trotzdem noch nicht sagen das ich über dem Berg bin. Aber was mir bei der Verarbeitung hilft, ist auch in diesem Fall gerade dieses Forum. Meine für mich persönlich beste Bewältigungsstrategie ist, aus allem möglichst was sinnvolles daraus zu machen. Diese form der Therapie hat mir in meinem Leben schon immer am besten geholfen. Der Rest ist Zeit und Menschen die einem nahe stehen.......

Ich sende dir an dieser Stelle einfach mal eine ganz liebe Umarmung. Denke an dich und hoffe das du dich wenigstens ein bisschen getragen fühlen darfst.

Deine mitfühlende Ursula
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:03    © Admin
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Von: Lupus´71 Gesendet: 28.10.2006 11:01

danke für deine lieben worte ursula.

aber sicher weißt du auch wie man sich dann fühlt, wenn man merkt, dass das unausweichliche bevorsteht...

ich fühle mich als versager!!! püh - könnt schon wieder heulen *snief*

zudem weiß ich, dass mulle es nicht lange in dem heim aushält. ich würde ihr dort keine zwei monate geben. (da ist die ärztin übrigens meiner meinung)

ich werde jetzt erstmal den mobilen pflegedienst aktivieren und dann sehen, wie es sich auf die gesamtsituation auswirkt.

mit dem heimgedanken werde ich einfach nicht warm. mein mann hatte das aber auch schon angesprochen....

lg kareen
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:03    © Admin
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Von: palousunny5 Gesendet: 29.10.2006 10:35

Hallo Kareen

Ich stimme Ursula voll und ganz zu, kann es nur unterstreichen. Du brauchst ganz dringend Hilfe, egal ob du eine prof. für dich selbst ausuchst oder nicht, eine oder mehrere Hilfen für die Bewältigung dessen was vor dir liegt auf alle Fälle. Ein Burnout braucht sehr viel Zeit bis man davon befreit ist, leider. Ich weiss wie es sich anfühlt. Ich denke an Dich.

Könnte das Nicht mehr rauchen eventuell auch, wenn nur eine kleine, eine Rolle spielen ? Ich frage das, weil ich das erlebt habe mit dem Absetzen der psychopharmaka....Katastrophe. Der Körper hat rebelliert und derart dass ich nicht mehr mal fähig war etwas kleines zu erledigen. Ich schlief nur noch und alles war mir zu viel. Unterdessen nehme ich wieder ein minimum davon und werde es im Frühjahr wieder versuchen
aber diesmal langsamer angehen und mit ärtzliche Betreuung.

Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe sehr, du kannst dich für eine richtige Entlastung der Lasten entscheiden, das brauchst du dringend.

liebä gruäss
Janine
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:03    © Admin
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Von: Lupus´71 Gesendet: 30.10.2006 17:48

hallo ihr lieben,

jetzt, wo ich weiß, dass ich was unternehmen werde, geht´s mir schon deutlich besser!!!

allerdings werde ich diese warnung ernst nehmen. ich fühle mich immer noch kaputt und zerschlagen, wie ihr schon meintet, es wird sicher ´ne weile dauern, bis ich wieder top fit bin.
aber ich bin inzwischen wieder optimistisch!!!

janine, ja ich will es nicht ausschließen, dass der weg zum nichtraucher zusätzlich stresst. jedoch habe ich die schlimmsten tage (die ersten) bestens überstanden. mit stimmungsschwankungen - klar, aber das dürfte sich jetzt nicht mehr so auswirken.

na, wer weiß - hoffe, dass es schnell vorbei ist =)

seid lieb gegrüßt!!!

eure kareen
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BeitragThema: Re: burn out...
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Von: LillNalle2 Gesendet: 31.10.2006 10:07

Liebe Kareen

Das du etwas unternimmst ist schon mal ein guter Anfang. Das es dir dadurch schon etwas besser geht, ein Zeichen das du auf dem richtig Weg bist. Für mich persönlich war immer am schlimmsten wenn ich nicht wusste, wann, wie und ob ich eine entscheidung treffen soll, oder nicht. Kurz gesagt zu merken das mich meine Kraft verlässt, ohne mich entscheiden zu können und so in einer immer schwieriger werdenden Situation auszuharren. Zu gut weiss ich wie man sich fühlt, wenn das thema Heim dann konkrete Form annimmt. Das einzige was mich heute tröstet ist nur, mein Wissen das es nicht mehr anders ging und folgedessen dieser Weg mit sicherheit längerfristig gesehen doch der bessere war. Wenn du nicht mehr kannst, keine Kraft mehr hast, dann wird Mulle das merken und sich ebenfalls nicht mehr wohl fühlen, ohne das sie es noch richtig in Worte fassen kann. Es ist unglaublich wie Demenzkranke auf unsere Gefühlsschwankungen reagieren.

Für Erik hat es extrem lange gedauert bis er sich dort im Heim einigermassen einleben konnte und folgedessen sich mein Gewissen etwas beruhigen durfte. In der gleichen Situation steckst du nun und schon desshalb hast du mein ganzes Mitgefühl. Ich war übrigens auch davon überzeugt das Erik dort nicht lange überleben wird. In der Zwischenzeit sind 2 Jahre vergangen, aber im verlauf seiner Krankheit sind ja nicht nur seine Freuden kurzlebiger geworden, sondern auch sein Leiden. Kurz gesagt, weil er nur noch im Moment lebt glaube ich, ist für ihn dort der Alltag auch erträglicher geworden. Somit hat sich anscheinend seine Lebensdauer doch wieder verlängert. Manchmal wenn ich ihn besuche, fühlt er sich in seiner Welt so wohl, das ich ihn gar nicht rausholen möchte. Manchmal hat er sich über mein kommen wiederum so gefreut, das er sein Heimumfeld vergass und es für ihn fast ein chock war wenn ich wieder ging. Was ich damit sagen möchte, ist das in der Zwischenzeit sein schwanken zwischen Glücklich und Unglücklich sein wieder ähnlich ist, wie damals als er noch bei uns lebte. Wir persönlich würden am liebsten unsere Lieben Demenzkranken in Watte packen und sie von allem verschonen was ihnen nach unserer Meinung nicht gut tut. Mir wird aber immer mehr bewusst, das selbst Demenzkranke nicht von allem verschont bleiben können und ihr leiden oft mit unserem immer weniger zusammen stimmt.......

Mehr darüber liebe Kareen später. Eins nach dem anderen. Ich hoffe einfach nur, das ich dir bei deinen entsetzlich schweren Entscheidungen ein paar denkanstösse aus eigener Erfahrung weiter geben darf. Weil dass, das einzige ist was einem helfen kann solche auch richtig reifen zu lassen.

Im Moment will ich mich einfach mit dir mitfreuen, das es dir etwas besser geht. Sauge das so richtig auf, es schenkt Kraft.

Ganz liebe Grüsse an euch alle

Eure Ursula
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BeitragThema: Re: burn out...
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Von: palousunny5 Gesendet: 31.10.2006 19:32

Hallo Kareen

Ich bin sehr froh dass du die Welt wieder positiver siehst und freue mich für dich dass es dir besser geht.

Wünsche dir Kraft, Geduld, Zuversicht und Erfolg.

liebä gruäss
Janine
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BeitragThema: Re: burn out...
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Von: Lupus´71 Gesendet: 03.12.2006 21:22

so ihr lieben,

nun steht es fest - ich habe mich durchgerungen. es war ein harter kampf mit mir, aber ich merke, dass es so nicht mehr weitergeht und das beste für alle ist.

mulle wird im kommenden jahr in ein pflegeheim umziehen.

ich habe immer gesagt, dass sie so lange, wie sie immer wieder wache momente hat, bei uns bleiben wird.

diese momente sind so rar geworden - mulle lebt in ihrer eigenen welt. sucht ständig ihre mutti und andere menschen, die wir nicht kennen.

ich denke mal es ist grad die kriegs- oder gar vorkriegszeit.

hinzu kommt, dass sie jetzt auch immer öfter das große geschäft in die hose setzt.

ich bin nicht rund um die uhr zu hause und mulle brauch aber ständig hilfe. sie lässt die hosen einfach an, wenn es reinging.

auch der letzte besuch in der verhinderungspflege hat mir deutlich gemacht, dass ich an meine grenzen gestoßen bin.

mulle saß fröhlich schnatternd mit einigen anderen älteren damen - wie die hühner auf der stange *g*

ihr schien es wirklich gut zu gehen...

ich habe nicht die zeit - meine kinder und mein mann brauchen mich auch.

es tut mir so wahnsinnig leid und ich sitze hier jetzt heulenderweise, aber es geht nicht mehr.

so - nun wisst ihr bescheid - den entschluss habe ich auch meinem mann erst heute mitgeteilt (er war ja schon länger der meinung, dass es zu viel wird - nicht falsch verstehen, mein mann liebt seine mutter sehr, hat aber wohl einen anderen blick auf die situation, als ich)

dieses jahr bleibt mulle noch bei uns und auch 2007 werde ich mich nicht sofort kümmern. aber ich denke im februar oder märz ist es an der zeit...

nun meine frage an dich ursula:

wie habt ihr eric darauf vorbereitet?

seid lieb gegrüßt

eure traurige kareen
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BeitragThema: Re: burn out...
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Von: LillNalle2 Gesendet: 04.12.2006 08:01

Liebe Kareen

Ich kann so gut mit dir mitfühlen. Es ist ein furchtbar schwerer Entscheid, indem die Gefühle das eine sagen und der Verstand das andere. Zu gut kenne ich den Schmerz und diese Trauer......Aber eben wie du selbst schreibst, wir stecken auch in der Verantwortung anderer gegenüber. Auch die Meinung deines Mannes kann ich sehr gut nachvollziehen. Irgendwie scheinen da Männer wirklich einen anderen Blickwinkel zu haben (was wir meist als Gegengewicht auch brauchen). Auch mein Mann hatte bei uns im Voraus schon diese Meinung vertreten - auch wenn ihm Erik sehr nahe steht. Es sind wir Frauen die uns solches viel schwerer machen, aus welchen Gründen auch immer. Ich weiss nicht wie lange mich mein Gewissen geplagt hatte, geschweige noch wie lange ich ein heulendes Elend war, aber ich denke es gehört bei uns zur Verarbeitung auch dazu. So als eine art Seele frei weinen. Aber im Takt wo Erik sich dort eingelebt hatte, ist auch bei mir eine gewisse erleichterung aufgekommen und eine grössere Gewissheit das richtige getan zu haben. Sowohl das Leiden, wie auch die Freuden des Betroffenen verändern sich sehr mit dem vortschreiten der Krankheit, und so wird der Kontrast zwischen unserer eigenen Vorstellung und deren Realität auch immer grösser. Je mehr wir aber dies auch wieder aus den Augen des Betroffenen sehen können, je mehr wird es zum Gegengewicht zu unserem Schmerz, gleichzeitig schlussentlich auch ein Trost.

Nun aber zu deiner Frage, wie wir Erik vorbereitet haben: Nun ich habe immer wieder mit ihm darüber geredet, schlussentlich war er selbst gleicher Meinung und er fand es gut.....Aber was ich ihm nie beibringen konnte, oder besser gesagt über sein Vorstellungsvermögen ging war, das ich nicht mit ihm zusammen dort wohnen werde. Egal wie sehr ich auch versuchte ihm dies klar zu machen, es war ihm zu abstrackt. Als dann schlussentlich der Tag X gekommen war, ich glaubte ihn gut vorbereitet zu haben, wollte er auf keinen Fall dort bleiben, alle unsere Gespräche waren für ihn auf einmal vergessen. Obwohl er auch mit dabei war als ich sein Zimmer im Voraus dort einrichtete und er sich über das (sein Zimmer) gefreut hatte. Jedes mal wenn ich ihn besuchte, glaubte er im ersten Moment strahlend das ich ihn entlich wieder abhole u.s.w......Lange hat er dort nur immer nach mir gefragt und wollte von niemandem anderen Hilfe bekommen. Es war eine unheimlich schwere Zeit, für uns sowie für das Personal dort. Nein, liebe Kareen ich glaube vorbereiten geht nicht wirklich, dazu ist die Krankheit sicher auch bei Mulle schon zu weit fortgeschritten. Trotzdem glaube ich das es wichtig ist immer wieder mal darüber zu reden, weil ein klitzekleines Bisschen vielleicht doch hängen bleibt.....Wenn dann Mulle im Heim ist, wirst du ihr auch dort schrittweise in ihrem gerade aktuellen Alltag begegnen müssen und das eine oder andere wieder erwähnen. Kurz gesagt, die Brücke zwischen dem Vorher und dem Aktuellen bauen, bis sie auch dort nur noch in Zeiten verweilt die kaum noch direkt mit dem wohnen bei euch zu tun haben und ansonsten nur noch mit dem heutigen, gerade aktuellen Tag im Heim. Erst dann, kann für dich wenigstens soweit eine erleichterung stattfinden, indem euer Leiden von wegen sie ins Heim gegeben zu haben, nur noch dein eigener und der Schmerz deines Mannes sein wird. Leider wird auch das seine Zeit brauchen, aber spätestens dann könnt ihr anfangen mal ganz persönlich auch für euch selbst das ganze zu verarbeiten.

Einen kleinen Trost gibt es aber für euch noch zusätzlich: Da nicht immer nur du um Mulle warst und sie unter anderem auch in Verhinderungspflege war, wo es ihr anscheinend wider aller eurer Erwartung recht gut ging, lässt viel zu hoffen übrig das sie sich im Heim auch recht gut einleben darf.

Aus der Ferne kann ich dir nur das selbe sagen wie mir selbst damals immer wieder gesagt wurde. Du hast richtig entschieden und je nach Bewohner dort, können sich sogar für Mulle noch Freundschaften entwickeln, was auch Lebensqualität bedeutet.

Ich sende dir all meine Sympathie und viele liebe begleitende Gedanken

Deine Ursula
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BeitragThema: Re: burn out...
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Von: palousunny5 Gesendet: 04.12.2006 15:04

Hallo Kareen

Ich möchte dir nur sagen, du hast richtig entschieden und obwohl du sehr traurig bist und es eine sehr harte Entscheidung war, sie war nun mal n o t w e n d i g.

Ich denke an dich und sende dir liebe Grdanken, wünsche dir viel Kraft.

liebä gruäss
Janine
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BeitragThema: Re: burn out...
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Von: Lupus´71 Gesendet: 04.12.2006 18:06

danke für eure lieben worte - auch wenn ich traurig bin, so muss ich doch sagen, dass mir mit dieser entscheidung ein stein vom herzen fiel.

wahrscheinlich habe ich es instinktiv schon länger so gesehen, dass mulle in einem heim besser aufgehoben ist - nur der kopf meinte noch, dass es ihr bei uns am besten geht...

ja ursula,
da wir mulle jetzt schon dreimal in der verhinderungspflege hatten, ist es ihr hoffentlich nicht mehr unbekannt. das heim, was wir dort haben (nach dem fiasko vor ort) ist wirklich schön.

sie haben eine extra demenzgruppe die aus 10 - 12 leutchen besteht und tagsüber besondere beschäftigung bekommt. auch ist mir das personal dort durchweg symphatisch - jedenfalls diejenigen, die ich bisher kennenlernen konnte.

ja - ich glaube, dass meine entscheidung richtig ist.
donnerstag kommt mulle´s ärztin, dann werde ich es ihr mitteilen.

werde euch natürlich weiterhin auf dem laufenden halten.

seid lieb gegrüßt

kareen
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:08    © Admin
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Von: Lupus´71 Gesendet: 10.01.2007 12:36

hallo an alle,

hier der neuste stand bei mir:

stehe grad ein bisschen neben mir. folgendes ist passiert:
schwimu hatte heute termin bei der frauenärztin und es war allein gestern wieder ein kampf sie unter die dusche zu kriegen.
heute musste ich sie fast zum auto tragen, weil sie sich einfach weigerte zum arzt zu fahren.

müsst euch vorstellen, ich ziehe ihr frische sachen an und gehe nur meine jacke holen, da ist sie schon wieder umgezogen

wir haben ja nur einen termin

na egal. jedenfalls setzte sich ihr störrisches verhalten bei der ärztin fort und die merkte gleich, dass ich am ende bin.
war total lieb und meinte, dass ich mich langsam um mich selbst kümmern müsse - fing ich doch glatt an zu heulen

auf der heimfahrt klingelt mein handy - das pflegeheim bei dem der antrag auf den platz läuft:

ab nächste woche kann ihre schwimu einziehen. eine oma zieht um....

einerseits könnt ich vor freude wände hochgehen, bäume ausreißen und sterne vom himmel klauen - andererseits sitze ich hier und heule nun erst recht

aber es ist richtig so - mein nervenkostüm ist zum zerreißen gespannt und ich habe keine kraft mehr.

viell. sollte das ganze verhalten von schwimu in letzter zeit so sein. sonst hätte ich den platz wohl wieder nach hinten geschoben...

ja, so sieht es aus - hoffe, dass es euch allen gut geht.

lg kareen
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:08    © Admin
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Von: palousunny5 Gesendet: 10.01.2007 17:20

Hallo Karren

Du bist wirklich am ende deiner Kräfte und es ist höchste Zeit dass etwas passiert. Gut dass deine Schwiegermutter jetzt ins Heim kann, ich weiss es fällt dir schwer und ich hoffe aber du hast kein schlechtes Gewissen deswegen weil du das auf keinen Fall haben musst. Die Situation ist unerträglich geworden und man braucht jetzt fachliche Hilfe und du darfst und musst unbedingt für dich etwas tun, es ist Zeit.

Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft und denke an dich !

liebä gruäss
Janine
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BeitragThema: Re: burn out...
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Von: LillNalle2 Gesendet: 11.01.2007 11:05

Liebe Kareen

Ich kann sehr gut mitfühlen was in dir gerade in diesem Moment los ist. Auch wenn ich, sowie Janine dir nur bestätigen kann das es an der Zeit ist das deine Schwimu jetzt ins Heim kommt, ist es für dich nur ein kleiner Trost. Auch wenn dein Verstand dies weiss und dieser Aussage recht gibt, so sind leider die Gefühle doch eine ganz andere Sache. Einerseits könntest du vor Freude in die Luft springen, weil du von dieser grossen Dauerbelastung einen Befreiungs-Lichtblick siehst. Andererseits macht dich die Tatsache deiner eigenen Grenzen, der Zustand deiner Schwimu und diese Entgültigkeit des Heimes, das weggeben eines dir lieben Menschen, weils einfach nicht mehr anders geht - zu tiefst traurig. Über eine lange Zeit hast du einfach funktioniert, deine eigenen Bedürfnisse zurückgesteckt, selbst deine eigenen Gedanken durftest du zum Teil schon gar nicht zulassen, aus Angst was diese in dir auslösen könnten......Bald wirst du viel Zeit für dich bekommen, dies hat erst mal Vor- aber auch gewisse Nachteile......Möchte aber an dieser Stelle diese nicht aufzählen, sondern dich einfach nur mal lieb in den Arm nehmen und mich darüber freuen, das du dich für den Heimeinzug durchringen konntest. Bitte geniesse dann erst mal die Vorteile um für dich selbst Kraft zu schöpfen und etwas aufzutanken.

Morgen werden wir wieder in die Schweiz zurückfahren und am Samstag ankommen. Wenn ich nach der langen Autofahrt wieder etwas ausgeruht bin, werde ich mehr dazu schreiben und auch über einige Erlebnisse sowie Gedanken wo ich hier hatte.

Ganz liebe Grüsse an euch alle, eure in Gedanken mit euch verbundene

Ursula
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:09    © Admin
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Von: LillNalle2 Gesendet: 15.01.2007 10:19

Liebe Kareen

Auch wenn die ersten Tage, nachdem deine Schwimu im Heim ist sehr schwer fallen werden und vermutlich die "Tränenschleusen" erst recht öffnen, so ist dein Entscheid trotzdem richtig. Ich persönlich habe mich selbst durch die tiefste Trauer einfach erst mal durchgeweint und mich soweit es ging einfach nur verkrochen. Auf der anderen Seite konnte ich mich wie ein kleines Kind über Kleinigkeiten freuen. Nie hätte ich gedacht das nur schon mal nach eigenem Bedürfnis schlafen zu können soooooo ein grosses Geschenk sein kann. Meinen Morgenkaffee ohne unterbrechung geniessen zu können und mich wieder mal zu fragen, "was möchte ICH heute machen", war so abstrakt mir das vorkam, ein riesen Geschenk. Ich kam mir kurz gesagt wie der schlimmste manisch depressive Mensch vor. Zwischen himmelhoch Jauchzend und völlig am Boden zerstört. Ich glaube liebe Kareen das dieses Gefühlschaos unweigerlich jeden betrifft, wo Jahrelang seine eigenen Bedürfnisse für die pflege eines uns lieben demenzkranken Menschen zurückgesteckt hat. Ich habe dann irgendwie angefangen dieses "manisch depressive" als einen Freund anzuschauen. Schliesslich war das himmelhoch Jauchzen doch irgendwie wenigstens ein gutes Gegengewicht zu dem, am Boden zerstört und in dieser Situation ist es glaube ich auch die einzige Möglichkeit um unserer psyche beim heilen zu helfen.......Lass auch deiner Psyche diese Zeit, schliesslich ist sie ja auch nicht von heut auf morgen ausgelaugt worden. Ich sende dir dazu soviel Kraft wie ich nur senden kann. Nur schon zu wissen das man da nicht alleine ist hilft etwas. Mir hatten an diesem Punkt auch die Angehörigentreffen geholfen bei denen ich, nachdem Erik im Heim war entlich teilnehmen konnte - und nicht zu schweigen auch dieses Forum hier.

In der Zwischenzeit ist Erik schon 2 1/2 Jahre im Heim. Noch immer will er wieder mit mir nach Hause kommen. Dies haben wir aber am stärksten zu spühren bekommen als mein Mann Daniel wieder mal nach sehr langer Zeit an Weihnachten zu einem Besuch mitgekommen ist. Nie werde ich Eriks blick vergessen, als er nicht mitkommen durfte. Er war so sicher, das jetzt wo auch Daniel da ist alles wieder wie früher werden würde. Unsere Situation wird dadurch erschwert, das Erik die schönste Zeit seines Lebens bei uns verbracht hat und er darum mit diesem "nach Hause gehen" wirklich auch unser Zuhause meint.....Egal wen ich sonst mitnehme, selbst seine Tochter und seine Schwester erkennt er nicht mehr - aber bei Daniel hat er sofort den Zusammenhang verstanden. Nie hätte ich das gedacht nach so einer langen Zeit und nachdem wir so spät in sein Leben gekommen sind. Mich zerreist es fast - zu sehen wie sich Erik erst über meinen Besuch freut und wenn er dann doch nicht mitkommen darf seine Stimmung in Enttäuschung und Wut rüber wechselt. Womit soll ich ihn da trösten, in einer doch so entgültigen Situation?

Ganz viele nachdenkliche Grüsse sendet euch allen

Eure Ursula
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BeitragThema: Re: burn out...
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Von: Lupus´71 Gesendet: 15.01.2007 11:52

ja, ursula, das ist das wovor ich angst habe.

momentan ist noch zu viel zu erledigen, als dass ich wirklich begreife was hier passiert.

wir wissen nun, dass wir mulle am mittwoch in das heim bringen werden. aber was ist dann?

was fange ich mit mir an? sicher, ich werde mir wieder einen job suchen, wollte aber erstmal einen monat nur für mich haben.

aber was mache ich in der zeit? ich muss dann nicht mehr hetzen, weil mulle allein zu hause ist. ich muss keine einladungen absagen, weil ich mulle doch in´s bett bringen muss.

ich muss auf besuch nicht drängeln, dass wir endlich los müssen. ich werde spontan wegfahren können. das alles klingt für mich so unrealistisch.... ich werde wohl komplett umdenken müssen...

am meisten angst habe ich vor den besuchen, so wie du es bei eric beschrieben hast.

wenn mulle dann wieder mit uns nach hause will (wenn sie sich denn noch erinnert)

ich denke es wird mir das herz zerreißen.

aber wir werden sehen und ich werde weiter berichten.

ursula, mir bedeutet dieses forum auch sehr viel. mich mit betroffenen austauschen zu können, hat mir schon manches mal geholfen!

danke euch dafür!

liebe grüße kareen
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:11    © Admin
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Von: LillNalle2 Gesendet: 17.01.2007 00:12

Liebe Kareen

Heute ist der Tag wo Mulle ins Heim kommt, darum möchte ich unbedingt, das du schon ein paar Zeilen hier für dich bereit findest. Das du so viel zu tun hast, das du erst noch gar nicht richtig begreifen kannst was passiert, ist ganz gut so. Es schützt dich wenigstens für einen kurzen und doch sehr wichtigen Moment, um das schlimmste erst zu vermeiden. Ich weiss zu gut um das Loch wo man danach rein fällt. Möchte versuchen dich gerade dort, so gut wie es für mich möglich ist abzuholen. Deine Gedanken "was fange ich mit mir an", sind sehr berechtigt. Mulle ist im Heim und du hast gerade ausgerechnet in diesem Moment alle Zeit der Welt um dieses Loch voll bewusst wie ein Hammer wahr zu nehmen.....Ich muss zugeben, das ich gerade in diesem Moment gegen meine Tränen ankämpfen muss, weil ich nur zu gut weiss wie es sich anfühlt. Also nehme ich dich gerade jetzt, in diesem Moment erst mal in den Arm und lasse mit dir zusammen diese Tränen auch zu. Wenn es dir so geht wie es mir damals gegangen ist, dann wirst du erst viel, viel ablenkung brauchen, weil dich sonst dieser Hammer erschlägt. Das einzige was ich dir anbieten kann ist - schreiben, schreiben, schreiben. Ich werde zuhören und wenn du möchtest, und soweit ich kann mit dir gemeinsam dies durchgehen. Dein vorhaben mit einem Job, finde ich sehr gut, aber noch wichtiger ist die Zeit die du brauchen wirst um dich selbst erst zu erholen und Kraft zu schöpfen - z.B. diesen Monat wo du erwähnst, den du für dich selber haben möchtest und nach meiner Meinung auch mehr als brauchen wirst. Bitte lass dir die Zeit die du brauchen wirst und ich werde versuchen dir die Hand zu reichen so gut wie es geht, um die Hoch und Tiefs wo dir bevorstehen, gemeinsam durch zu stehen. Jetzt wird dein persönliches soziales Netz wichtig sein, wie nie zuvor. Der grösste Teil wird deine Familie ausmachen und das andere, dieses Forum - dafür sind wir da. Gemeinsam werden wir einen Tag nach dem anderen durchstehen, bis mit der Zeit für dich der Schmerz erträglich wird - genau so wie er damals für mich, danks lieben Freunde erträglich geworden ist.

In lieben Gedanken verbunden

Deine Ursula
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:11    © Admin
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Von: Lupus´71 Gesendet: 18.01.2007 13:00

liebe ursula,

vielen dank für deine worte. es ist wirklich sehr schwer.

meine tochter (liebling von mulle) wollte gern mit in´s heim kommen. natürlich haben wir es ihr gestattet. auf die art konnten wir uns wohl sehr zusammenreißen.

heiko und ich versuchen jetzt positiv zu denken und reden uns ein, dass es richtig war, mulle dort bestens aufgehoben ist und wir jetzt eben einen neuen lebensabschnitt starten werden.

mein soziales netz muss ich erst mal wieder aufbauen *g*

dadurch, dass wir kaum irgendwohin konnten, kamen freunde zwar zu uns, aber eben nicht so oft. nun werden wir wohl öfter mal wegfahren - auch weil ich angst habe in dein beschriebenes loch zu fallen.

eben war ich in mulle´s wohnung - es ist, als wenn sie nur ein paar tage in´s krankenhaus musste und bald wiederkommt. mir ist klar, dass wir dort renovieren müssen, aber das wird sicher lange dauern, bis ich dazu bereit bin.

ich habe schon irre angst vor dem ersten besuch, wenn mulle dann merkt, dass sie eben nicht mit nach hause darf...

lg kareen
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:12    © Admin
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Von: LillNalle2 Gesendet: 19.01.2007 10:34

Liebe Kareen

Für mich war es vorallem gerade am Anfang sehr wichtig mich mit allem möglichen abzulenken. Das mit dem sozialen Netz erst wieder aufbauen kenne ich auch sehr gut. Manchmal kann es einem auch recht schwer fallen, vorallem wenn man solche Tage hat wo man sich am liebsten mit seinem Schmerz nur verkriechen möchte. Trotzdem ist es unheimlich wichtig damit man nicht anfängt sich im Kreise zu drehen.

Ich kann mir vorstellen, das es Zeit braucht bis du bereit bist die Wohnung von Mulle renovieren zu können. Ich muss dir an der Stelle verraten, das ich immer noch gewisse Dinge um mich herum habe die an Erik erinnern. Daniel wollte schon einiges wegschmeissen z.B alte Schuhe u.s.w - aber ich bin einfach noch nicht soweit und darum stehen sie immer noch auf ihrem Platz. Ich glaube an dem Punkt funktionieren wir Frauen etwas anders. Wärend Daniel eher alles mögliche beseitigen möchte um seinen Schmerz nicht mit optischen Erinnerungen noch zu verstärken, ist es bei mir eher so, das mir diese Dinge ein bisschen das Gefühl geben Erik sei noch bei uns. In der Zwischenzeit haben wir aber doch schon vieles an Kompromissen getroffen und ich mich vom einen oder anderen Erinnerungsstück getrennt. Aber es hat doch lange gedauert......

Das Heiko und du versuchen positiv zu denken finde ich wichtig. Auch wenn ihr euch, wie du selber forumulierst erst mal nur einredet das alles richtig war, Mulle dort bestens aufgehoben ist u.s.w. Es ist leider so, das man sich dies einreden muss, weil dieser Entscheid nun mal rein nur vom Verstand her gefasst werden musste, wärend Gefühle, Gewissen u.s.w. immer was anderes wollten, was uns aber schlussentlich in eine noch viel grössere Katastrophe auch für Erik gebracht hätte. Wenn ich auf die in der Zwischenzeit 2 1/2 jahre Heim bei Erik zurückschaue, sein immer noch zu uns nach Hause kommen wollen u.s.w. Dann frage ich mich wann wäre der Zeitpunkt richtig gewesen? Ja, ich fragte mich sogar schon öfters, ob wir diesen Entscheid nicht sogar hätten früher treffen sollen, noch in der Zeit wo er seine eigene Situation noch besser einschätzen konnte......Durch diese Tatsachen liebe Kareen habe ich aufgehört mich dies zu fragen, mit dem Bewusstsein, das länger zu warten das ganze auch nicht einfacher gemacht hätte. Ich versuche einfach so viel und so gut wie ich kann, für ihn weiterhin da zu sein. Seinen Schmerz und Wut soweit mir das möglich ist mitzutragen oder auszuhalten, ohne auch seine durchaus freudigen Momente aus den Augen zu verlieren. Ich versuche mir gewisse Gedanken nicht mehr zu machen, weil ich weiss das wenn er noch mehr verstehen würde, eigentlich nicht möchte das ich an seiner Situation zu Grunde gehe.

Ich finde ihr macht es sehr gut Kareen, besser kann man eigentlich damit nicht umgehen. Ich wünsch dir/euch weiterhin viel Kraft und lass uns bitte weiterhin auf dem laufenden.

Liebe grüsse

Deine Ursula
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:17    © Admin
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Lupus Erstellt: 02.02.07, 16:33


hallo ihr lieben,

nun endlich mal ein zwischenbericht.

mulle hat sich super eingelebt. sie blüht dort regelrecht auf. tagsüber ist mulle in der demenzgruppe (dort werden sie entsprechend ihren fähigkeiten beschäftigt und angeleitet) sie soll sehr fleißig sein burn out... D025

allerdings sagte die pflegerin, dass sie mulle nicht ohne aufsicht lassen kann. weiß ich doch - darum ist sie jetzt schließlich dort. *g*

also für mulle ist es wirklich das beste so - sie fühlt sich wohl. bei unseren besuchen hat sie uns immer gleich erkannt. das hat mich dann doch verwundert. aber sie macht kein aufheben darum, dass sie nach hause will. da merkt man wieder, dass sie hier schon lange nicht mehr heimisch war. sie wollte ja nicht umsonst immer "nach hause gehen"

für mich ist es jetzt komisch. einerseits merke ich wie die last langsam von mir weicht, andererseits fühle ich mich grad - jaaa, wie soll ich sagen - deplatziert vielleicht?

teilweise bummel ich in den tag hinein und weiß nichts mit mir anzufangen. dann lese ich oder hänge vor dem pc - habe meinen neuen platz noch nicht gefunden. bin sozusagen noch auf der suche.

ingesamt geht es uns aber gut. ganz entscheidend ist natürlich, dass mulle sich dort so gut eingelebt hat. wenn es ihr schlecht gehen würde, dann wäre das schlechte gewissen größer, aber so - ihr geht es dort besser als hier. sie hat immer gesellschaft und immer jemanden der sich rund um die uhr kümmert.

ja, die entscheidung war gut - für uns alle.

hoffe, dass es euch auch gut geht.

liebe grüße kareen


ps: finde das forum hier ganz nett *g*
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Zuletzt von am So 18 Nov 2007, 19:49 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 11:24    © Admin
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LillNalle Erstellt: 02.02.07, 21:04


Liebe Kareen

Ach wie ich mich über deine Zeilen gefreut habe und das ich dich auch hier im neuen Forum begrüssen darf.

Es hat mich sehr erleichtert zu lesen, das sich Mulle dort so gut eingelebt hat. Das spricht sehr für dieses Heim und zeigt wieder mal was viel Aktivität und Aufmerksamkeit ausmacht. Ich denke mir, wenn es für Erik sowas gegeben hätte liebe Kareen, wäre ihm das eingewöhnen wesentlich leichter gefallen und mir das loslassen auch....
Die eigene Leere zu füllen die nach der Heimeinweisung bei einem selbst entsteht ist ein anderes Problem. Es ist unheimlich schwer für sich selbst wieder eine gewisse Struktur in den Tag zu bringen. Schliesslich hat Jahrelang nur die Demenz unseren Tagesablauf bestimmt. Eine längere Zeit ist es mir wie dir gegangen. Ich wusste auch nicht richtig was ich mit mir anfangen sollte. Irgendwie hat mir anfänglich auch die Motivation (oder Kraft) gefehlt mein eigenes Leben wieder zu beginnen....Heute wenn ich zurückschaue, glaube ich aber, das es gerade auch diese Phase gebraucht hat. Meine Erschöpfung hat ihre Erholung eingefordert. Eine längere Zeit konnte ich nachts immer noch nicht durchschlafen, glaubte den Alarm zu hören, oder Schritte. Dementsprechend gerädert war ich tagsüber. Mein Tagesinhalt bestand lange, immer noch aus Besuche bei Erik. War ich dort hatte ich wenigstens für einen kurzen Moment meine Vertrautheit wieder gefunden. Dann fuhr ich nach Hause zurück in diese unangenehme Leere. Eigentlich erst nach einer längeren Zeit, habe ich angefangen innerlich wieder das zu fühlen was ich äusserlich gezeigt hatte. Da wusste ich das ich mich entlich soweit erholt hatte, um anzufangen einen neuen Lebensabschnitt aufzubauen. Mit neuen Zielen und Aufgaben, hat sich dann mein Leben irgendwann wieder angefangen selbst zu organisieren.
Alles braucht seine Zeit, eben auch deine momentan befintliche Situation. Horche einfach in dich hinein und du wirst merken wann die Zeit für den nächsten Schritt reif ist. Ich bin mir sicher das auch du für dich wieder eine Tagesstruktur finden wirst, sobald du über dein schlimmstes Burnout gekommen bist.
Wenn ich mir was für dich wünschen dürfte liebe Kareen. So wünschte ich mir das du dem Forum hier erhalten bleibst. Denn niemand kann anderen soviel helfen wie Angehörige die schon soviel durchgemacht haben wie du.
Kurz gesagt du tust mir gut.
Danke für das schöne Foto. Es ist irgendwie wirklich leichter wenn man auch mal ein Gesicht zu dem vielen geschriebenen sieht. Darum werde ich auch mal eines von Erik hier rein stellen.
Liebe Grüsse
Deine Ursula
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 19:54    © Admin
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Lupus Erstellt: 02.03.07, 01:12


huhu, hier mal wieder eine meldung vom wolf
erstmal danke für das foto von erik - stimmt, es ist doch etwas anderes, wenn man den menschen vor augen hat.
mulle geht es sehr gut - den umständen entsprechend...
wo fange ich an?
alsoooo - sie fühlt sich in dem pflegeheim wirklich sehr wohl und lebt total auf. sie hat nicht einmal gesagt, dass sie mit nach hause will.
jedesmal hat mulle mich nach einiger zeit erkennen können - wollte mich zwar mit dem zivi verkuppeln und heiko mit der pflegerin - aber okay - damit können wir leben *grien*
nun das dramatische:
montag musste mulle ein auge rausoperiert werden. sie macht jetzt im alter sooo viel durch, ist aber zäh wie leder und hat die op bestens überstanden.
natürlich bin ich mit ihr zu den entsprechenden terminen gefahren, habe ihr erklärt was da mit ihr geschehen soll - sie war aber total relaxt. denke mal, dass mulle die schwere nicht erkannt hat.
heute konnte ich sie abholen. richtig gut drauf, fummelte am verband und "beschwerte" sich, dass man ihr das auge zugeklebt hat. habe ihr dann wieder erzählt, dass man ihr das auge rausnehmen musste - der einzige kommentar dazu:
"konnte ja eh nichts mehr drauf sehen"
ach jaaaa - da fällt mir noch ´ne gaaaanz tolle story ein - und ich werde wieder richtig wütend bei dem gedanken *grml*
ich habe ja im oktober erneut die 2. pflegestufe beantragt. morgen wäre termin gewesen - wegen krankenhausaufenthalt abgesagt....
mulle bekommt blindengeld - das amt wollte einige unterlagen...
ich rief also an und fragte ob es nicht sinnvoll wäre damit zu warten, da mulle ja das auge rausgenommen wurde und dadurch eine neue situation entsteht.
da erzählt mir die angestellte, dass sie den bericht des MDK gelesen hat und der gute DOC im bericht schrieb, dass mulle mit sehhilfe ganz gut sehen kann.....
ihr glaubt nicht wie wütend ich wurde, als sie das erzählt hat.
ich so: klar, darum wurde ja auch das eine auge jetzt entfernt, weil sie damit sooo gut gucken kann (auf dem anderen hat mulle höchstens 10% sehkraft)
die besagte brille war ein geschenk von irgendeinem bekannten. laut augenärztin nie für mulle geeignet, aber schadet auch nicht. da sie sich damit gut fühlte, haben wir ihr die brille gelassen.
mal echt jetzt - ist das nicht ´ne sauerei?
nachdem mulle jetzt im heim ist, wird mir dort gesagt, dass die pflegestufe 1 nicht ausreicht - DAS WEISS ICH!!! - sag das mal dem MDK....
ich werde den termin vereinbaren und dann auch anwesend sein - deeeen knöpf ich mir vor - ich bin verdammt sauer
wünsche euch allen einen schönen frühlingsstart!
eure kareen
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BeitragThema: Re: burn out...
burn out... EmptySo 18 Nov 2007, 19:56    © Admin
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LillNalle Erstellt: 02.03.07, 09:35


Liebe Kareen
Mulle bleibt wirklich nichts erspart. Bin nur froh, das sie die Augenoperation so gut weggesteckt hat. Manchmal kann es wirklich auch ein Segen sein, wenn nicht mehr die ganze Tragweite verstanden wird.
Das mit dem MDK ist schon eine sauerei....Bin gespannt, was bei deinem Treffen, wo du anwesend sein wirst herauskommt. Kann mehr als gut verstehen das du sauer bist.
Dieser Kampf ist uns erspart geblieben. Wir konnten nämlich gar nie Geld bekommen, da ich keine schwedische Personennummer habe....Der Vorteil für uns war nur, das desshalb nie jemand behaupten konnte wir würden uns als Freunde an Erik bereichern, im Gegenteil. Das wir die einen oder anderen damit beschämen konnten, war für mich irgendwie auch Lohn genug. Vorallem seinen Sohn, der mithalf Erik bei uns auszusetzen und er dann noch schnell kurzerhand sein Konto geleert hatte.....Aber das ist eine ganz andere Geschichte....
Bei euch sieht es ganz anders aus und es wäre nicht mehr als recht, wenn ihr euch nicht mit dem MDK so rumärgern müsstet, vorallem wo doch eigentlich alles auf der Hand liegt, wenn sie nicht blind sein wollten. Bin wirklich gespannt was beim nächsten Treffen raus kommt, wünsche dir viel Kraft und halt uns bitte auf dem laufenden
Sei ganz lieb gegrüsst
deine Ursula
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