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 Bericht aus Schweden!

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BeitragThema: Bericht aus Schweden!
Bericht aus Schweden! EmptyMo 19 Nov 2007, 20:49    © Admin
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LillNalle Erstellt: 02.05.07, 07:13

Hallo Ihr Lieben
Nun endlich mal ein bisschen Bericht aus Schweden. Fast jeden Tag gehe ich Erik besuchen. Schnell habe ich festgestellt das er Schmerzen haben muss und auf mein drängen hin hat er auch bald Morphinpflaster bekommen. Die Tatsache das ich erst hier her kommen musste, damit sich da was getan hat, hat mich schon sehr bedrückt. Seine Sehnenverkürzungen sind so extrem geworden, das alleine diese Tatsache schon Schmerzen verursachen muss.

Bei meinen ersten Besuchen schien es mir als ob er nochmals alle Kräfte mobilisierte um irgendwie aus seinem "inneren Gefängnis" auszubrechen und mich zu erreichen. Für ihn eine ungeheure Kraftanstrengung, wo mich mehr als nur beeindruckt hat. In der Zwischenzeit mit der Wirkung des Morphins scheint er etwas entspannter zu sein, auch wenn er manchmal nicht mal die Augen zu öffnen vermag, so nimmt er doch wahr wenn ich dort bin. Sprechen ist, bis ab und zu einzelne Worte, für ihn unmöglich geworden. Darum erstaunt es mich jedes mal wenn er mal ein klares ja, nein, danke u.s.w. ausspricht. Meistens wenn ich dort bin, helfe ich mit dem essen und trinken mit. Er hat soviel abgenommen, das noch mehr fast nicht mehr möglich ist. Ich bin froh, dass das schlucken soweit noch gut funktioniert. Ansonsten verbringe ich viel Zeit mit massieren, manchmal liegen auch leichte Streckübungen drin, oder einfach seine Gelenke etwas zu bewegen u.s.w. An seinem Gesicht sehe ich ob er es geniesst und ab wann es unangenehm wird. Ich bin froh, das ich mir in unserer langen gemeinsamen Zeit seine Mimik gut eingeprägt habe. Auch wenn es manchmal nicht leicht ist richtig zu erkennen, weil seine Gedankeninseln manchmal unheimliche Sprünge machen und denkt er gerade an einen unangenehmen Menschen, oder eine kurze Sequenz eines schönen Erlebnisses, wechselt seine Mimik ebenfalls zwischen schmerzen, genug haben und einem plötzlichen lächeln. Was gerade der Grund ist, merke ich dann an dem auf welche Art er babbelt. Ob es nur Zuckungen sind, sehe ich an dem wie sich der Körper dazu verhält u.s.w. Alles in allem braucht es unheimlich viel Fingerspitzengefühl. Ist er wieder mal kurz voll da und lächelt mich an, dann spätestens weiss ich, das ich es wohl nicht so falsch mache.

Es gibt Momente wo ich denke, das es schön wäre wenn er jetzt erlöst werden würde und wiederum sehe ich manchmal immer noch einen Lebensfunken in ihm. Ich habe es nun einfach in Gottes Hände gelegt, wann die Zeit für ihn da sein wird und will einfach froh darüber sein, das ich mir viel Zeit für ihn nehmen kann und nach Möglichkeiten auch ein stückweit diesen Weg mit ihm gehen darf.

Bin froh, das ich so einen guten Mann zu meiner Seite habe, wo mich, wenn auch im Moment wieder aus der Ferne, sehr unterstützt und hinter dem steht was ich tue. Das hilft das Vermissen erträglicher zu machen und ebenso das Wissen darum, das er mich ebenfalls vermisst.

Liebe Grüsse und viel Kraft an euch alle, egal wo ihr gerade steht

eure Ursula
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