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| Ernährungsplan zur Demenz-Prävention - und weitere Fragen | |
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Sysiphos Neu im Forum
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| Thema: Ernährungsplan zur Demenz-Prävention - und weitere Fragen Mo 27 Feb 2012, 18:29 © Sysiphos | |
| Hallo Forum,
ich habe furchtbare angst, dass meine mutter (65) eine beginnende demenz entwickeln könnte.
kurz zu den beschwerden meiner mutter:
vor/seit etwa 10 jahren schon hatte sie nach dem aufwachen empfindungsstörungen in den händen, die stark ausgeprägt waren (manchmal taub, manchmal fühlten sie sich 'wie aufgeblasen' an), auch gangunsicherheit, leichtes falsch-sehen kamen dazu.
in der klinik wurde zum damaligen zeitpunkt eine leichte (sehr kleine) veränderung am gehirn festgestellt.
Verdacht: entzündung oder erreger - ohne das jedoch eine genaue diagnose gestellt werden konnte.
dass sich die beschwerden im sommer besserten und in den wintern verschlechterten (in denen sie, als berufspendlerin, lange und viel in der kälte zubrachte) stützt die vermutung, dass es sich um erreger handeln könnte eigentlich.
durch bewusstes warmhalten und insbesondere seit der pensionierung besserten sich die beschwerden deutlich, bis nur noch ab-und an die empfindungsstörungen beim aufwachen (in leichterer form) blieben.
wahrscheinlich hätte man damals trotzdem dranbleiben sollen, immer wieder vorstellig werden - haben wir, nachlässig wie wir in solchen dingen sind, nicht gemacht.
ob zu den aktuellen sorgen (die vergesslichkeit) ein zusammenhang besteht weiß ich natürlich nicht, ich dachte ich schreibe das als vorgeschichte in jedem fall mit dazu - evtl. kann das ja jemand zuordnen.
über die letzten jahre jedenfalls hat meine mutter nun deutlichen bluthochdruck entwickelt, hat einen VIEL zu hohen cholesterinwert, was sicher auch der ernährung geschuldet ist: sie ernährt sich objektiv betrachtet sehr schlecht (ich im übrigen auch):
sehr fettreich, v.a. käse etc. und wenig obst/gemüse.
seit 2-3 jahren ist sie deutlich vergesslich geworden - und das ist es auch was mir solche angst macht.
speziell das namensgedächtnis ist sehr schlecht.
es ist glücklicherweise nicht so, dass sie die namen Bekannter vergisst, viele andere kann sie sich aber nur ganz schwer merken: schauspieler im TV, politiker, etc.
ich mache mir ganz furchtbare sorgen, dass sich bei meiner mutter eine (wie auch immer geartete) demenz ankündigt.
sie befürchtet das auch selbst, wir sprechen da auch drüber und beim fernsehen frage ich sie öfter regelrecht ab:
wie heißt dieser hier, jener da.
zuordnen kann sie alles, aber die namen, die namen ..
was meint ihr, ist das der beginn einer demenz (vaskulär evtl)?
was ich auf jeden fall unbedingt (und möglichst sofort) umsetzen möchte, ist die umstellung ihrer ernährung.
das haben wir schon besprochen und sie möchte das auch um weiteres 'verkalken' zu verhindern - ich selbst werde das dann mitmachen.
nur weiß ich viel zu wenig über gesunde ernährung mit hinblick auf Demenz-Prävention und/oder senken des blutdrucks.
was sind denn die dinge auf die es bei der Ernährung besonders zu achten gilt?
ich habe gelesen, dass Vitamin B12, B6 und Folsäure wichtig seien?
stimmt das? was sollte noch zugeführt werden und in welcher form (Vitamine, etc.) und welchen speisen wäre was vornehmlich enthalten?
und wie sollte ganz allgemein ein 'Ernährungsplan' aussehen?
.. als jemand der auf dem gebiet wirklich gar keine ahnung hat, wäre ein ernährungsplanplan, der die sieben tage der woche dezidiert vorgibt was zu essen sei, ideal.
gibt es sowas mit blick auf alzheimer-vorbeugung?
wäre ein entgiften evtl. sinnvoll?
das läuft doch auch über die ernährung, oder?
danke schon einmal jedem, der sich die zeit genommen hat das hier lesen.
vielleicht habt ihr ja empfehlungen, tipps, links, etc.
würde mir SEHR helfen. |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Ernährungsplan zur Demenz-Prävention - und weitere Fragen Di 28 Feb 2012, 08:24 © Admin | |
| Willkommen im Forum Sysiphos Über das Krankheitsbild deiner Mutter, sowie auch, ob sich eventuell bei ihr eine Demenz entwickeln könnte, kann ich nichts sagen. Zum Ersten ist eine Ferndiagnose nicht möglich und zum anderen bin ich auch keine Ärztin. Mein Namensgedächtnis war mit 20 Jahren schon schlecht Ich würde meinen, das je älter wir werden, je mehr Informationen gibt es auch, wo sich ein Gehirn speichern muss/sollte. Ab einem gewissen Punkt jedoch, glaube ich, das unser Gehirn anfängt speziell selektiv zu arbeiten und somit auch anfängt anders über Wichtig und Unwichtig zu unterscheiden. Denn auch ein Gehirn hat nicht endlos Platz um alles direkt - als Wichtig - abrufbar speichern zu können. Solange deine Mutter also nur mit Namen von nicht Angehörigen, Freunden und Bekannten ihre Problem hat, würde ich mir noch keine grossen Sorgen in Bezug auf eine Demenz machen. Über das wieweit einer Demenz vorgebeugt werden kann, streiten sich die Geister. Aber in Anbetracht dessen, das diese Krankheit weder vor Bildungsgrad, sozialen Schichten und sogar, auch nur sehr begrenzt vor Lebensweisen unterscheidet, glaube ich auch nicht, das wirklich gross etwas zur Vorbeugung gemacht werden kann. Ausser z.B ganz klar, das vermeiden von grossen Alkoholmengen. Gesunde Ernährung ist schön und gut, aber selbst diese kann sich zu einem cholerischen Gesundheitswahn entwickeln. Nach meiner Meinung kann also zuviel "Gesund" auch wieder "Krank" machen. So wichtig Vitamine sind, so können sie im Übermass auch wieder schädlich werden. Was im Besonderen für fettlösliche Vitamine gilt. Das Optimale ist also rein nach meiner Meinung, abwechslungsreiche Ernährung und viel Bewegung. Jegliche Fixierung aber, sich Einschränken zu müssen um auf alles "gesunde" Bedacht zu sein führt jedoch gerne wieder zu Stress - was auch wieder nicht gesund wäre. Abgesehen davon, gibt es auch im "gesunden Essen" oft Schwermetalle und sonstige Stoffe mit denen der Körper fertig werden muss und, und, und. Entgiften und Entschlacken sind zu modernen Schlagwörtern geworden. Allerdings weiss aber niemand was die Schlacke im Körper ist, geschweige noch wie diese Aussieht. Nur eines ist sicher. Es lässt sich damit sehr viel Geld verdienen Aber genauso, wie eine Erkältung unser Immunsystem von neuem stärken kann, so ist es auch im gewissen Masse mit sogenannten "Giftstoffen". Einfach alles im Mass ist wohl das gesündeste und braucht unser Körper auch um sich selber stärken zu können. Nun kommt noch ein ganz wichtiger Punkt dazu. Abgesehen davon das wir nicht ewig Leben, so liegt auch vieles in unseren Erbanlagen. Ich fürchte das die Auslöser für die einen oder anderen Krankheiten recht subtil und individuell sein können. Unser ganzes Umfeld ist nicht Perfekt und dieses Unperfekte macht sich irgendwann auf irgendeine Art bemerkbar - auch in unserem Körper. Ich glaube das was am Besten zur Vorbeugung funktioniert, ist unsere Art wie wir mit Problemen und Widrigkeiten im Leben um zu gehen lernen. Vorallem uns nicht an allem, in den Medien verbreiteten Eventualitäten verrückt machen lassen. Das was ich geschrieben habe ist rein meine Meinung. Vielleicht liege ich mit dem einen oder anderen falsch, aber zumindest habe ich dadurch nicht vergessen jeden Tag der mir bleibt zu Leben und meine Lebenszeit mit anderen zu teilen. Sprich, mich möglichst auf Lebens-Qualität anstatt Quantität zu konzentrieren. Gelingt mir zwar beiweitem nicht immer, aber dennoch Der Blutdruck deiner Mutter sollte auf jeden Fall behandelt werden. Weniger wegen einer Demenzgefahr, sondern eher wegen Schlaganfall und Herzinfarktrisiko.
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | Gabika Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ernährungsplan zur Demenz-Prävention - und weitere Fragen Di 28 Feb 2012, 19:46 © Gabika | |
| Hi Sysiphos,
meines Wissens nach sind bisher die Ursachen für Demenz völlig unklar. Extremer Alkoholkonsum, wie Ursula geschrieben hat, oder hoher Blutdruck können wohl zu gewissen Demenzformen führen. Darauf kannst Du achten.
Mein Gefühl sagt mir, dass bei weitem mehr Demenzen aufs Konto eines bisher noch unbekannten Mechanismus gehen (ähnlich wie Rinderwahnsinn?). Mein Vater hatte zeitlebens fast völlig auf Alkohol verzichtet (nur alkoholfreies Bier, ein Gläschen Sekt zum Jahreswechsel) und zeitlebens einen Blutdruck von 115/65. Er hat dennoch Demenz entwickelt.
Ich bin auch davon überzeugt und da mag ich falsch liegen, dass geistige Beschäftigung nichts gegen Demenz ausrichten kann. Mein Papa hat kiloweise philosophische Werke verschlungen. Kluge Demenzkranke können die Demenz nur länger vor anderen verbergen.
Du kannst es nach heutigem Stand der Wissenschaft weder vorhersehen, noch dagegen vorbeugen, noch heilen. Mach Dir trotzdem nicht zu viele Sorgen: behalte Deine Mama im Auge und besonders die "kleine Sache im Gehirn". Versuche eine gute Vertrauensbasis mit Deiner Mam aufzubauen, damit sie -im Falle des Falles- die Demenzsymptome nicht vor Dir verbirgt, sondern Dir mitteilt und ihr gemeinsam als Team an ihrem Leben arbeitet. Egal was passiert, lebt es gemeinsam durch. Das ist es, was ich heute besser machen würde, könnte ich die Zeit zurückdrehen - mein Papa hat mich leider nicht in seine Probleme eingeweiht.
lg, Gabika |
| | | Sysiphos Neu im Forum
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| Thema: Re: Ernährungsplan zur Demenz-Prävention - und weitere Fragen Di 28 Feb 2012, 21:11 © Sysiphos | |
| dank euch beiden sehr für die antworten.
ja, gegen sich ankündigenden Alzheimer wäre sicher nichts zu machen. da könnte auch keine ernährungsumstellung helfen. ich hoffe halt so inständig, dass es sich um eine andere, im vergleich harmlosere, form von kognitiver beeinträchtigung handelt - reine alterstypische vergesslichkeit könnte es natürlich sein (und das wünsche ich mir inständig), im vergleich zu den verwandten ähnlichen alters ist es aber, meinem empfinden nach, schon anders. auch die mimik ist zum beispiel (schon lrelativ lange allerdings) etwas 'verlangsamt'. keine ahnung, vielleicht die folgen von diversen 'mini-infarkten'? .. oder eben doch im zusammenhang stehend mit den MS-artigen symptomen von vor jahren.?
das mit der ernährung wird jetzt jedenfalls mal versucht. sollte es sich doch um erreg handeln wäre eine (hoffentlich) verbesserte immunabwehr sicher positiv. wäre es vaskulär, brächte es ja für den blutdruck was.
ist denn eigentlich etwas darüber bekannt, ob virostatika, antibiotika, etc. bei manchen formen der demenz jemals gewirkt haben?
danke euch jedenfalls nochmal für die zeit und mühe - bin für jeden ratschlag wirklich dankbar.
PS: was die ganze situation zusätzlich so schwierig macht ist meine persönliche situation - ich bin selbst chronisch krank und de fakto ist es meine mutter, die MICH versorgt. das tut sie aufopferungs- und verständnisvoll seit mehr als zehn jahren. die ironie dabei: ich leide selbst an chronischer enzephalitis. die ganze zu betreibende recherche -die eventuell anstehenden arztbesuche- das ganze übersteigt schon jetzt total meine kräfte.
allein aus der perspektive frage ich mich dann natürlich auch, ob es nicht unter umständen mit den wohnbedingungen zusammenhängen könnte (belastetes haus evtl)? ach, so viele potenzielle baustellen, so wenig kraft. |
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