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Sonne46 Ist sich am Einleben
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| Thema: Pflegestufe bei Demenz. So 11 Nov 2012, 18:43 © Sonne46 | |
| Hallo ihr Lieben, ich muss mich manchmal ganz schon beherrschen bei der "Vergabe" von Pflegestufen. Ich finde auch an dem ganzem System und Minuten +"Punktekatalog" Bedarf es dringender Änderung. Ich ärger mich mächtig über eine Pflegestufe 1 oder 2 bei fortgeschrittener Demenz. Für diese Bewohner benötige ich viel mehr Zeit...als zum Beispiel für unsere Wachkomapatienten. Auch andere Bewohner die eine Pflegestufe 1 haben, aber nur leichte Einschränkungen haben und nicht an Demenz erkrankt sind, ist dies nicht zu vergleichen. Hier läuft alles nach Wünschen (aufstehen, Abläufe usw.) der Bewohner. Ein dementer Bewohner kennt meist keine Zeit, Situation, Ort, ist ängstlich, wütend oder sehr weinerlich. :-trost-: ich kann und will hier nicht nach irgendwelchen Zeitvorgaben pflegen, emphatisch sein und validieren. Sind die Pflegestufen eigentlich noch zeitgemäß? Liebe aber sehr nachdenkliche Grüße von |
| | | Ehemaliges-Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Pflegestufe bei Demenz. So 11 Nov 2012, 19:03 © Ehemaliges-Mitglied | |
| hallo Sonne, ( ich hab mir grad überlegt, wie ich dich ansprechen kann :lol!: ) das Problem mit den Einstufungen , da muss ich dir Recht geben. O-Ton den Neurologen: ich versichere Ihnen, wenn Mutter mal nimmer aufstehen kann, dann haben sie es einfacher Gruß Maria |
| | | Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| | | | Sonne46 Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Pflegestufe bei Demenz. So 11 Nov 2012, 20:29 © Sonne46 | |
| Liebe Maria, liebe Ulli, vielen Dank für eure Antworten und Meinungen. Oh die Aussage des Neurologen hat sofort meinen Puls beschleunigt. Das hätte er sich sparen können. Außerdem ist er hier mit seiner Professionalität am Ziel weit vorbei geschossen. Ich möchte das jetzt nicht weiter interpretieren. Mir lässt die Einstufung unter den bislang vorhandenen Kriterien einfach keine Ruhe. Ich muss im Seniorenheim Dokumentation über ca 50Seiten pro Bewohner!!!vorlegen....mache mir auch wirklich Gedanken...was ich so schreibe...tja und dann? Wir haben Demente, die kann man nicht um Punkt 7.30Uhr versorgen, da Bedarf es mehrerer "Anläufe". Auch ein Dementer hat ein Recht auf Würde, Selbstbestimmungsrecht, Wohlgefühl und verstanden werden. Aber in der Pflegeplanung soll genau die Uhrzeit und der präzise Ablauf stehen. :-:nein:-: Oh ich muss damit aufhören, mich da jetzt so rein zu steigern. Ich arbeite sehr gerne mit Dementen und bekomme auch sehr viel zurück. Aber ich kann diese Bürokratie nicht verstehen....und betrachte es wie....Versorgung wie Vorgabe nach Schema F. Das ist es, was mich so traurig macht. Wie soll ich einen Dementen nervös und unter Zeitdruck versorgen.....geht absolut nicht...hier ist Ruhe, Gelassenheit und Einfühlvermögen so etwas von wichtig. Da kann ich nicht nach Minutenvorgaben handeln und will das auch nicht. Ganz liebe Grüße |
| | | Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| | | | Sonne46 Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Pflegestufe bei Demenz. Mo 12 Nov 2012, 18:39 © Sonne46 | |
| Liebe Ulli, wie recht du hast, beim Anreichen von Speisen und Getränken noch die tickende Uhr im Nacken zu haben, ist erheblich frustrierend. Obwohl ich da Entlastung habe durch unsere Betreuungskräfte nach Paragraf 87b. Ich finde es auch zu schön, dass diese Betreuungskräfte zusammen mit den Dementen die Mahlzeiten einnehmen, zusammen den Tisch decken, dekorieren usw. Manchmal bin ich ja etwas neidisch, geb ich auch ehrlich zu. Zu gerne würde ich mich auch an Beschäftigungsangeboten beteiligen. Aber da ist es wieder....ZEIT... woher nehmen?? Trotzdem, ihr lieben aufopfernd pflegenden Angehörigen, ich ziehe wirklich den Hut vor euch, was ihr zu Hause leistet. Das tue ich zwar auch, aber ich habe meine Auszeiten, in denen ich Kraft tanke. Ich hoffe und wünsche mir, dass sich bald etwas in der Pflege Demenzerkrankter grundlegend ändert, für pflegende Angehörige als auch für Pflegekräfte. Ganz liebe Grüße |
| | | Eisi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Pflegestufe bei Demenz. Mo 12 Nov 2012, 19:47 © Eisi | |
| Liebe Sonne, das gleiche Problem besteht doch auch im privaten Bereich. Wir hatten bei dem Besuch des Medizinischen Dienstes das Glück, auf eine Fachkraft zu treffen, die selbst aus dem Pflegebereich kam und wusste, wie zeitaufwändig das Ganze ist. Hätten wir einen Arzt erwischt, der den Minutenkatalog abarbeitet, hätte unsere Mutter heute immer noch keine Pflegestufe - so haben wir die Stufe 1 bekommen. Ich weiß aber, dass an die Stufe 2 nicht zu denken ist, auch wenn sich der Zustand nicht verbessert (kann ja nicht) und man schleichend immer mehr Zeiet aufwenden muss, um alles in den Griff zu bekommen. Ich wünsche den Verantwortlichen mal eine Woche mit einem Demenzkranken - ob danach noch die gleiche Ansicht vorherrscht, würde mich interessieren... |
| | | Ele Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Pflegestufe bei Demenz. Mo 12 Nov 2012, 22:21 © Ele | |
| Hallo ihr Lieben, die selbigen Erfahrungen kann ich auch aus dem privaten Bereich beitragen! Meine Schwester suchte am Schluss bei meinem Papa Unterstützung in der Pflege, wir dachten z.B. früh beim Aufstehen, oder abd. beim Zubettgehen... Wisst ihr was der Pfleger sagte?? Ich habe maximal eine halbe Stunde Zeit, dann muß er im Bett sein! Daß ging gar nicht! Ich stamme aus der Pflege, geht bei mir vielleicht auch etwas rascher von der Hand...habe immer mindestens eine Stunde Zeit benötigt! Meine Schwester benötigte 1,5 Stunden! Ja, so war es, Pflegestufe 2 ist halt nur so und soviel Zeit! Aber mit der Rücksicht auf Demenz und der Würde des Menschen hat dies nichts mehr zu tun! Der Pfleger kam übrigens nur 2 Abende, dann sagten wir, er soll es lieber bleiben lassen, weil uns dies so nichts hilft!
Lieben Gruß,
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| | | Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| | | | Tilly06 Wohnt oft hier
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| Thema: Re: Pflegestufe bei Demenz. Di 13 Nov 2012, 13:03 © Tilly06 | |
| Hallo
wir hatten heute morgen den MDK im Haus zur zweiten Begutachtung, mal sehen was dabei raus kommt. Mich würde es aber keinesfalls wundern wenn da nix bei rum kommt. Solange man doch noch Kraft im gelähmten Arm hat ist doch alles besten, grins. Ändert aber leider nichts an der Motorik die nicht mehr funktioniert, es ist zum weinen wie mit den Alten und Kranken verfahren wird.
LG Sandra |
| | | Sonne46 Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Pflegestufe bei Demenz. Di 13 Nov 2012, 16:17 © Sonne46 | |
| Hallo ihr Lieben, ganz lieben Dank für eure Antworten, ich freue mich sehr darüber. Je mehr ich mich mit diesem Thema beschäftige (und das schon seit einiger Zeit), umso mehr bestärkt es mich in ein (hoffentlich nicht) heilloses Wespennest hinein zu pieksen. Ich will es einfach nicht akzeptieren, dass die Einstufung von Dementen gleichgestellt ist mit "normalen Krankheitsbildern". Im Vordergrund einer Einstufung stehen ja die ärztlichen Diagnosen. Bei einer Begutachtung ist es eine Momentaufnahme, eben die Theorie, nicht aber die Praxis. In der Einstufung von Demenz fehlt dringender Nachholebedarf. Da sind sie wieder die Punkte im Minutenkatalog!!! Wo bleibt der pflegerische Bedarf an Mehraufwand aufgrund von Stimmungsschwankungen der Erkrankten. Klar kann ich dies in meiner Pflegeplanung ausdrücken...nach Monika Krowinkel (1998), aber zeigt dies der Erkrankte auch im Rahmen der Begutachtung? Was machen pflegende Angehörige, die KEINE Pflegeplanung geschrieben haben? ::nein:: All das ist doch wirklich nicht mehr zeitgemäß. Ganz liebe Grüße |
| | | Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Pflegestufe bei Demenz. Mi 14 Nov 2012, 09:00 © Ehemaliges Mitglied | |
| Hallo liebe Sonne, immer mehr müssten lauter sprechen, damit es bei den zuständigen vielleicht mal ankommt.Wir als Pflegende werden da sozusagen hineingeworfen, und müssen alles Schritt für Schritt lernen, die meiste Unterstützung habe ich hier gefunden. Es gibt zu viele Schwachpunkte und Hindernisse die uns die Pflege erschweren statt zu erleichtern.Gestern habe ich 150 € für Medikamente bezahlt, wo eins 130 € von kostet, und warum nur weil die KK sich Quer stellt die Kosten zu übernehmen. Sie bestehen auf das Alternativ Medikament, und sie sehen nicht ein das dies nur die Sonde verstopft.Anfang des Jahres wollte ich eine Kur zur Erholung, ich hätte vor Ort ein paar Stunden beim Psychologen haben können, aber ich denke den brauchen sie selbst besser.Der Überschuss den sie haben, kommt daher weil uns immer mehr gekürzt wird, wo eigentlich mehr Hilfe gebraucht wird.LG Ulli |
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