|
| Zur Diskussion: Lieber sterben als dement | |
| Autor | Nachricht |
---|
Help Wohnt hier fast immer
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 80
Anmeldedatum : 12.08.17
| Thema: Zur Diskussion: Lieber sterben als dement Mi 17 Jan 2018, 23:28 © Help | |
| Liebes Forum
Ich habe gerade im Schweizer Fernsehen die Reportage "Lieber sterben als dement", sowie das Interview mit der Vizepräsidentin von Exit (Sterbehilfe) Schweiz, Marion Schafroth, gesehen. Es hat mich sehr berührt aber auch zu grosser Ambivalenz geführt. Was meint ihr zu diesem Thema?
https://www.srf.ch/sendungen/rundschau/front-gegen-infantino-lieber-sterben-als-dement-trumps-jagd
Lieber sterben als dement - Umstrittener Freitod mit Exit (teilweise in Schweizerdeutsch gesprochen)
Theke: Interview mit Marion Schafroth, Vizepräsidentin Exit (in Schweizerdeutsch gesprochen)
Mit nachdenklichen Grüssen Help
|
| | | Aggi Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 1144
Alter : 60
Ort : Nds., Emsland
Anmeldedatum : 02.01.18
| Thema: Re: Zur Diskussion: Lieber sterben als dement Do 18 Jan 2018, 06:38 © Aggi | |
| Lieber Help,
ohne die Dokumentation gesehen zu haben (ich kämpf grad mit einer Erkältung):
Spontane Antwort, da ich mich freue, dass wer mal offen fragt, denn ähnliche Fragen treiben mich selbst, kann ich von mir sagen, dass ich schon seit Monaten immer wieder zu meinem Mann sage, er soll mir eine (nicht erschrecken, bitte, er weiss, dass ich das nicht ernst meine!) Pistole schenken für dann, wenn ich alt bin. Mit nur einer Kugel drin.
Keine Sorge, werd ich nicht machen, aber alleine, dass ich im Gegensatz zu früher, wo ich alt-werden einfach nur toll fand und sauer bin, dass ich noch nicht mehr weisse Haare hab, hab ich jetzt Angst davor.
Allerdings NICHT Angst vor Demenz. NUR Angst davor, wie ich "misshandelt" werden könnte, weil ich dann vielleicht hilf- und wehrlos bin - immerhin hat Mutti Demenz, who knows...
Vor kurzem entdeckte ich, dass die Angst von vielen in welchem Ausmass auch immer geteilt wird und natürlich gibt es schon ein Wort dazu. Ob es bis zu Todeswünschen geht - und meiner ist nicht ernst gemeint, aber ich bin selbst erstaunt, dass es mich zweifelsfrei belastet, sei dahingestellt, aber es treibt viele um und heisst:
https://www.dasgehirn.info/krankheiten/morbus-alzheimer/demenzsorge-schreckgespenst-des-alters ... Demenzsorge ... Veröffentlicht: 28.08.2014
LG, Aggi
"Die Schäden einer Therapie dürfen nicht größer sein
als die Schäden der Krankheit."
Zuletzt von Aggi am Fr 19 Jan 2018, 04:53 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | gisela Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 4952
Alter : 59
Ort : thüringen (und mit HH im herzen)
Anmeldedatum : 03.03.15
| Thema: Re: Zur Diskussion: Lieber sterben als dement Do 18 Jan 2018, 15:43 © gisela | |
| lieber help brisantes Thema. sterbehilfe an sich löst schon immer Diskussionen aus, weil es eben die zwei seiten der befürworter und der Gegner gibt. ich kann Entscheidungen von menschen die den Freitod wählen respektieren, für mich selbst kann ich sagen, wäre es keine Option. ich frage mich, wenn menschen, die an Demenz erkranken eine andere Lobby hätten, in die Gesellschaft integriert wären statt ausgegrenzt zu werden, und man dementen menschen das gefühl vermitteln würde wertgeschätzt zu werden anstatt ihnen das gefühl zu geben nichts mehr wert zu sein............ob sie dann weiterhin den Gedanken "lieber sterben als dement" in sich hätten. sind wir vielleicht schuld, wenn wir unseren angehörigen das gefühl geben für uns eine Belastung statt eine Bereicherung zu sein? wir sind eine sehr seltsame Gesellschaft. auf der einen seite wollen wir, dass sich die Medizin immer weiter entwickelt, der mensch immer und immer älter wird, auf der anderen seite wollen wir aber keine Krankheiten und wenn doch, dann lieber sterben. es werden Organe transplantiert, damit man noch ein paar Jährchen länger lebt, es werden Herzschrittmacher eingesetzt um so ein krankes aufgebendes herz noch länger schlagen zu lassen, dinge, die die menschen als normal und hilfreich ansehen. wenn aber das Gehirn nicht mehr will oder kann..........dann lieber sterben. ich frage mich auch, wo es noch hinführen wird mit sogenannten sterbehilfsorganisationen. es gibt so viele menschen, die ihre Krankheit als unzumutbar betrachten. behinderte, jugendliche mit trisomie21, kinder mit progerie, parkinsonkranke, die in ihrem körper gefangen sind,schlaganfallpatienten .............wo fängt es an, wo hört es auf.
wie gesagt........ein Thema, über dass man endlos diskutieren kann. was ich allerdings etwas befremdlich finde, ist die Tatsache, dass Exit sogar Werbespots zum Thema selbstbestimmter Freitod geschaltet hat.
ebenfalls sehr nachdenkliche grüße
lieben gruß gisela mein Vorbild ?....der Löwenzahn...wenn er es schafft durch Asphalt zu wachsen...kann auch ich scheinbar unmögliches schaffen |
| | | Help Wohnt hier fast immer
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 80
Anmeldedatum : 12.08.17
| Thema: Re: Zur Diskussion: Lieber sterben als dement Sa 20 Jan 2018, 15:48 © Help | |
| Liebe Gisela - Gisela schrieb:
- ich frage mich, wenn menschen, die an Demenz erkranken eine andere Lobby hätten,
in die Gesellschaft integriert wären statt ausgegrenzt zu werden, und man dementen menschen das gefühl vermitteln würde wertgeschätzt zu werden anstatt ihnen das gefühl zu geben nichts mehr wert zu sein............ob sie dann weiterhin den Gedanken "lieber sterben als dement" in sich hätten. sind wir vielleicht schuld, wenn wir unseren angehörigen das gefühl geben für uns eine Belastung statt eine Bereicherung zu sein? Ja, das sehe ich ebenso. -Ich habe mir die Videos nochmals angesehen. Ich kenne natürlich die Vorgeschichten und definitiven Beweggründe nicht. Was mir aber aufgefallen ist, dass die Betroffenen offensichtlich noch in einem sehr frühen Stadium (noch urteilsfähig) die Entscheidung getroffen haben (oder treffen „mussten“), um sie mit Hilfe von Exit in die Tat umsetzen zu können. Ob das der richtige Weg ist, möchte ich mal dahingestellt lassen. - Gisela schrieb:
- ich frage mich auch, wo es noch hinführen wird mit sogenannten sterbehilfsorganisationen.
es gibt so viele menschen, die ihre Krankheit als unzumutbar betrachten. behinderte, jugendliche mit trisomie21, kinder mit progerie, parkinsonkranke, die in ihrem körper gefangen sind,schlaganfallpatienten .............wo fängt es an, wo hört es auf. …dem gibt es wohl nichts mehr hinzuzufügen!Danke,Gisela, für Dein Posting zu diesem Thema.Liebe GrüsseHelp |
| | | | Zur Diskussion: Lieber sterben als dement | |
|
Ähnliche Themen | |
|
| |