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 Eine Pause für pflegende Angehörige von Demenzkranken

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BeitragThema: Eine Pause für pflegende Angehörige von Demenzkranken
Eine Pause für pflegende Angehörige von Demenzkranken EmptySa 07 Apr 2018, 05:50    © Aggi
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Ich lese hier zum ersten Mal von so einer Vorsorgeeinrichtung für Demenzkranke und pflegende Angehörige. Lt. Artikel soll es die erste und bislang einzige ihrer Art sein ... dabei wären m.E. landesweit so viele solcher Einrichtungen dringend nötig!

Beim Lesen hatte ich ein weinendes Auge: Hätte ich von dergl gewusst - hätte ich es geschafft mit so einer Auszeit, Mutti weiter zuhause zu pflegen?!

https://www.wp.de/region/sauer-und-siegerland/eine-atempause-fuer-pflegende-angehoerige-von-demenzkranken-id213931373.html
Demenz
Eine Pause für pflegende Angehörige von Demenzkranken
Rolf Hansmann, 06.04.2018 - 06:00 Uhr

Zitat :
Winterberg. Das Landhaus Fernblick ist eine Vorsorgeeinrichtung für Demenzkranke und pflegende Angehörige. Das macht sie in Deutschland so einzigartig.

Von ihrem Balkon aus hat Christa Treiber einen weiten Blick auf ein wunderschönes Stück Sauerland. Während Vögel zwitschern, legt die Natur mehr und mehr ihr Frühlingskleid an. „Es ist zu allen Jahreszeiten schön hier“, sagt die 65-Jährige aus Hanau. Hier kann sie durchatmen, Kraft tanken für den Alltag, der bestimmt ist von der Pflege ihres demenzkranken Ehemannes Waldemar (80).

Das Ehepaar Treiber ist zusammen mit Hund Pepper (15) bereits zum fünften Mal im Landhaus Fernblick in Winterberg, einer Vorsorgeeinrichtung für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen. Das Landhaus ist die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland, die - vergleichbar einer Mutter-Kind-Kur - mit den Krankenkassen einen Versorgungsvertrag für eine dreiwöchige stationäre Vorsorgemaßnahme abgeschlossen hat.

Themenflure sollen das Gedächtnis fördern

Christa Treiber kommt von der Entspannungstherapie, als sie dem Reporter auf dem „Uhrenflur“ mit vielen alten Chronometern begegnet. Das Landhaus Fernblick hat verschiedene Themenflure - wie z.B. den Küchen- oder Wintersportflur -, die insbesondere das Langzeitgedächtnis der demenzkranken Gäste ansprechen sollen und für eine heimelige Wohlfühl-Atmosphäre im Haus sorgen.

Die 65-Jährige aus Hessen hat - wie jeden Morgen in Winterberg - gegen 8.15 Uhr zusammen mit ihrem Ehemann gefrühstückt, bevor dieser in die Tagesbetreuung kam. Bis 16 Uhr. „Er ist in der Zeit komplett versorgt“, sagt Christa Treiber, „und ich kann das Rundum-Sorglos-Paket genießen, muss mir um nichts Gedanken machen.“

24 Stunden im Stand by

Zuhause, sagt sie, sei sie „24 Stunden im Stand by“. Im Sauerland könne sie verschnaufen, die Seele baumeln lassen, sich einfach mal auf die Couch legen. Therapien und Anwendungen täten ihr gut. Beispielsweise sich in Gesprächsrunden mit anderen Betroffenen austauschen. „Diese Gespräche sind ganz wichtig“, sagt Andreas Frank, Geschäftsführer des Fernblick-Trägers AW Kur und Erholungs GmbH (100-prozentige Tochter der Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliches Westfalen), „man merkt, dass man nicht alleine ist in der Situation.“

Viele Angehörige von Demenzkranken haben verlernt, ihren Partner stundenweise loszulassen. „Sie sind rund um die Uhr in einem Hamsterrad unterwegs und finden nicht mehr die Möglichkeit, abzuschalten“, sagt Fernblick-Leiterin Isabell Hiob. Nicht selten führe eine solche Situation zu einem Erschöpfungszustand, „bis hin zu einem Burn-out“. Neben psychosomatischen und psychovegetativen Erkrankungen finden sich bei Betroffenen häufig Leiden am Muskel- und Skelettsystem.

Ortswechsel aber dennoch beim Partner

Das Landhaus Fernblick erweise sich für viele pflegende Angehörige als „Rettungsanker“, sagt Andreas Frank. Man erlebe eine Atempause bei einem Ortswechsel, ohne vom demenzkranken Partner getrennt zu sein. Das kann auch Manfred Schombert bestätigen. „Ich bin hier, um mich zu erholen.“ Der 57-Jährige aus Bodenheim bei Mainz hat vor zwölf Monaten seine Selbstständigkeit ruhen lassen, wie er sagt, um seine 97 Jahre alte Mutter Elisabeth zu pflegen. „Ich bin 24 Stunden am Tag für sie da“, beschreibt Schombert den Alltag: „Es gibt keine eigene Freizeitgestaltung mehr.“

Der Rheinhesse freut sich, dass auch seiner Mutter der Aufenthalt im Hochsauerland ausgesprochen gut tut. „Sie ist immer viel gereist und braucht Aktivität. Das hat sie im Fernblick.“ Er selbst müsse sich um nichts kümmern: „Ich habe alles zum Wohlfühlen, bräuchte eigentlich nicht vor die Tür zu gehen.“ Und er kann sich mit anderen stillen Helden austauschen. „Hier schlägt mir Verständnis entgegen.“ Etwas, was er daheim nicht immer erlebt: „Der Freundes- und Bekanntenkreis wird kleiner. Viele können mit Demenz nicht umgehen. Ich habe erlebt, dass Freunde die Straßenseite wechselten, als sie Mutter und mich beim Spaziergang sahen.“

Das Leben wird völlig umgekrempelt

Die Pflege eines Angehörigen krempelt das Leben völlig um. „Niemand ist auf diese Aufgabe vorbereitet“, nennt Andreas Frank einen „Knackpunkt“. Demenz trete eben unerwartet ein, ergänzt Isabell Hiob. „Auf einmal fehlt der vertraute Gesprächspartner.“

Derweil freut sich Christa Treiber, gegen 16 Uhr ihren Ehemann wiederzusehen und ihn zum gemeinsamen Zimmer zu führen. Im Januar, so erzählt sie, habe er eine Woche im Krankenhaus gelegen und erst drei Wochen nach der Entlassung die Strapazen der Veränderung hinter sich gelassen. Im Sauerland komme er ganz schnell an. „Wenn ich ihm daheim sage, dass es bald nach Winterberg geht, antwortet er: ,Wann?’“

LG,
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"Die Schäden einer Therapie dürfen nicht größer sein
als die Schäden der Krankheit."
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Quintilia
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BeitragThema: Re: Eine Pause für pflegende Angehörige von Demenzkranken
Eine Pause für pflegende Angehörige von Demenzkranken EmptySa 07 Apr 2018, 08:18    © Quintilia
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Eine wunderbare Einrichtung!

Pausen, Entspannung, Entlastung.... das alles wäre so unglaublich wichtig für pflegende Angehörige.

Ich hab leider die Erfahrung machen müssen, dass selbst Plätze für Kurzzeitpflege bzw Verhinderungspflege zumindest in meiner Region mehr als dünn gesät sind. Vor allem, wenn es nur um eine Woche geht. Da haben alle Heime müde abgewunken. Keine Chance! Vier Wochen, vielleicht. Eine Woche - auf keinen Fall.

Was macht man dann aber als Angehöriger, wenn man zu Ostern gerne für eine Woche in den Urlaub würde, im August nochmal und im Herbst beruflich eine Woche weg muss???

Schade, dass es einem so schwer gemacht wird!
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BeitragThema: Re: Eine Pause für pflegende Angehörige von Demenzkranken
Eine Pause für pflegende Angehörige von Demenzkranken EmptySa 07 Apr 2018, 08:43    © Amelu
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Ich hatte von einem Heimleiter den Tip bekommen, die Angehörige für die Zeit dem Heim zu übergeben, die man sozusagen anordnet, sei es für lange Zeit, für 4 Wochen oder sonstwie. Dann einfach seine Liebe nach der Zeit wieder nach Haus bringen, wenn man möchte, auch wenn die Verweildauer im Heim noch längst nicht erreicht ist.

Bei mir wars der Fall, daß ich auch mal gern etwas ausgespannt hätte, es in diesem Heim aber nur Dauerplätze gab. Ich könnte dann ja meine Mutter - sofern sie einen solchen Platz bekommen hätte - nach der mir genehmen Zeit wieder mit nach Hause nehmen.

Ich habs dann aber doch nie in Anspruch genommen, wollte Mutterle nicht umpflanzen, wie man das auch mit alten Bäumen nicht macht.



Eva
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BeitragThema: Re: Eine Pause für pflegende Angehörige von Demenzkranken
Eine Pause für pflegende Angehörige von Demenzkranken EmptySa 07 Apr 2018, 08:46    © kamia
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Zitat :
Verhinderungspflege

können auch Freunde/Nachbarn/Neffen übernehmen, wird von der Pflegekasse erstattet

es gibt Angebote via Alzheimer-Gesellschaft z.B 10 Tage Boltenhagen, wird jedoch anders finanziert.

Wir waren dort 2014

hier weitere Angebote

https://www.demenzforum.net/t7200-erholung-und-pflege-gleichzeitig






mit lieben Grüßen


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BeitragThema: Re: Eine Pause für pflegende Angehörige von Demenzkranken
Eine Pause für pflegende Angehörige von Demenzkranken EmptySa 07 Apr 2018, 10:11    © Bine
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Das Haus Fernblick kann ich aus persönlicher Erfahrung wärmstens empfehlen.

Mein Vater und Else waren mehrfach dort. Und auch nach Elses Oberschenkelhalsbruch haben sie es dort mit Hilfe der Physiotherapeuten und des liebevollen und fürsorglichen Personals geschafft, sowohl Else als auch meinen Vater wieder auf die Beine zu bringen.

Auch jetzt fährt mein Vater noch regelmäßig dort in den Urlaub, weil sich eine Gruppe gefunden hat und sich Freundschaften entwickelt haben.

An der Ostsee gibt es übrigens auch eine solches Hotel https://www.aw-kur.de/landhaus-am-fehmarnsund/das-haus

Liebe Grüße

Bine
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