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 Alkohol im Heim

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Drops
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BeitragThema: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyDi 29 Jan 2013, 14:07    © Drops
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Hallo an Alle,

Mein Vater trinkt schon seit ca 5 Jahren viel zu viel Alk. Als er noch zu Haus war ist er dadurch immer mehr verwahrlost. Nach einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sowie mehreren Rippenbrüchen kam er nach dem Krankenhaus erst mal in Kurzzeitpflege und von da in ein Pflegeheim. Im Krankenhaus und in der Kurzzeitpflege sprach man von Demenz. Er bekamm während der Kurzzeitpflege die Pflegestufe 1. Nachdem er im Pflegeheim war erholte er sich mehr und mehr. Er war eigentlich fast nicht mehr pflegebedürftig, sondern machte alles selbst, lief wieder ohne Rollator. Von Demenz spürte ich fast nichts mehr, nur manchmal wusste er nicht mehr was es Mittag zu essen gab oder so Kleinigkeiten. Nach einer Weile bekam er dort mit wann der Einkaufswagen kommt, wo die Cafeteria sich befindet und er fand eine kleine Kneipe in unmittelbarer Nachbarschaft. Seit dem kam er also wieder an Alkohol und seit dem fühlte er sich auch in dem Heim wohler. Er randaliert nicht, wird nie aggressiv und verhält sich nicht irgendwie schrecklich.
Nur wird halt die Menge immer größer. Wobei mir manchmal ein Rätsel ist wie er es schafft sich so viel Wein zu besorgen. Er trinkt nur Wein - nix Anderes.
Vor drei Wochen wurde er krank, hohes Fieber - Grippe. Er war bettlägerisch, völlig inkontinent, konnte sich nicht allein waschen. Inkontinent ist er aber schon seit einigen Jahren - nur eben jetzt viel schlimmer. Er bekam Antibiotika, konnte sich keinen Alk beschaffen, nahm wieder regelmäßig seine Wassertabletten die er vorher verweigerte (dadurch starke Atemnot).
Am Sonnabend hatte er Geb. und er bedrängte mich schon seit Tagen, dass er endlich mal wieder ein Glas Wein trinken möchte. Da mir klar war, dass er sich eh wieder welchen besorgt sobald er dazu in der Lage ist hab ich zum Geb. eine Piccoloflasche mitgebracht und ihm den trinken lassen während wir Caffe und Kuchen aßen. Gefeiert hatten wir im Speiseraum der Station. Cafeteria wär zu anstrengend meinte die Schwester - das schafft er nicht. Ich hatte mir dann vorgenommen ihm für jeden Abend eine kleine Flasche zu geben so lange er keinen besorgen kann, denn eine Entziehung wird in dem Alter nicht mehr gemacht und für ihn ist es nun mal das einzige kleine Glück welches er ins einen Augen noch hat. Gestern kam ich und es stand eine leere große Flasche da sowie eine fast leere. Er muß also wieder am Einkaufswagen gewesen sein der nur Montags kommt. Und am Vortag war er in der Cafeteria und hat sich auch welchen gekauft. Ich hab nun meine kleinen Flaschen wieder mitgenommen die ich ihm geben wollte. Ich bin dauernd Hin- und Hergerissen was ich richtig mache. Er verlangt Geld und ich gebs ihm auch. Es ist nix von Demenz zu merken - auch die Schwestern schätzen ihn nicht als dement ein. Er hat ein Haus welches ich gerade drüber bin zu verkaufen in seinem Sinne. Ich kann doch nicht zu ihm sagen:" Nein Vater, du bekommst kein Geld." Wie seht ihr das?
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Ele
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyDi 29 Jan 2013, 15:45    © Ele
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Hallo Drops,
ich weiß ja nun nicht, wie alt Dein Vater ist? oder ich habe es überlesen! Aber eine gewisse Lebenserfahrung scheint er ja nun zu haben! Und ganz ehrlich, vermutlich braucht er den Wein! Und wie Du selbst schon sagst, was hat er noch viel vom Leben? Soll er in einem hohen Alter noch einen Entzug durchmachen? Ich glaube, wenn es mein Vater wäre, ich würde ihm immer ein wenig geben, aber halt mit Sicherheit keine 2 großen Flaschen! Aber auch hier sehe ich das Problem: wie solltest Du es verhindern? wenn er denn in der Lage ist, es sich selbst zu beschaffen? Entmündigt ist er ja nicht!
Ich wünsche Dir noch recht viel Kraft und gute Nerven!






Lieben Gruß,

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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyDi 29 Jan 2013, 15:53    © Drops
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Mein Vater ist 83 Jahre alt. Ich denke ja auch, dass ich es richtig mache wenn ich ihm wenigstens kleinere Mengen gebe. Einige Schwestern denken wie ich, aber es gibt auch Schwestern die mir da ein schlechtes Gewissen machen. Eine Schwester brubbelte in meinem und im Beisein meines Vaters vor sich hin als er krank im Bett lag:" Jetzt gehts ihm langsam besser - Wasser ist nicht mehr schlimm im Körper, aber wenn er wieder in sein altes Muster verfällt geht alles von vorn los, ich habs so satt alles hier." Was genau sie so satt hat hab ich nicht rausbekommen.
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Paula
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyDi 29 Jan 2013, 16:00    © Paula
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Hallo Drops,

ich kenne deine Situation. Mein Schwiegervater war auch Alkoholiker. Er trank täglich Schnaps und Bier. Nach einem Treppensturz mit Oberschenkelhalsbruch, wurde er zum Pflegefall. Er konnte nach der OP nicht mehr aufstehen. Mußte im Pflegebett liegen. Er forderte auch immer sein Alk. Aber der Hausarzt hatte damals einen Saft verordnet, der wohl den Entzug mindert. Wenn dein Vater in einer Pflegeeinrichtung ist, solltest du auch mal mit dem Pflegepersonal und dem Hausarzt darüber sprechen.
Ein Gläschen ist ja noch vertretbar, aber Flaschenweise? Es ist bestimmt nicht einfach. Mein Schwiegervater konnte zum Glück nicht mehr aufstehen, sonst hätte er sich seinen Alkohol auch selbst besorgt. Wenn du ihm das Geld einteilst, dann kann er ja nicht viel kaufen. Man muß nur standhaft bleiben. Wir haben grundsätzlich für den Schwiegervater nichts geholt, da er auch immer agressiv wurde, und meine Schwiegermutter darunter leiden musste.

Liebe Grüße
Paula
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyDi 29 Jan 2013, 16:12    © Drops
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Das Schwierige ist ja, dass er sich wieder welchen selbst besorgen kann. Und ehrlich gesagt bringe ichs nicht übers Herz das Geld so einzuteilen. Er ist ja nicht entmündigt (gibt es ja sowieso in der Form nicht mehr) und ich kann ihm doch nicht wie einem kleinen Kind das Geld einteilen. Auch wenn er sich selbst schadet - und das er sich schadet weiß er sehr wohl - ich bringe es nicht fertig ihm die letzte Selbstbestimmung zu nehmen.
Irgendwie ist es noch was Anderes wenn ich ihm Geld gebe und er besorgt sich den Wein selbst als wenn er liegt und ich teile ihm dann den Wein ein. Denn wenn er Geld verlangt sagt er dann auch immer, dass es ja möglich sein muß sich was zu kaufen auch wenn er im Heim ist.
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyDi 29 Jan 2013, 22:33    © Ele
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ich sehe es auch so wie Du selbst: Du machst alles richtig!!!Alkohol im Heim 834542






Lieben Gruß,

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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyMi 30 Jan 2013, 08:20    © Ehemaliges-Mitglied
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Hallo Drops,

ich würde deinem Vater die Menge Alkohol lassen, die er gewohnt ist. Eine Entziehung ist jetzt nicht ratsam. Ich habe wirklich bei vielen Patienten schon Krisen durch einen Entzug erlebt und das kann verheerend sein. Manchesmal haben wir Pflegekräfte keine richtigen Informationen über den täglichen Alkoholkonsum der Patienten. Aber auch viele Angehörige wollen aus verschiedene Gründen keinen Alkohol mehr geben.

Wenn dein Vater noch selber in ein Geschäft gehen kann, dann lass ihn doch. So kommt er noch ein wenig unter die leute und bleibt mobil, es wird eh nur noch eine überschaubare Zeit sein.

Lass dir von niemandem ein schlechtes Gewissen einreden. Das hatte man bei mir auch versucht und es hat mich ganz hart in der Seele getroffen. ( Schwmutter, Pflegest3 , war jetzt zum 1.mal in der Kurzzeitpflege. Da hatte sie sehr gweint. Sie weint auch zu Hause jetzt viel. Da sagte die Schwester zu mir in einem rabosten Ton : "ha, sie fühlt sich halt abgeschoben ". Ich kann diesen Satz nicht vergessen. Manchmal ist man halt empfindlich. )

liebe Grüße

Maria
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyMi 30 Jan 2013, 09:55    © Admin
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Liebe Drops

Auch ich möchte dazu ein paar Gedanken schreiben. Jegliche Sucht hat unweigerlich auch mit dem psychischen und emotionalen Wohlbefinden zu tun. Wenn also Menschen schon eine jahrelange Strategie entwickelt und gepflegt haben, mit Hilfe von Alkohol sich das Leben "erträglicher" und "angenehmer" zu machen, dann ist ein Heim (meist nicht wirklich gewünschte Aufenthaltsort) ein erdenklich schlechter Ort, um diese Gewohnheit durch Zwang zu nehmen. Gerade für Alkoholiker ist das "Gewohnheitsritual" eine Lebensmotivation die bis und mit zur weiteren Mobilität beiträgt.

Auch als unser Erik selber nicht mehr Einkaufen konnte, hätte ich ihm nie und nimmer eine gewisse menge Alkohol am Tag verweigert. Ich hatte dadurch nur den Vorteil, das ich ihm die Menge dosieren und von Tag zu Tag je nach seiner Verfassung variieren konnte. Seine familiäre Situation war ohnehin schon schwer genug zu er/tragen. Selbst in seiner fortgeschrittenen Demenz, blieb er für mich ein gestandener erwachsener Mann, dessen Wünsche ich ernst nahm. Und Hand aufs Herz, wer von uns macht für sich selber immer nur das was Gesund und gut ist? Alkohol im Heim 377636 Für ihn gehörte es einfach dazu, wie für mich der Kaffee oder meine Zigarretten. Selbst als er im Heim war, habe ich ihm eine tragbare Menge zugesprochen - oder sogar erst recht. Denn spätestens da gehörte dies für ihn tatsächlich nur noch zu den einzigen täglichen Lichtblicke. Ich habe es auch nie Bereut und würde es Heute wieder genau so machen. Zumal er dadurch nicht Agressiv wurde, sondern ihm eine wichtige Entspanntheit gab, gegenüber des er/tragen verschiedener Situationen über die er keinen Einfluss mehr nehmen konnte.

Bei einer Demenz, geht früher oder später die Suchterinnerung ohnehin verloren. So wurde unser Erik von sich aus, von einem Tag zum Andern, sowohl zum Nichtraucher wie auch zum Antialkoholiker. Ich bin Heute noch froh, das nicht ich diesen Zeitpunkt bestimmt habe, sondern er selber - wenn auch durch das Vergessen der Demenz.

Würde dein Vater nicht nur einen gewissen Pegel halten, sondern sich betrinken, dann müsste man sich eine andere Strategie ausdenken. Aber wäre es so, bin ich mir eigentlich sicher, das dir das Personal (in einheitlicher Meinung) die Not mitteilen würde. Denn dann wären die "Nebenwirkungen" für alle Seiten einfach nur noch unerträglich.

Für mich gibt es einen wesentlichen Unterschied, zwischen dem Grenzen setzen, dort wo die Demenz dies beim Betreffenden verhindert. Oder erzieherische Massnahmen zu ergreifen und Entwöhnungen durchzusetzen, wo das betreffende im "gesunden" Leben schon nicht aufgeben wollte. Von dem her liebe Drops finde ich das du es richtig machst, solange es sich bei deinem Vater um seinen "normalen" Pegel handelt und nicht ins Betrinken über geht.






Liebe Grüsse
Alkohol im Heim Ursula 

"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden."
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyMi 30 Jan 2013, 09:58    © Marie
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Hallo Maria,

ich glaube wir müssen lernen, Äußerungen überforderter PD-Mitarbeiter an uns abprallen zu lassen. Die haben manchmal wirklich (vielleicht auch zum Selbstschutz) ein Gemüt wie ein Fleischerhund. Ich mache diese Erfahrung gerade auch - nur in umgekehrter Richtung. Bei uns heißt es, der Vater kann zu Hause nicht mehr angemessen gepflegt werden. Er soll in ein Heim.

Mein Sohn und ich sind gleichberechtigte vom Vater vor langer Zeit beim Notar festgelegte Bevollmächtigte und mit uns kommt er nicht in ein Dauerheim. Ein paar Wochen Kurzzeit- und Verhinderungspflege im Jahr sind auch bei uns üblich. Ist für November/Anfang Dezember schon wieder angemeldet.
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyMi 30 Jan 2013, 12:32    © Drops
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Ich danke euch allen für die lieben Antworten. Mich bestärkt es, dass ich im Sinne meines Vaters alles richtig mache bzw. es versuche.
Ich hatte vor ein paar Tagen dem Pflegepersonal einen offenen Brief geschrieben und meine Meinung zu dem Thema dargelegt. Einfach aus dem Grund weil ich klarstellen wollte wie ich denke und weil es kaum möglich war mit allen ein Gespräch zu führen. Die Pflegekräfte sind ja meist im Stress und alle an einen Tisch zu bekommen nicht möglich. Ich hab in diesem Brief auch geschrieben, dass ich gegensätzliche Meinungen akzeptiere, da Menschen nun mal unterschiedlich denken, verschiedene Lebenserfahrungen haben usw., dass ich aber für meinen Vater das entscheide was mir richtig erscheint, was mir mein Bauchgefühl und mein Herz sagt. Es wird eine Gradwanderung bleiben weil ich nie genau weiß was sich mein Vater selbst an Alk beschafft, denn wenn er nicht grad vergessen hat dass ich komme versteckt er die Flaschen wahrscheinlich. Und dann kann es sein ich geb ihm noch Alk obwohl er welchen hat. Ich bekomme auch nicht raus woher er sich den Alk genau beschafft außer Monatgs vom
Einkaufswagen und WE aus der Cafeteria. Die Cafeteria hat nur WE auf und in einen Laden schafft er es nicht mehr - ist alles zu weit weg. Bleibt nur evtl. die Kneipe um die Ecke. Evtl. kauft er dort noch Flaschen - keine Ahnung. Ob mein Vater Demenz hat oder nicht weiß ich echt auch nicht genau - wenn ja, dann nur leichte Demenz im Anfangsstadium, oder aber mehr durch den Alk.

Liebe Grüße aus Sachsen
von Margit
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyMi 30 Jan 2013, 21:34    © Micha_59
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Sei ganz lieb gegrüß Margit,
von Jemanden, der sich mit "dieser Materie" auskennt.
... aus eingener Erfahrung ... aber nicht so, wie du es jetzt vermutest ...

Ich selber bin Alkohol krank ... aber seit drei Jahren und 4 Monaten trocken ... (ist jetzt mein "Comming out' hier im Forum) ...
... ist aber nicht schlimm, denn ich kann darüber reden! ... allerdings über einen langen Lernprozess ...

Dieser ist bei deinem Vater wahrscheinlich (in seinem Alter) nicht mehr möglich - aber: Eventuell offen und ehrlich darüber reden ... nicht vorwurfsvoll ... hilft vielleicht ?!

Deiner Schilderung des Sachverhaltes entnehme ich, das Er "Spiegeltrinker" ist (wie ich auch!) ...
... es braucht immer eines gewissen Pegels (Spiegel) an Alkohol um sich sicher und wohl zu fühlen.
Hier bei ist die Gefahr eines "richtigen" Betrinkens eigentlich nicht gegeben.

... und Margit, glaub mir eins: Ein Alkohol-Kranker Mensch ist so etwas von kreativ, wenn es um die Beschaffung von "Nachschub" geht, ebenso was die "Bunkerung" und das Verstecken Desselben angeht!!

Auch mein Fazit ist: Solange es auf einem "erträglichen" Niveau abläuft - lass Ihm doch seine Art der "Gegenwarts"-Bewältigung im Alter und im Heim.

mlG Micha






"Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen,
wenn man zu Rande kommen will."
(André Brie, "Die Wahrheit lügt in der Mitte"
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptySa 02 Feb 2013, 13:21    © Drops
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Micha, ich finde es toll, dass du es geschafft hast vom Alkohol wegzukommen und ich wünsche dir von Herzen, dass du es auch weiterhin bewältigst.
Was meinen Vater betrifft - huch - am Montag hat er ja vom Einkaufswagen Wein geholt - und zwei ganze große Flaschen gleich an dem Tag getrunken. Jedenfalls war 16.00 Uhr als ich kam nur noch ein kleiner Rest da. Auf meinen Hinweis das wär doch zu viel meinte er das könnte ja gar nicht sein dass er das an diesem Tag alles getrunken hätte.
Mittwoch kam ich - hatte 2 Piccoloflaschen mit für alle Fälle. Aber er sass in der gemütlichen Sesselecke des Heims und schien soweit zufrieden. Er hätte ein wenig Bauchschmerzen immer mal meinte er nur. Da er nichts davon sagte, dass er Alk möchte und wegen der Schmerzen hab ich keinen dagelassen. Wobei ich da schon wieder nicht wusste ob das richtig war. Geld wollte er keins - er käm ja nun eh nirgends hin. Ich hatte die letzten Tage meinen kranken Enkel zu versorgen, hatte ihm also an seine Pinnwand geschrieben, dass ich Sonnabend wieder komme. Gestern Abend rief das Heim an, Vater wäre schon seit dem Nachmittag weg. Er meldet sich nie ab wenn er raus geht oder in eine andere Station. Eine halbe Stunde später - Vater ist in der Kneipe um die Ecke schon seit Stunden. 22.00 Uhr hab ich wieder angerufen - Vater immer noch in der Kneipe - die bringen ihn dann zurück wenn sie schliessen (haben sie schon paar mal so gemacht). Er war ja schon öfter dort - aber noch nie so viele Stunden. Noch vor einer Woche hiess es er ist zu schwach um seinen Geb. in der Cafeteria des Heimes zu feiern und die ist nur paar Schritte von der Station weg. Nun bin ich schon ganz zittrig was mich heut erwartet wenn ich hin gehe. Heut hat die Cafeteria auf und da will er WE immer hin. Die Schwester meint - egal ob ich ihm Wein bringe oder nicht - wenn er in die Kneipe will geht er - dann trinkt er höchstens am nächsten Morgen gleich weiter meinen mitgebrachten Wein. Also doch keinen bringen? Keine Ahnung was richtig ist. Komisch ist, dass er doch ab und an 1 - 2 Tage ohne Alk sein kann anscheinend. Oder aber keiner merkt wenn er doch irgendwo noch ne Quelle hat.
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptySo 03 Feb 2013, 08:10    © jellyamber
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Liebe Drops,

da hast du eine Menge zu organisieren, um die Alkoholkrankheit deines Vaters zu steuern. Das ist alles andere als leicht, denn co-abhängig zu sein, ist nicht lustig und sein Verhalten von einen Tag auf den anderen zu ändern, erst recht nicht einfach. Leider gibt es kein richtig oder falsch in der Menge des Alkohols, den wir Angehörigen unseren (abhängigen) Betroffenen geben können. Denn jeden Tag das richtig Maß zu finden, haut nicht hin und Alkoholiker hat sieben Gründe zu trinken... Montag,Dienstag...
Am Leichtesten für dich könnte es sein, die Organisation des Alkohols an die Pfleger abzugeben. Wie Hans dir geschrieben hat: Du kannst mit ihnen vereinbaren, dass dein Vater ein gewisses Quantum am Tag von ihnen bekommt, um den Spiegel zu halten. Und aus die Maus. Wir haben das so mit meinem Vater in der Kurzzeitpflege und auch zuhause organisiert. Und für mich war und ist es eine große Erleichterung, weil ich einiges abgeben konnte und zuhause jetzt mit ihm einen guten Umgang gefunden habe.

Die Mengen mit ihm zu diskutieren, ihn zu verfolgen und herauszufinden, was und wieviel er am Tag zuvor oder am aktuellen Tag getrunken hat ----- ist für ihn, aber besonders für dich grausam. Du hast das zwar sicherlich lange so betrieben und es macht einen großen Teil deiner Beziehung zu ihm aus, aber du hast jetzt eine gute Gelegenheit, das zu ändern. Nicht von heute auf morgen, aber wenigstens schon mal in deinem Kopf.

Denn: was passiert deinem Vater, wenn er sich mal mehr Alkohol organisiert hat?
Und was passiert mit dir, wenn du nicht mehr dafür zuständig bist, ihm den Alkohol zu besorgen und einzuteilen?

Liebe Drops, wie Ursula schon schreibt: du kannst darauf hoffen, dass die Demenz mit der Zeit den Konsum eh von sich aus einschränken wird. Manche von uns haben Angehörige, die tatsächlich vergessen, dass sie trinken müssen. Manchen schmeckt es nicht mehr so wie früher. Und manche vertragen es einfach nicht mehr so gut (wie mein Vater, yippieh!).
Vor den Folgen des Alkohols wirst du ihn in dem Alter nicht mehr bewahren können. Du kannst ihm das Leben im Heim einfach nur erträglich machen, aber seine Krankheit für dich eben auch.

Liebe Grüße
Ute ---- die jetzt ein bisschen mit Thema herumgeholpert ist, weil es ihr auch nicht so leicht fällt, darüber zu schreiben. Suspect








"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."

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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptySo 03 Feb 2013, 13:04    © Drops
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Wenn es so ginge, dass die Pfleger im Heim den Alk einteilen bzw. ihm jeden Tag ein Quantum geben - das wäre schön. Aber leider - das lehnen sie ab und ich kanns auch ein wenig verstehen. Wäre mein Vater nur davon abhängig was er bekommt wäre es einfach, aber - Montags kommt der Einkaufswagen - wie viel er da holt wird unterschiedlich sein und wie er sich dann diese Menge einteilt auch. Sonnabends und Sonntags hat die Cafeteria offen - da trinkt er Wein und nimmt sich dann noch welchen mit. Wenn er in die Kneipe um die Ecke geht trinkt er dort - ob er sich da noch welchen mitnimmt weiß auch keiner so genau und wenn ja wie viel auch nicht. Es ist also stets möglich, dass er wenn er welchen von mir oder den Pflegekräften eingeteilt bekommt - entweder an manchen Tagen zu wenig oder vlei auch mal gar nix - oder dann viel zu viel hat. Es ist und bleibt eine Gradwanderung zumindest so lang wie er sich selbst welchen besorgen kann. Was die Demenz betrifft glaube ich, dass er "NUR" eine alkoholabhängige Demenz hat. Trinkt er wenig, dann klappt reden und denken eigentlich wie bei Nichtdemenz. Gestern hab ichs nicht lange ausgehalten mit ihm zusammen zu sein. Er war schon in der Cafeteria als ich kam - hat nicht mal die 5 minuten Wartezeit ausgehalten - brauchte den Wein eben. Und dann sass er da- hat gestöhnt - so wie früher schon als er noch zu Haus war. Immer gehts ihm schlecht - immer hat nur er zu leiden. Wäre das erst im Alter so - dann könnte ich besser damit umgehn - aber so war er immer schon - sogar als ich Kind war. Und noch nie war er bereit selbst etwas zu tun für sein Wohlbefinden.
Ich will mich davon nicht runterziehen lassen - ich will das einfach nicht mehr.
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptySo 03 Feb 2013, 14:58    © jellyamber
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Drops schrieb:
Es ist also stets möglich, dass er wenn er welchen von mir oder den Pflegekräften eingeteilt bekommt - entweder an manchen Tagen zu wenig oder vlei auch mal gar nix - oder dann viel zu viel hat. Es ist und bleibt eine Gradwanderung zumindest so lang wie er sich selbst welchen besorgen kann.

Es gibt eine ganz einfache Regelung: genaue Absprache mit dem Pflegepersonal, zu welchen Mahlzeiten er wie viel Gläser Wein bekommt und ein Taschengeld pro Tag (Preis einer Weinflasche). Es ist nicht entmündigend, ihm das so einzuteilen, sondern eine Unterstützung, seinen Alkoholkonsum so zu steuern, dass er genügend bekommt, um keinen Suchtdruck zu spüren, aber nicht soviel, dass er sich in den Sturz säuft.
Wein und Geld sollte es immer zur gleichen Tageszeit geben, damit er sich darauf verlassen kann und nicht als Bittsteller aufkreuzen muss.
Ihm bei der Geldausgabe zu sagen: "Hier, Herr X, lassen Sie sich den Wein gut schmecken!" und nachher zu fragen, ob er ihn auch gut genossen hat, ist für beide Seiten wohltuend, weil er dann nicht verurteilt wird und ihr nicht den Scheißeindruck haben müsst, ihr würdet ihn entmündigen. Wieviel ihr ihm letzten Endes pro Tag geben wollt und könnt, würde ich mit dem Hausarzt absprechen.

So eine Absprache muss mit dem Pflegepersonal drin sein, sie geben ja auch nicht willkürlich die Medikamente, oder?
Alkohol muss in diesem Fall als Medizin gesehen werden... auch wenn es nicht Methadon ist Wink
Ehrlich gesagt, ich kann diese Ablehnung nicht nachvollziehen, Sucht unter älteren Menschen (vor allem Frauen Piccolöchen trinken für den Kreislauf) ist ein weit verbreitetes Phänomen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Schwiegervater der einzige dort ist. Hast du mit der Pflegeleitung darüber gesprochen oder nur mit einzelnen Pflegern?

Ich sehe das "Problem" eher bei dir: Auszuhalten, dass deine Schwiegervater dich bedrängen könnte und du ihm nicht sagen kannst (willst?), du, lieber Schwiegervater, ab jetzt kriegst du Wein und Geld von den Pflegern, so bist du von mir unabhängig und musst nicht auf mich warten. Ich würde das an deiner Stelle für eine Woche ausprobieren und diese eine Woche auch nicht dort auftauchen.

Das ist nicht leicht, aber ich finde es leichter, als jeden Tag auf's Neue diesen Kampf ausstehen zu müssen.

LG
Ute







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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptySo 03 Feb 2013, 18:06    © Drops
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Danke liebe Ute für die Antwort. Erst mal zum richtig stellen - es ist nicht mein Schwiegervater, sondern mein Vater.
Und im Heim gibt man dort kein Taschengeld - zumindest nicht bei Leuten die eigentlich noch als klar im Kopf gelten. Er verlangt Geld wenn es alle ist und ich würde ehrlich gesagt es nicht fertig bringen ihm Geld einzuteilen. Er war schon immer so, dass er stets Geld bei sich haben wollte - das war ihm immer wichtig. Da geht es ja nicht nur darum Alk kaufen zu können sondern eben auch andere Dinge. Und ich finde, dass man einem Menschen auch wenn er im Heim und alkoholabhängig ist, nicht diese Selbstbestimmung nehmen darf. Die Pflegekräfte sagen auch, dass sie dazu gar nicht berechtigt sind. Und sie sind der Meinung, dass er sehr wohl weiß was er tut, kein kleines Kind ist, keinen Vormund hat - und somit darf ihm Geld nicht zugeteilt werden wenn er das nicht selbst will. Und da würde mein Vater niemals zustimmen - er ist sehr stur, hatte schon immer seinen eigenen Willen - er meldet sich auch nie ab wenn er in eine andere Station geht oder in die Kneipe. Ich hab ihn darum gebeten - hab erklärt, dass ich doch zu Haus meinem Mann auch sage wenn ich weg gehe und es ihm Heim da auch so ist dass man sich Sorgen macht wenn er plötzlich verschwunden ist - sowas sieht er aber nicht im Leben ein. "Ich bin doch kein kleines Kind - kann doch machen was ich will - Punkt."
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Ups, da bin ich anscheinend in den Beiträgen durcheinander gekommen, sorry, Drops!
Da dein Vater noch so fit ist, bleib dir nichts anderes übrig, als ihn laufen und saufen zu lassen. Hier gehen viele den Weg der Eskalation. Manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, als die Eltern machen zu lassen, auch wenn man mit Händen vor dem Gesicht dasitzt und nicht hinschauen mag. Manchmal geht es nicht anders und besonders bei Alkoholikern geht es nichts anders. Sie sind nicht zu retten, ihnen ist nicht zu helfen, erst wenn sie so richtig in der Scheiße sitzen und von allen guten Geistern im wahrsten Sinn des Wortes verlassen - kann eine Änderung geschehen.

Ich bin davon ausgegangen (und das habe ich anscheinend überlesen), dass dein Vater schon doch so dement ist, dass er mehr Unterstützung braucht.

Daher - uns das ist jetzt leider ziemlich schmerzhaft: Bleibt die Änderung, die du jetzt erreichen kannst, an dir hängen. Nur du kannst momentan deine Einstellung und deinen Umgang damit ändern. Wie? Ganz ehrlich: KEINE AHNUNG! Denn ich habe keine Ahnung wie dein Verhältnis zu deinem Vater ist, wie offen du über deine Sorgen und Schwierigkeiten mit ihm reden kannst. Ich gehe sehr direkt mit meinem Vater um, wir haben eine gute Basis gefunden, klare Worte miteinander zu finden - ich mit ihm, er mit mir, mit viel Humor und auch offenem Zorn. Das geht nicht immer, aber wir üben daran. :;-zwinkernd;-:

An deiner Stelle würde ich mit den Anonymen Alkoholikern reden und fragen, was sie für Erfahrungen mit alkoholkranken Menschen im Heim haben und vorschlagen.

Liebe Grüße
Ute

Zitat :
"Ich bin doch kein kleines Kind - kann doch machen was ich will - Punkt."
Mich regt dieser Satz tierisch auf und ich hätte meinem Vater den Kopf gerade gerückt.
Als wenn ein erwachsener Mensch immer alles so machen könnte wie er wollte! Das ist schiere Erpressung, ich würde mich darauf nicht einlassen.






"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."

Martina Holzapfl
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Drops
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyMo 04 Feb 2013, 13:17    © Drops
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Tja, liebe Ute - so ist mein Vater - kein kleines Kind sein wollen, aber sich so bockig und uneinsichtig benehmen wie mein 1 1/2 Jahre alter Enkelsohn. Nur bei dem Kleinen schmunzelt man über so ein süßes bockiges Gesicht und mit Geduld kann man den Kleinen dann in die richtige Richtung lenken. Vater nicht!. ich hab zu Vater nie ein gutes Verhältnis gehabt. Er war die Respektsperson schlechthin vor dem ich Angst hatte. Er hat mich nicht geschlagen oder so, aber er war ein Vater den ich immer fast gehasst hab, der mich und Mutter stets mit Worten wie:" Ich nehme mir nen Strick - ich will nicht mehr leben." erpresst hat. Alles mußte so geschehen wie er es wollte. Und da das im Leben nun mal nicht immer so geht ist das Leben nichts Wert. Alles und Alle waren stets Schuld wenn er unglücklich war - nur er selbst niemals. Alles sollte sich so ändern wie er es wollte - er sich selbst nicht im Geringsten. Er drohte ständig mit Selbstmord - hats aber nie versucht - meine Mutter dagegen dreimal.
Nun ist er alt - er kann jetzt sogar manchmal danke sagen. Er ist ruhiger geworden, aber seine Grundhaltung wird sich natürlich nicht ändern. Ich mag meinen Vater nicht - trotzdem tut er mir eben leid - jeder Mensch hat so seine Geschichte und es gibt denk ich immer Gründe wieso ein Mensch so geworden ist wie er nun mal ist. Vielleicht wäre er gern anders aber es geht eben nicht.
Hier im Demenzforum hatte ich mich angemeldet weil es bevor er ins Heim kam und auch noch die erste Zeit dort so aussah als wäre er dement. Er bekam auch die zusätzliche Betreuung für Demenz zugesprochen. Aber eigentlich ist er fit finde ich wenn er nicht zu viel Alk trinkt. Damals hat er auch NUR Alk getrunken - kein Wasser oder so dazu.

Liebe Grüße
Margit
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BeitragThema: Re: Alkohol im Heim
Alkohol im Heim EmptyDi 05 Feb 2013, 19:39    © Traumsuse
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Hallo Drops, ich habe den Eindruck, dass du eine Demenz bei deinem Vater anzweifelst.

Es gibt eine Demenzerkrankung in Verbindung mit Alkoholismus. Das nennt sich dann Korsakow-Syndrom. Vielleicht leidet dein Vater ja darunter.

Ich weiss, das ist kein Trost, aber vielleicht eine Erklärung.






Alkohol im Heim 289378Engel können fliegen,
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