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Fussel Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mangelernährung im Alter Sa 21 Feb 2015, 16:48 © Fussel | |
| Es gibt sehr viele Gründe, weshalb es zu Mangelernährung im Alter kommen kann. Dabei ist nicht unbedingt ausschlaggebend, ob ein Mensch übergewichtig ist oder nicht. Übergewichtig muß nicht heißen, daß man ausreichend Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe ect. zu sich nimmt.
Verschiedene Erkrankungen zehren am Körper.
Ich denke, daß Euch ganz viel einfällt, warum ein alter Mensch mangelhaft ernährt sein kann.
Meine Mutter hatte zb. als ich die Pflege übernahm immer offene Mundwinkel und Schleimhautdefekte. Sie erhielt zusätzlich Eisen und die Mundwinkel waren das erste mal seit Jahren verheilt. Sobald sie aber 2-3 Tage kein Eisen einnimmt, wenn zb. eine Durchfallerkrankung hat, dann sind die Mundwinkel wieder offen.
Ebenso schlecht heilen bei ihr Wunden. Ist ihr Vitamin B 12 Wert zu niedrig dann wird Mutter sehr depressiv. Ist ihre Ernährung nicht ballaststoffreich genug, dann haben wir sehr schnell ein Problem mit Obstipationen. Durch die Entwässerungstabletten, wegen der Herzinsuffizienz, die man in dem Alter haben darf, ist sie natürlich ständig zu trocken...
Im Moment hat Mutter Probleme mit Gicht. Sie ißt bedeutend zu viele Eier in der letzten Zeit. Ich habe mich schon gefragt, was sie mit den Unmengen Eiern macht, die sie ordert.
Wer will Mama schon das Frühstücksei verbieten , sie ißt ja sonst nicht viel und Vitamin A, D, E , K und B 1 ect im Ei ist natürlich auch nicht schlecht für Mama, aber ....
Mein Vater wurde 66 Jahre alt, dann verstarb er an den Folgen eines äußerst schlecht eingestellten Diabetes. Auch das betrifft das Thema Mangelernährung.
Bei Mama denke ich eigentlich: Sie ist mit der Art sich zu ernähren 91 Jahre alt geworden. Das kann also SO schlecht nicht gewesen sein, was sie bisher gegessen hat. Schaue ich mir das Gichtproblem an und höre ihr Jammern über Schmerzen, dann nutzt es nichts:" Das Ei muß vorerst von ihrem Speiseplan wie einiges anderes verschwinden!"
Würde ich ihr ihre Eier wider besseren Wissen zu Essen geben, wäre das nicht eine Art Körperverletzung, wenn man ihr trotz hoher Harnsäurewerte Lebensmittel gibt, die die Werte noch höher ansteigen lassen ? Gicht tut biestig weh. Die Eier bereiten Mutter arge Schmerzen.
Liebe Grüße Christina
Zuletzt von Fussel am Sa 21 Feb 2015, 17:37 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet |
| | | Lena Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mangelernährung im Alter Sa 21 Feb 2015, 16:59 © Lena | |
| Danke Fussel, für deine Links.
Ja, leider ist das auch so in den Altenheimen....zu wenig Eiweißprodukte und "unschönes" Essen auf den Tellern. Statt frisch zubereitet, gibt es ....Pudding aus der Dose....und Schnitzel die nicht zu kauen sind.
Liebe Grüße Lena. |
| | | Fussel Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Mangelernährung im Alter Sa 21 Feb 2015, 17:34 © Fussel | |
| In der Klinik ist es oft so, daß Patienten nicht ausreichend Zeit zum Essen erhalten.
Es sind zb. 2 -3 Leute im Dienst. Der Betrieb ruht aber nicht während der Essenszeiten. Es wäre für alte Menschen wünschenswert, daß in den Essenzeiten das gesamte Personal zum Füttern zur Verfügung stehen würde.
Der Essenswagen darf zb. um 17:30 Uhr geöffnet werden. Das Essen muß dann bis 18 Uhr ausgeteilt sein, ansonsten gilt es als " verdorben."
Der Trend ist es sehr große Stationen zu bauen, damit man möglichst wenig Personal für möglichst viele Patienten einsetzen kann. ( Das macht tatsächlich Sinn, weil man zb. für eine Station mit 12 Patienten im Krankenhaus eine eigene Nachtwache benötigt. Dieselbe Schwester kann ebenso gut 50-60 Patienten versorgen.)
Aus der Situation ergibt sich, daß man fix austeilen muß. Die Patienten müssen um richtig essen zu können anständig im Bett sitzen. Je nach Fachabteilung muß das Brot geschmiert werden. Dann können einige tatsächlich alleine essen. Das nimmt aber Zeit in Anspruch.
Wenn man Pech hat, dann hat man 8-12 Patienten zu füttern. ( Nahrung anzureichen). Der Essenswagen muß aber um 19 Uhr wieder vor der Tür stehen, sonst muß die Küche Überstunden machen, und das ergibt Ärger.) Dh. das Tempo wird eigentlich vorgegeben, denn das Geschirr muß natürlich wieder abgedeckt werden, Danach muß nicht selten sofort die Lagerungs - und Medikamentenrunde für die Nacht beginnen. Wenn man später beginnt, wird man mit dieser Runde nicht fertig. Das bedeutet nicht selten Überstunden-oder Mehrarbeit, die aber durchaus auch einfach gestrichen werden, wenn man seinen Job in der Dienstzeit nicht schafft.
Wenn man Glück hat, hat man nur 2-3 Patienten zu füttern. Sind es mehr, dann müssen die Patienten unter diesem Zeitdruck essen/ gefüttert werden.
In den letzten Jahren erlebte ich viele Kunden, die darauf bestanden gefüttert zu werden, obwohl das nicht notwendig war. Vor allem wenn Besuch da ist, wird oftmals weniger gemacht, als wenn Patienten alleine sind.
Das ist aber ein anderes sozialpolitisches Problem, daß sich auch aus dem System Pflegegeld ergibt, und leider auch aus dem Thema Einsamkeit.
Das Essen ist oftmals wirklich nicht sehr schön... An dem Thema arbeiten viele Häuser sehr aktiv und fleißig.
Ein anderes Thema wären zb. schlecht sitzende Zahnprothesen, in dem Zusammenhang die Kosten für Zahnersatz, und die Entwicklung der Renten. Kann sich der alte Mensch ausreichend frische Nahrungsmittel leisten.
Meine Mom kann sich ausreichend Lebensmittel leisten. Sie kann aber nicht mehr alleine kochen und mag das Essen auf Rädern in keiner Weise...
Liebe Grüße Fussel |
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