| Hilfe für Hilfe - Idee aus dem schwäbischen Riedlingen | |
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jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Hilfe für Hilfe - Idee aus dem schwäbischen Riedlingen Di 20 Okt 2015, 12:59 © jellyamber | |
| Den Artikel habe ich gerade in der süddeutschen entdeckt. Sehr interessant, was aus dem Ansatz, hilf jetzt, dann wird dir im Alter geholfen, geworden ist. Wobei die Leute eher lieber für's Geld helfen, als sich ein Zeitkonto zu schaffen.Wir denken halt oft, das Alter ist noch so weit weg... oder wir sind dann ganz woanders. "Die Idee ist bestechend vernünftig: Wer kann, hilft den Alten und bekommt später im gleichen Maße Hilfe zurück. Ein Besuch im schwäbischen Riedlingen, das das Schicksal seiner Alten selbst in die Hand nimmt."Wie findet ihr die Idee?Liebe GrüßeUte
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
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Betty007 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe für Hilfe - Idee aus dem schwäbischen Riedlingen Di 20 Okt 2015, 14:40 © Betty007 | |
| Liebe Ute
eigentlich ist die Idee prima - man sammelt Hilfe für später.... aber und ein ganz dickes aber - Wird dann später jemand da sein, der mit genauso viel Liebe und Fürsorge diese Hilfe anbietet? Wenn man die heutige Gesellschaft sieht, dann geht es ganz oft nur um Geld und nicht um Zeit und Zusprache - da wird bei den Pflegediensten oft auch nur das gemacht was nötig ist und das oft noch nichtmal so wie es ein sollte. (Man wird vom lieben Arbeitsamt in einen Pflegejob gedrängt, weil da gerade Mangel herrscht - egal ob man geeignet ist oder nicht - habe es selbst erlebt, erst als ich auf meine Behinderung hingewiesen habe, meinte meine nette Sachbearbeiterin, das das ja dann wohl nicht in Frage kommt - ich bin froh nicht unter diesen Umständen des Zeitdrucks - wo eigentlich keiner sein darf!!! arbeiten zu müssen) Die Zeit drängt immer , der nächste Patient wartet - oder soll man vielleicht besser sagen, die nächste Station muss abgearbeitet werden. So habe ich es selbst bei meiner Nachbarin erlebt, weswegen wir uns hier auch direkt gegen einen Pflegedienst entschieden hatten und ich alles allein (mit meinem Mann) gemacht habe. Daher kann ich mir nicht vorstellen, das das auf die lange Zeit gesehen funktioniert (mit dem Zeitkonto).Daher: Helfen ja - aber umsonst ? Nein, was später kommt - ist doch jetzt egal - wird sich dann schon eine Lösung finden .... so denken leider viel zu viele... Wer kann es sich denn auch leisten ohne Bezahlung zu arbeiten? Dafür sind einfach die Kosten des Lebens zu hoch ... (Zumindest bei vielen) Daher ist dieses Beispiel so für mich auch nur ein "verkappter" Pflegedienst. Toll wenn sich Menschen finden, die sich für andere einsetzen (mit Zeitkonto), aber wird das immer so sein? Wieviel ist meine angsparte Hilfe dann noch wert, wenn ich sie brauche? Findet sich da jemand? Die Einstellung der jungen Generation ist doch eine ganz andere - so zumindest meine Erfahrung - Freiwillig ist bei denen im Wortschatz nicht vorhanden.... leider ...... Es mag auch andere Beipiele geben.....
Bei uns hier gibt es übrigens etwas ähnliches - Es hat sich dafür ein Verein gegründet, das finde ich schon etwas besser, weil da eben auch die Geldleistung wegfällt.... hier ist mal der Link dazu http://www.buergerhilfe-bueren.de/zweck-des-vereins
ob sich das auf Dauer durchsetzt wird sich zeigen - ich bin da eher skeptisch..... erstmal scheint es gut zu laufen....
Bettina Lächeln ist die eleganteste Art einem Gegner die Zähne zu zeigen. Werner Finck |
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lucky Ist hier Zuhause
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Betty007 Ist hier Zuhause
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jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe für Hilfe - Idee aus dem schwäbischen Riedlingen Di 20 Okt 2015, 17:17 © jellyamber | |
| Die Helfer, die bei dem Projekt einspringen, sind "nur" Helfer, die machen keine Grundpflege. Wie's im Artikel steht, geben dann doch die meisten ihre Hilfe für's Geld, ist auch absolut legitim und wird auch so angeboten. Ich finde grundsätzlich die Idee gut, Hilfe so in der Öffentlichkeit zu propagieren und anzulocken und zu interessieren. Gut, dass dahinter eine Stiftung steht, die das finanziert. Dass damit der allgemeine Pflegenotstand nicht behoben werden kann, ist auch klar. Aber zu sagen: wenn du was gibst, kriegste was zurück das ist gut. Werbestrategisch sowieso....chchch Ich würde (hätte ich Zeit, Gelegenheit und keine weiteren Ausreden...chchch) auch eher das Geld nehmen, da ich ja nicht weiß, ob ich im Alter noch am gleichen Ort lebe. Ansonsten bin ich bannig genug mit meinem eigenen Leben beschäftigt wie ihr auch. Büren, Brilon, Warburg.... Ja, OWL hat's voll drauf! LG Ute
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Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe für Hilfe - Idee aus dem schwäbischen Riedlingen Di 20 Okt 2015, 20:11 © Ulli | |
| Ich bin auch Nachbarin ...... Nordwaldeck ....... 5 km weiter bin ich in NRW.
Die Idee vom Zeitkonto ist gut - aber die Ungewissheit leider hoch. Ich wohne jetzt schon seit meinem 2. Lebensjahr hier im Ort, deshalb ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es im Alter so bleiben wird. Doch gibt es den Verein in 10 oder 20 Jahren noch ?
Wenn ich s o f o r t einen Gegenwert bekomme kann ich selber entscheiden was ich damit machen will. Oder ich sage gleich, ich mache es ehrenamtlich und kann evtl. im Hinterstübchen darauf hoffen, es in gleicher Münze zurück zu bekommen. Verlassen würde ich mich darauf nicht.
Liebe Grüße - Ulli |
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lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe für Hilfe - Idee aus dem schwäbischen Riedlingen Mi 21 Okt 2015, 08:45 © lucky | |
| Demenzbetreuung bei Ausschluß von Grundpflege ist wirklich eigentlich Stuß. Wir hatte eine Demenzbetreuerin für Oma. Wenn die nichtmals Essen anreicht und zum Klo geht mit ihr, dann kann sie auch zu Hause bleiben. Und das war eine sogenannte "Gelernte" von der Caritas. Und bei den Schulungen lernt man definitiv auch Grundpflege. |
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Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe für Hilfe - Idee aus dem schwäbischen Riedlingen Mi 21 Okt 2015, 09:34 © Ulli | |
| Hallo Lucky,
Betreuung und Pflege werden strickt getrennt. Das scheint beim Gesetzgeber so gewollt. Es gibt Betreuungsgeld welches nur für Betreuung von zugelassenen Institutionen ausgegeben werden darf.
Meine Erfahrung, die ich damit gemacht habe ist folgende: Die Pflegedienste bekommen ihre Arbeit nach verrichteten Dingen bezahlt und haben somit keine Zeit sich um andere Belange zu kümmern. Die Betreuungsdienste bekommen mit den Pflegediensten Ärger (Beschwerden) wenn sie pflegerische Aufgaben übernehmen.
Selbst im Heim sind diese Aufgaben getrennt. Ich habe selber mal mitbekommen wie meine Mutter höflich nachfragte ob die Dame ihr gebrauchtes Geschirr mitnehmen könne. "Dafür bin ich nicht zuständig!" war die sehr patzige Antwort in einem unmöglichen Ton.
Die "Gelernten" übernehmen nur pflegerische Aufgaben und scheinen in manchen Fällen über die "Ungelernten" erhaben. Leider !
Wir waren mit "unserer" Inge immer zufrieden. Sie hat Mutter zur Toilette begleitet aber später die Vorlagen gewechselt hat sie nicht. Doch das war mit ihr Abgestimmt. Kann nun mal nicht jeder.
Liebe Grüße - Ulli |
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lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe für Hilfe - Idee aus dem schwäbischen Riedlingen Mi 21 Okt 2015, 13:12 © lucky | |
| Dann macht es echt mehr Sinn, in die Tagespflege zu gehen und die 104,-- € dafür auszugeben.
Reicht bei Oma genau für 4 x und sie geht ja auch nur 1 x die Woche. Falls es einen 5. Montag im Monat gibt, zahlt sie den Eigenanteil 1 x selber.
Oder man findet vielleicht auch mal jemand (wir haben da leider nicht das Glück), der das zu Hause über "Verhinderungspflege" macht. |
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Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe für Hilfe - Idee aus dem schwäbischen Riedlingen Mi 21 Okt 2015, 14:31 © Ulli | |
| Die Demenzbetreuerin darf das auch über Verhinderungspflege abrechnen. Wenn ihr mit eurer Betreuerin nicht zufrieden seid kann man auch nach jemand anderen fragen.
Haushaltshilfe darf auch nicht darüber abgerechnet werden aber...... ich kenne eine Betreuerin die mit ihren Senioren gemeinsam kocht. Und das ist dann wieder Hilfe zur Eigenständigkeit und Beschäftigung. Anschl. wird gemeinsam gegessen.
Putzen geht natürlich nicht.
Ulli |
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Lichtblick Ist hier Zuhause
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| Thema: Hilfe für Hilfe - Idee aus dem schwäbischen Riedlingen Di 03 Nov 2015, 14:24 © Lichtblick | |
| Für mich gibt es eine andere Alternative. Seit ein paar Wochen gehen wir ( mehrere Frauen ) in ein Altenheim hier im Ort.Dort besuchen wir Heimbewohner die keinen oder nur ganz selten Besuch bekommen.Ehrenamtlich ohne Geldleistung für 1 Stunde oder auch länger.Wir schenken Zeit lautet unser Motto. Die Bewohner freuen sich riesig wenn wir kommen. Manchmal sitzen sie schon mit Jacke oder Mantel am Fahrstuhl und warten das es nach draußen geht.Aber es gibt nur wenige Leute die das machen möchten. Ich jedenfalls lerne immer wieder etwas neues dazu. LG |
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Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe für Hilfe - Idee aus dem schwäbischen Riedlingen Di 03 Nov 2015, 16:37 © Ulli | |
| Hallo Lichtblick, was für eine wunderschöne Idee ! Es gibt so viele alte Menschen die niemanden mehr haben. Bei Mutter im Heim ist es leider auch so, dass mit den alleinstehenden Bewohner zwar hin und wieder ein Spaziergang gemacht wird, aber das ist viel zu selten. Liebe Grüße - Ulli |
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