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Melina Neu im Forum
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| Thema: Ständiger Toilettendrang Mo 19 Sep 2016, 22:41 © Melina | |
| Hallo zusammen
Meine Grossmutter (90) ist seit ca. 3 Jahren leicht dement. Als sie vor 2 Jahren ins Pflegeheim gegangen ist, war alles gut soweit, ausser das ihr natürlich jeden Tag die Unterwäsche oder die Socken etc. vom Personal geklaut wurden ;-)
Vor ca. 2 Monaten fing sie an, ununterbrochen im 5 Minuten Takt auf die Toilette zu gehen. Der Arzt stellte dann fest, dass der Darm nach unten gerutscht war. Da sie jeden Tag nur noch weinte und schrie und körperlich völlig erschöpft war vom ständigen hin und her laufen zur Toilette, wurde sie ganz schnell ins Krankenhaus für eine Operation eingewiesen. Die OP war erfolgreich und die ersten zwei Tage danach hat sie sich auch gut gefühlt und ging ganz normal zur Toilette. Seit sie nun wieder zurück im Pflegeheim ist hat sich ihr Zustand zunehmend verschlechtert. Sie geht wieder alle paar Minuten zur Toilette oder bleibt sogar im dunkeln da sitzen. ABER: Da kommt nie was. Weder vor noch nach der OP! Sie verspürt offenbar ständig den Drang. Nur, sie spricht wieder ganz normal mit uns und macht auch keinen leidenden Eindruck wie vor der OP mehr. Da das Pflegepersonal auch bald an ihre Grenzen stösst, vereinbaren sie mit ihr immer eine Zeit, bis sie wieder auf die Toilette darf. Meistens so alle 20 bis 30 Minuten. In dieser Zeit weint sie dann aber immer. Als ich und meine Mutter sie heute besuchen waren (wir gehen jeden Tag) und meine Mutter ihr gesagt hat, sie müsse doch nicht auf die Toilette und solle doch warten, hat sie wieder angefangen zu weinen. Nur, da kommen gar keine Tränen und das Weinen wirkt eher vorgetäuscht, denn sobald sie dann doch gehen durfte war sie sofort wieder fröhlich. Leider kann uns weder der Arzt noch das Pflegepersonal Auskunft geben, ob dieser Drang nun wirklich vorhanden ist oder ob sich dieses Bedürfnis aufgrund ihrer Demenz einfach in ihrem Kopf festgesetzt hat. Denn ihr ist nie bewusst, dass sie 5 Minuten zuvor gerade auf der Toilette war...
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder weiss einen Rat? Wie wir damit umgehen können, bzw ihr das Leben angenehmer gestalten können?
P.S. sobald ein Arzt in der Nähe ist, geht es ihr immer tip top und sie hat nie Beschwerden. Sobald der Arzt weg ist, fängt sie wieder an zu jammern. Am schlimmsten immer wenn meine Mutter da ist.
Danke schon Mal im Voraus.
Liebe Grüsse Melina |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Ständiger Toilettendrang Di 20 Sep 2016, 09:01 © Admin | |
| Liebe Melina Wenn kein physisches Problem vorliegt, wie z.B chronische Blandentzündung, oder etwas Anderes, dann kann dieses Problem durchaus auch psychischer Natur sein und durch das Vergessen durch die Demnz sich auch zustätzlich noch gesteigert haben. Die erste Frage wäre hier, ob deine Oma genügend trinkt. Denn dies ist im Alter oft ein grosses Problem und durch eine Demenz erst recht - da das Durstgefühl einfach nicht mehr so gegeben ist wie es sein sollte. Nicht selten führt dies (vorallem bei Frauen) zu einer chronischen Blasenentzündung, oder zu einer Reizblase. Selbst wenn es sich bei deiner Oma als rein psychischer Natur herausstellt so finde ich, ist es Wichtig speziell darauf zu achten, das sie genügend trinkt und so den Harndruck immer wieder mal auch aufgrund einer vollen Blase erlebt werden darf. Stellt es sich jedoch heraus, das es bei ihr nur psychischer Natur sein sollte, dann könnte es eventuell sein, das sie in ihrem Leben mal eine peinliche Situation erlebt hatte, die sich bei ihr emotional so Einbrannte, das dies trotz Demenz und dessen Vergessen nicht weg zu wischen ist. Denn die emotionale Erinnerung ist auch bei Demenz am längsten vorhanden. Sollte es so sein, dann ist es wiederum Wichtig ihr eine eventuelle Peinlichkeit schon im Vorfeld zu nehmen. Z.B auf die Art. indem Ihr immer wieder gesagt wird: "Wir sind hier alle unter Uns". "Niemand lacht den Anderen aus, wenn mal eine Panne geschieht, denn Alle hier kennen das Problem, wenn die Toiletten wieder mal zu weit weg sind"..... Es gibt sicher auch noch andere Möglichkeiten, wie man gegen ein tiefer liegendes "Peinlichkeitsgefühl" vor gehen könnte. Aber dazu müssten wir auch mehr über das frühere "Toilettenverhalten" deiner Oma erfahren können..... Unter Umständen geht es ihr aber auch nur um die Ruhe und Intimsphäre. Denn nicht selten haben Menschen auch tatsächlich ein grossteil ihres Lebens nur auf der Toilette ihre wirklich eigene Zeit für sich verbracht, wo sie alle Menschen rundherum in Ruhe liessen. Nicht umsonst wird die Toilette schliesslich auch als stilles Örtchen bezeichnet Es hilft aber kaum etwas, wenn daran erinnert wird, das deine Oma doch erst vor 5 Minuten auf der Toilette war. Denn Hand aufs Herz, nicht wenige Menschen (auch ohne Demenz) gehen erst 2 oder 3 mal (unnötig) noch auf die Toilette bevor sie weg gehen und nicht wissen wann sich die nächste Gelegenheit wieder bieten wird. Wenn dann durch eine Demenz das mehrmalige zur Toilette gehen auch noch vergessen geht, dann erst recht. Hier geht es, wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege eher darum tiefer liegende Gründe zu erfahren. Dabei könnte die Erinnerung deiner Mutter eine ganz wichtige Rolle spielen.... Denn je mehr über das Leben deiner Oma bekannt ist, je eher kann auch ein möglichst hilfreicher Weg gefunden werden um eine bessere Qualität für alle Beteiligten zu Erreichen. Das sind so erstmal einfach meine spontanen Gedanken dazu. Jetzt aber erstmal einfach ein herzliches Willkommen bei uns im Forum. Hoffe du fühlst dich in unserer Runde so richtig wohl P.S: Es wäre schön, wenn du dich für uns Alle hier in der Vorstellung für Mitglieder kurz vorstellen würdest. Es macht für uns den Überblick über neue Foris einfacher. Danke dir schon jetzt dafür
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | gisela Ist hier Zuhause
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| | | | Melina Neu im Forum
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| Thema: Danke Do 22 Sep 2016, 19:33 © Melina | |
| Liebe Ursula, liebe Gisela
Vielen lieben Dank für die raschen Antworten.
Bei meiner Grossmutter handelt es sich um Stuhldrang. Die Blase wurde schon mehrmals kontrolliert von den Pflegern und von einer Ärztin.
Ich habe mich mit meiner Mutter darüber unterhalten und uns ist ein für meine Grossmutter etwas peinliches Ereignis in den Sinn gekommen. Vor einigen Jahren, als wir sie auf einen Ausflug mitgenommen haben, hat sie es nicht mehr auf die Toilette geschafft und das hat sie danach tagelang beschäftigt.
Früher, als sie noch Zuhause wohnte, ist ihr so ein Missgeschick schon einige Male passiert. Vielleicht hängt es damit zusammen...
Die Ärztin meinte auf jeden Fall, dass das nur im Kopf ist und man evt. einen Neurologen beiziehen sollte.
Auf jeden Fall nochmals herzlichen Dank und liebe Grüsse Melina |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ständiger Toilettendrang Do 29 Sep 2016, 19:18 © Quintilia | |
| Blöde Frage vielleicht, aber womöglich hat sie aktuell einen Harnwegsinfekt und keiner kommt bei der Vorgeschichte mehr auf das Naheliegendste? |
| | | felixx Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ständiger Toilettendrang Fr 30 Sep 2016, 07:56 © felixx | |
| - Quintilia schrieb:
- Blöde Frage vielleicht, aber womöglich hat sie aktuell einen Harnwegsinfekt und keiner kommt bei der Vorgeschichte mehr auf das Naheliegendste?
Das ist keine blöde Frage, ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Meine Mutter bekam nach ihrer Op noch wochenlang ein starkes Schmerzpflaster, sicher berechtigt. Dann kamen die Beschwerden des Pflegepersonals, dass sie keine Kontrolle mehr über ihre Blase hätte, alles vollpinkele, ständig frisch gewindelt werden müsste...etc....etc.... Erst eine ( der wenigen verständnisvollen) aus dem Urlaub wiedergekehrte Pflegerin, sah sich das kopfschüttelnd an, ließ eine Urinprobe untersuchen und da kam raus, dass der Katheder eine heftige Blasenentzündung verursacht hatte. Der Schmerz war natürlich durch das Pflaster unterdrückt worden. Ist nur so ein Gedanke! Liebe Grüße felixx |
| | | kamia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ständiger Toilettendrang Fr 30 Sep 2016, 20:29 © kamia | |
| "Die Ärztin meinte auf jeden Fall, dass das nur im Kopf ist "
DAS höre ich jedes mal......stimmt bei uns aber sehr selten....gerne wird dann noch ein Beruhigungsmittel verschrieben....dann wird das Jammern leiser......
Laß es Untersuchen!
Alles Liebe, Karin |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ständiger Toilettendrang Do 13 Okt 2016, 19:27 © soda1964 | |
| Hallo Melina heute kann ich in Ruhe wieder mal hier im Forum nachlesen und sehe dabei auch diesen Beitrag hier Wie ist es bei euch weiter gegangen? Wie geht es deiner Grossmutter? Liebe Grüsse
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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