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 Hilfe meine Mama bekommt Demenz

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mona88
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BeitragThema: Hilfe meine Mama bekommt Demenz
Hilfe meine Mama bekommt Demenz EmptySa 25 Jul 2009, 17:27    © mona88
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Hallo zusammen

Ich bin 32 aus Wuppertal habe zwei süße Mädels 10 und 7 und eine Sorge die heißt Mama und ist 68 Jahre alt help

Meine Mama denkt seid über ein Jahr bei ihr kommt jemand in die Wohnung und klaut ihr essen aus dem Kühlschrank oder Sie macht den Schrank auf und sagt : * Schau so sah es hier nicht aus und zwei Pullis sind wieder weg* Meine Kinder hat Sie auch schon beschuldigt wo wir da waren.
Zwei tage später hieß es meine große soll ihr 1 € geklaut haben und die kleine soll ihr Ihre Augentropfen leer gemacht haben....

Vor paar Tagen war ich bei ihr hab ihre Küche aufgeräumt nun heißt es ich habe ihr Obst geklaut... das ist echt nervig und anstrengend ... habe mich so oft schon mit meiner Mama gestritten hab ihr versucht zu erklären daß Sie zum Arzt muß aber Sie will es nicht war haben.
Bin manchmal am verzweifeln und sage mir da gehst du nicht mehr hin... aber das möchte ich ja auch nicht!
Zu einen Arzt möchte Sie auch nicht gehen. Wo Sie hörte daß Sie zu Neurologen soll hat sie mich angeschriehen und sagte sie sei nicht Kopfkrank. Habe so langsam eingesehen daß sie fest davon überzeugt ist daß jemand bei ihr in die Wohnung kommt und daß ich ihr das nicht ausreden kann.

Habe auch heute mit einer Selbsthilfegruppe für Familienangehörige (Demenz) telefoniert .
Die nette Dame am Telefon sagte mir daß es Typische anzeichen für Demenz sind.
Meine sorge ist daß es immer schlimmer wird und ich nicht weiß wie ich ihr helfen kann.
Und daß ich keine Unterschrift bekommen werde für eine Betreuhungs Vollmacht. Werde auch mit ihren Hausarzt reden der soll einen Test machen ob Sie Demenz hat und wie weit es fortgeschritten ist. Aber was dann ?? schreiweinend

Wer kann mir paar gute Tips geben ??

LG Mona
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BeitragThema: Re: Hilfe meine Mama bekommt Demenz
Hilfe meine Mama bekommt Demenz EmptySa 25 Jul 2009, 22:49    © Admin
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Erst mal ein herzliches Willkommen im Forum Mona

Es ist sehr schwer wenn man sieht und erlebt, wie sich ein nahes Familienmitglied so verändert. Oft fühlt man sich auch sehr hilflos und verzweifelt.

Es ist aber erstmal sehr wichtig, besser zu verstehen was sich bei Demenz in einem Betroffenen in etwa abspielt (ob ausgesprochen oder im stillen). Lange in den Krankheitsverlauf hinein nehmen die Betroffenen ganz klar war das sich etwas verändert, das sie immer vergesslicher werden und das vieles chaotischer in der Gedankenwelt wird. So auf die Art - das müsste ich doch wissen, oder können, das habe ich doch früher mit Leichtigkeit geschafft u.s.w. Es macht unweigerlich Angst sich plötzlich nicht mehr so richtig auf die "Steuerzentrale das eigene Gehirn" verlassen zu können. Dieses Bewusstsein das etwas nicht stimmt und die Vorahnung das dies Demenz sein könnte, mit all den erschreckenden Folgen die man überall so hört, bewirkt oft das Betroffene nicht zum Arzt gehen wollen - aus Angst vor der diagnose Demenz. Keine andere Diagnose macht soviel Angst wie diese. In jedem von uns steckt doch irgendwo im Hinterkopf: Demenz gleich nicht mehr Zurechnungsfähig und nicht mehr für voll genommen zu werden. Dazu kommt noch die Tatsache das diese Krankheit nicht heilbar ist, sondern lediglich gebremst und etwas in der Symptomatik gemildert werden kann.

Darum ist es oft auch so schwierig Demente zu einem Neurologen zu bekommen. In solchen Fällen ist es meist besser das Wort Demenz gar nicht zu erwähnen, sondern z.B einfach nur zu sagen: "Du bist so was besonderes, ich hab dich lieb und möchte das du uns noch lange so erhalten bleibst. Dazu gehören aber leider auch ärztliche Untersuchungen, sowohl bei dir wie auch bei uns, damit wir möglichst lange Gesund bleiben dürfen."
Nun, dies ist nur ein Beispiel von vielen, wo es etwas den Schrecken vor einer solchen Untersuchung nehmen könnte.

Wenn deine Mutter voller Überzeugung erzählt das bei ihr jemand in die Wohnung kommt und klaut, dann ist es in dem Moment ihre Realität. Oder es wird jemand z.B in der Wohnung gesehen, auch wenn dies nicht wirklich Real ist, so wird es doch ganz klar so gesehen und wahrgenommen. Stell dir vor du siehst etwas ganz klar und deutlich und die Person die neben dir steht behauptet das da überhaupt nichts ist. Würdest du der Person dann glauben? Nein ich denke ein jedes von uns würde dann sagen: "Ich sehe doch was ich sehe", also verkauf mich nicht für dumm. Genau so ist es für Demente. Darum ist es unheimlich wichtig die Realität von Dementen grundsätzlich ernst zu nehmen.

Einfach mal ein paar Beispiele:

Wenn deine Mutter im vollen Ernst sagt das jemand in die Wohnung gekommen ist und Essen, oder Pullis geklaut hat. Dann könnte man zum Beispiel einfach sagen. Oh, das muss aber eine ganz arme Person gewesen sein, halb verhungert und fast am erfrieren. Nur gut das du etwas zu Hause gehabt hast....Damit stellt man nicht ihre Realität in Frage, sie fühlt sich in ihrem Erleben ernst genommen und....Wenn jemand wirklich in eine Wohnung kommt und nur Essen und etwas warmes zum anziehen klaut, dann muss es wirklich eine ganz arme Person gewesen sein - oder?

Wenn sie z.B behauptet, das du ihr Obst genommen hast. Dann reicht eventuell schon, wenn du z.B sagt: Apropo Obst, gut das du mich daran erinnerst, ich bin gerade am überlegen was wir zum essen machen könnten.

Es sind einfach ein paar Tips, weil Streitgespräche, wer jetzt wohl recht hat, bei zwei verschiedenen klar erlebten Realitäten kaum zum Erfolg führen können.

Darf ich dich fragen ob du noch Geschwister hast, mit denen du die schwere Situation wenigstens etwas teilen kannst?

Es tut mir unheimlich leid, das du mit erst 32 Jahren, dich schon um deine demenzkranke Mutter kümmern musst.

Schreibe soviel du möchtest, und soweit möglich werden wir dich hier gerne auf diesem Weg etwas begleiten.

Aber jetzt erst mal herzliche Willkommensgrüsse

Ursula






Liebe Grüsse
Hilfe meine Mama bekommt Demenz Ursula 

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BeitragThema: Re: Hilfe meine Mama bekommt Demenz
Hilfe meine Mama bekommt Demenz EmptySo 26 Jul 2009, 08:06    © sylvia
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Herzlich Willkommen Mona, danke

Ursula hat schon alles wichtige geschrieben.

Nicht streiten, sie braucht Liebe und Zuwendung. Einfache Sätze und manchmal kleine Notlügen um sie sozusagen zu überlisten. Du hast ja schon einiges getan. Vielleicht gibt es noch eine Person der sie vertraut.

Ich wünsche Dir Kraft und Stärke.

LG Sylvia








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BeitragThema: Re: Hilfe meine Mama bekommt Demenz
Hilfe meine Mama bekommt Demenz EmptySo 26 Jul 2009, 09:28    © maxmoritz
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Hallo Mona,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns.
Mein 2 Vorschreiberinnen haben Dir schon das wichtigste mitgeteilt.
Mir brennts aber noch Dir zu schreiben:

Nimm es nicht als Angriff von Deiner Mutter, die kann nicht anders.
Und auch wenns schwer fällt, in dem Moment wo Sie auch Dich oder Deine Kinder beschuldigt nicht auszuflippen, es lohnt sich denn der Stress wird weniger.

Das Thema Sie muss zum Arzt ist ein sehr leidiges. Den ultimativen Tipp habe ich jetzt nicht für Dich.
Eher den Vorschlag Dir mal einen Termin mit ihrem Hausarzt zu holen und mit Ihm das OHNE Sie zu besprechen.
Ach ja, Demnete können eine Uhr mit rundem Ziffernblatt nicht mehr richtig ablesen. Und wenn Sie eine aufmalen (um sie Deiner Kleinen zu erklären wäre hier der kniff) siehst Du das sofort. Aber versuche auch dann nichts zu sagen!!!

Der Prozess selber sich einzugestehen ich habe Demenz und benötige Hilfe ist/war für Mama sehr schmerzhaft. Aber ich habe Ihr versprochen immer ehrlich zu sein und habe ihr als Sie es noch verstanden hat die Krankheit sehr nahe gebracht mit ALLEM!! Allerdings immer ohne Zeitangaben. So konnte Sie vorher sehr viel regeln und wir haben uns komplett ausgesprochen.

Ich habe es erfahren 2004 und wir haben die gute Restzeit richtig genutz.

Sei tapfer und schreibe Dir hier alles von der Seele. Das hilft und es erleichtert einem selbst den Umgang und das komplette umdenken was bei Dementen nötig ist.

Viel Kraft wünsche ich Dir.
LG Moni:flower:
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BeitragThema: Re: Hilfe meine Mama bekommt Demenz
Hilfe meine Mama bekommt Demenz EmptyFr 31 Jul 2009, 23:14    © mona88
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Hallo

@ Admin

*Darf ich dich fragen ob du noch Geschwister hast, mit denen du die schwere Situation wenigstens etwas teilen kannst?*

Habe eine Schwester die aber in USA lebt und nicht mitbekommt wie meine Mutter sich verändert. Dann noch einen Bruder der aber auch nicht in Deutschland lebt.

Danke für deine (eure) gute Tips ich versuche es auch nicht Persönlich zu nehmen . Leider klappt das nicht immer. Oder auch dewegen weil es mir auch neu ist und ich noch dazu z.Z. sehr viel eigenen Stress habe. Da habe ich nicht immer gedult und nerven bei meiner Mama ruhig zu bleiben. Kann auch gut sein daß ich das auch erst lernen muß mit so einer schwirigen Situation umzugehen.

Deswegen hab ich erst mal nicht so großen Kontakt da ich erst mal auf mich gucken muß da ich immer nur auf andere gucke und es mir z.Z. nicht gut damit geht. Und was meine Mutter immer vergist ist daß ich auch noch meine eigene Familie hab. Das heißt : Arbeit / Einkaufen / Kochen Putzen / Arzt Termine / Vereine und dann noch meine anstrengende Mutter die immer alles sofort haben will und trotzdem egal was und wie oft ich ihr helfe nicht zufrieden ist.
Am meisten ärgert es mich daß Sie in halb Wuppertal schon erzählt hat was für eine böse schlechte Tochter Sie hat. Später sehe ich bei einkaufen wie zwei / drei Omi´´s mit den Finger auf mich zeigen und nicht mal versuchen leise zu reden : * Da... da schau mal daß ist die böse tochter die der Mutter kaum hilft. wut Oder ich rufe meine Mutter an versuche was mit ihr zu klären oder ihr zu helfen wie oft hab ich dann mitbekommen sofort nach unseren Telefonat ruft Sie wieder eine ihrer tollen bekannten an um sich wieder wo anders tips zu holen dann errreiche ich Sie wieder und Sie macht wieder alles streitig was ich ihr erklärt habe. Das nervt. Dann bin ich wieder sauer warum Sie mich um Rat fragt wenn die sowieso nie auf mich hört weil es die anderen in Ihren Augen besser wissen.

Oder Sie sagt zu mir kannst du mir bitte bei Sperrmüll helfen .. ich komme und in ihrer Wohnung schon andere drei leute sind.. um ihr zu helfen.. und ich dann in der Küche von einer Ihrer Bekannten wieder dumm von der seite angemacht werde , warum ich meiner Mutter nicht helfen würde.

Was mir aber aufgefallen ist wenn ich nicht jeden zweiten tag zu ihr gehe und ihr weniger helfe dann wird Sie wieder ganz lieb und man kann sogar mit ihr normal reden, also muß ich ihr weniger helfen. So bald ich öfters bei ihr bin und mehr helfe tickt Sie wieder aus. Naja dachte sollte anders rum sein *hihi*
Es gab auch tage wo Sie mich mit ihren vorwürfen richtig Psychisch fertig gemacht so daß ich nicht Nachts schlafen konnte und geweint habe.

Auch wenn sich das für einige jetzt böse anhört mir ist aufgefallen daß es mir psychisch besser geht wenn ich weniger Kontakt zu ihr habe.

Ihr ist es nicht bewußt wie verletzend das ist was Sie mir an den Kopp wirft. Und wie oft ich mir sorgen Nachts gemacht habe daß es ihr wirklich schlecht geht weil Sie ja immer am sterben ist.

Naja wie gesagt ich werde versuchen jetzt erst mal mehr auf mich zu gucken da ich regelrecht ausgebrant bin ( Burning out) nennt man das oder?
Habe jetzt erst mal vor eine Mutter - Kind - Kur zu machen. Dann schauen wir mal weiter.

Erst muß es mir gut gehen damit ich wieder Kraft habe um anderen zu helfen.

So ich glaub jetzt hab ich aber genug gedichtet *grins*

LG Mona
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BeitragThema: Re: Hilfe meine Mama bekommt Demenz
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Moin Mona,
es tut weh was Du alles erlebst.
Ich hatte eine Mutter, die zu den Nachbarn sagte: ich habe keine Tochter mehr, sie ist tot. Dabei bin ich ein Wunschkind meiner Eltern. Ich habe durch die vielen Streitereien einfach abgeschlossen und hatte keinen Kontakt mehr. Meine Geschichte kannst hier aber auch lesen. Bin auch ohne liebe meiner Mutter groß geworden. Dadurch habe ich gelernt sie meinen Söhnen und Mann zu schenken und wir umarmen uns heute noch (Jungs sind 27 und 29 J.) und sagen: wir haben uns lieb. Es ist so wichtig.
Mein Mann hatte auch keine schöne Kindheit: Schläge mit einem Schlauch wo der Vater noch Draht einzog.
Wir müssen lernen es zu vergessen, verzeihen können wir es nie. Wir machen es besser, das ist doch was zählt - oder?

Alles Gute.

LG Sylvia








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BeitragThema: Re: Hilfe meine Mama bekommt Demenz
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Liebe Mona

Da wir damals einen schwedischen Freund (Erik) als unseren "Vater" adoptiert hatten, ist dies eine etwas andere Geschichte, als wenn es um eigene Familienangehörige geht.

Weil ich die "Frechheit" hatte, nicht einfach weg zu schauen, wurde in der Zeit wo Erik und ich kurz etwas für ihn erledigten, ein paar Tragtaschen mit Kleider von ihm vor unsere Türe gestellt, sein Konto geplündert und weg gefahren. Daraufhin haben wir Nägel mit Köpfen gemacht und von dem Moment an wohnte Erik bei uns. Die hälfte des Jahres in der Schweiz und die andere hälfte in Schweden.....Somit hatte eine Hasskampanie hier in den Dörfern gegen uns angefangen - was seinesgleichen nicht leicht zu finden ist. Gleichzeitig versuchten wir nach vielen Jahren wo Erik der Kontakt zu seinen Kindern aus erster Ehe, sowie seinen Geschwister unterbunden wurde - wieder anzuknüpfen. Es galt also ein etwa 70 jähriges, verkorkstes Leben soweit es ging aufzuräumen. Was den Umständen entsprechend auch soweit gelang. Leider kam die Demenz von Erik zu früh und somit konnte leider vieles nicht mehr wirklich aufgearbeitet werden. Über die Jahre hatte sich aber zwischen seiner Tochter aus erster Ehe und uns eine innige Beziehung entwickelt. So wurden wir schrittweise auch zu "Geschwister".....Der Ideenreichtum, seiner Verwandtschaft aus 2. Ehe, um uns das Leben sauer zu machen, hatte mich oft verblüfft. Ich will da jetzt nicht alles aufzählen - es war einfach alles, was einem dazu überhaupt so einfallen kann.....Die Hauptsache ist aber, das sich mit den Jahren der Hass der Dorbefölkerung in Sympathie und Verständins umwandelte. Es will zwar kaum jemand über das was war reden, aber die Bemühungen an wohlwollen uns gegenüber, zeigt wie Peinlich die ganze Situation für sie geworden ist. Leider ist Erik im 2007 verstorben und darf vieles, von dem was ihn so sehr bedrückte, nicht mehr in der positiven Veränderung erleben. Aber ich bin mir sicher, das dort wo er jetzt ist, er dies dennoch sieht. Ich selber bin froh, das ich ihn auch in seinem Sterbeprozess, bis hin zum letzten Atemzug begleiten durfte.....

Jetzt aber zu dir liebe Mona:

Die Beschuldigungen deiner Mutter, dir gegenüber, in ihrem Umfeld tun mit Sicherheit unsäglich weh. Dafür gibt es keine Worte, wo diesen Schmerz nur annähernd beschreiben könnten. Es ist auch äusserst unangenehm wenn in der Öffentlichkeit mit dem Finger auf einen gezeigt wird. Diejenigen die dies aber tun, sind eigentlich ausnahmslos Menschen die nie zwei Seiten hören wollen und auch nicht wagen würden, mit dem Finger auf einen zu zeigen, wenn sie einem alleine gegenüber stehen würden......Was mir in der Zeit mit Erik ganz klar bewusst geworden ist; ist die Tatsache das jedes Gerücht irgendwann genau so langweilig wird, wie es erst mit viel Interesse und Engagement blind vertreten wurde. Abgesehen davon, sind es auch genau diejenigen, wo jetzt mit dem Finger auf dich zeigen, diejenigen die sich im Krankheitsverlauf deiner Mutter ziemlich schnell von ihr zurückziehen werden - weil deine Mutter für sie zu "Anstrengend" wird. Dann liebe Mona wirst du aber immer noch für deine Mutter da sein, gerade diese Tatsache wird auch "deine Geschichte mit deiner Mutter", in der Öffentlichkeit irgendwann anders da stehen lassen.....Für den Moment gilt für dich nur, dich deiner Mutter gegenüber so zu verhalten, das du auch morgen in den Spiegel schauen kannst. Mit all deinen akzeptierten und verstandenen Grenzen, wo du, wie jede andere Person auch, einfach hat. Die eigene Geschichte, in unserem Umfeld, spricht manchmal für uns und manchmal gegen uns. Würde sie nur für einen sprechen, dann müsste man sich ernstlich fragen ob man überhaupt Rückgrad hat. Darum werde ich immer versuchen meinen Weg zu gehen, mit dem Bewusstsein das ich ganz alleine, für das was ich tue gerade stehen muss. Genau so wie die anderen mit ihren Gerüchten auch.

Was ich bei dir sehe, oder besser gesagt lese, ist die Tatsache, das du einen guten begehbaren Weg suchst, zum wohle deiner Mutter, ohne dabei deine eigenen Grenzen zu ignorieren. Nur wenn man das alles auch in Betracht zieht, dann kann auch wirkliche Fürsorge gelebt werden. Um im richtigen Moment auch richtige Entscheidungen zu treffen.

Sei ganz lieb gegrüsst mit vielen lieben Gedanken

Ursula






Liebe Grüsse
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BeitragThema: Re: Hilfe meine Mama bekommt Demenz
Hilfe meine Mama bekommt Demenz EmptySo 02 Aug 2009, 09:57    © maxmoritz
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Liebe Mona,

ich kann nur noch wenig ergänzendes schreiben, denn besser hätte ich es nicht formulieren können.

Wichtig für mich sind aber noch Dir 2 Dinge mitzuteilen:

1. Wenn die Besuche bei Deiner Mutter zu anstrengend sind, dann ändere den Rythmus das es Dir dabei gut geht. Und wenn es weniger wird. Auch in Ordnung!!!!
Mache ich genauso, und nun geht es mir gut wenn ich meine Mama besuche.[Sie ist seit September 2008 in einem Heim.]

2. Ich selber habe diese Anfeindungen hautnah zu spüren bekommen. Das "Tuscheln", die Anfeindung und das Gerede. Es wurde sogar die Straßenseite gewechselt.
Da ich aber nie darauf reagiert habe, wurde es weniger, bzw. hörte auf. Mitlerweile hat eine Verwandte auch Demenz und nun begreifen die "lieben" Angehörigen was das persönlich bedeutet an Einschränkung, Aufgabe oder verzicht. Nun werde ich ganz anders angesprochen. Jetzt zollt man mir Respekt und sieht alles ganz anders.

Ein Tipp wenn Dich der Schuh richtig drückt und Du platzen willst vor Zorn solchen doch ach so tollen Menschen gegenüber:

Bleibe nach außen ruhig und sage nix. Der Spruch Gottes Mühlen mahlen langsam aber stetig hat in meinen Fällen alles gezeigt was Wahrheit ist und wo gelogen wurde.

Bleibe tapfer und viel Spaß in der M-K-Kur. Wir waren letztes Jahr erst an der Nordsee.

LG Moni flower
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