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Heike60 Ist sich am Einleben
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| Thema: Pflegedienst ohne Erfolg Sa 20 Jul 2013, 20:28 © Heike60 | |
| Wir haben ja einen Pflegedienst beauftragt meinen Vater wenigstens 1x die Woche zu duschen oder zu baden, da meine Mutter auf Granit "beißt", wenn sie meinen Vater dazu auffordert. er wird dann wütend, wirft ihr vor,das sie ihn für doof hält und das er ja schon längst geduscht hat,was ja aber nicht stimmt. Nur....bei dem Pflegedienst macht mein Vater auch so ein "Theater".Er weigert sich strickt und die Pfleger gehen schnell wieder fort.Nur einer, der schafft es wenigstens ,das mein Vater sich die Haare von ihm waschen läßt.
Aber das kann ja nun nicht die Lösung sein, das mein Vater nun seit Monaten ungewaschen bleibt.
Ein Pflegedienst muß doch da Lösungen oder Ideen haben ? Ich fand ja auch schon mal eine Lösung...leider hat sie kein weiteres mal geklappt.
Wie ist denn eure Erfahrung wie so etwas gehandelt wird,wenn dich der Patient wehement verweigert ? |
| | | Lucy Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Pflegedienst ohne Erfolg Sa 20 Jul 2013, 21:07 © Lucy | |
| Hallo Heike, bei Opa funktioniert es nur mit schmäh, nur er wäscht sich halt noch da er sehr eitel ist. Duschen wollte er nie! Ich machte ihn aus Versehen mal nass, da ging's auf einmal man braucht halt schmäh und Nerven aus Drahtseil! Vom Pflegeheim will er auch nicht, also komm ich hält mit schmäh!
Viel glück |
| | | Tina Ist hier Zuhause
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| | | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Pflegedienst ohne Erfolg So 21 Jul 2013, 13:02 © Biggi | |
| Liebe Heike, vielleicht versucht ihr oder der Pflegdienst es nur erst mal mit einem Waschlappen. Wichtig ist auch, dass wenn man z.B. oben wäscht, der untere Teil bedeckt sein sollte, und umgekehrt. Auch unsere Lieben haben teilweise ein sehr ausgeprägtes Schamgefühl. Daran scheitert das waschen oft. Dazu sollten feste Rituale eingeführt werden. Früher war oft Samstags Badetag. Ihr könnt dann mit deinem Vater alles zusammen in Ruhe vorbereiten, sprich Handtücher hinlegen, Garderobe zusammen aussuchen und hinlegen usw. Leckere Düfte können auch begünstigen.
Oft ist das Problem, da die Pflegedienste ja zeitgebunden sind, dass zu schnell Hektik entsteht. Doch Ruhe und Geduld sind ganz wichtig.
Ich wünsche euch viel Glück.
LG Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Pflegedienst ohne Erfolg So 21 Jul 2013, 16:25 © Admin | |
| Liebe Heike Ich schliesse mich den Worten unserer Biggi an Denn solche Details können wirklich sehr wichtig zu beachten sein. Aber mir fällt noch etwas auf. Du schreibst folgendes: - Zitat :
- da meine Mutter auf Granit "beißt", wenn sie meinen Vater dazu auffordert.
Gerade für Lebenspartner ist es am schwersten, wenn der "Partner" in die "Hilfsbedürftigkeit" über gleitet und vor allem, der "Partnerschaftliche Teil" auch immer mehr und mehr selbst übernommen werden muss. Da fällt es nicht selten schon schwer genug, plötzlich immer sagen zu müssen was jetzt ansteht und gemacht werden soll. Erst recht wenn dies dann auch nur begrenzt funktioniert. Dieses "Auffordern" wird aber nicht selten vom dementen Partnern als Eingriff in die Selbständigkeit verstanden und weckt nicht nur Abwehr sondern manchmal auch Aggressionen. Denn dein Vater spürt ja ganz genau was mit ihm durch die Krankheit geschieht und das nagt unweigerlich auch an seinem Selbstwertgefühl. Und ist das Selbstwertgefühl angekratzt, dann wird schnell mal alles als Angriff verstanden, was die Selbständigkeit in Frage stellen könnte. Speziell das "Auffordern" gehört da leider dazu.... Gerade diese Tatsache und Erschwernis bei deinem Vater macht es auch für Pflegedienste nicht einfach, da diese leider Zeitgebunden sehr eingeschränkt sind, um verschiedene Taktiken aus zu probieren. Am Besten wäre es von da her, wenn ihr erst mal einen Weg für euch finden könntet um ihn zu "Verführen". Leider weiss ich jetzt nicht wie das Verhältnis zwischen deinen Eltern als solches ist. Denn sonst könnte eventuell gemeinsames Baden eine Idee sein, oder auch nur schon sich nacheinander gegenseitig den Rücken zu schrubben. Möglichst nach einem festen Ritual, so wie Biggi schon erwähnt hat. Denn Rituale geben wichtige Orientierungspunkte. Bitte halte uns weiter auf dem Laufenden, so können wir uns auch weitere Gedanken machen und mit überlegen
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
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